Aufbruch und Christusbezogenheit seien auch für die ökumenische Gestaltung des Reformationsjubiläums 2017 leitend. "Genaues Hinhören ist für den Weg auf 2017 hin für uns evangelische Kirchen, die wir die ökumenischen Partner, besonders auch aus dem Katholizismus, als Gäste dabei haben wollen, eine ganz wichtige Grundhaltung." Auf evangelischer Seite sei zu klären, "wozu und in welcher Form der Gemeinschaft die ökumenischen Partner für 2017 eingeladen sind". Auf katholischer Seite gebe es "ermutigende Beispiele" für das ökumenische Miteinander. Dazu gehörten die Einladung der katholischen deutschen Bistümer zur gemeinsamen Feier anlässlich 50 Jahre Ökumenismusdekret des Zweiten Vatikanischen Konzils am 21. November, die Einrichtung einer Projektstelle "Ökumene vor dem Reformationsgedenken 2017" bei der katholischen Deutschen Bischofskonferenz sowie ein in diesem Jahr in Erfurt durchgeführtes Symposium unter dem Titel "Luther. Katholizität und Reform".
In diesem Zusammenhang wies Manzke auf das ökumenische Internetprojekt www.2017gemeinsam.de hin. Das Projekt, das auf dem Dialog-Dokument "Vom Konflikt zur Gemeinschaft. Gemeinsames lutherisch/katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017" basiere, gebe zum ersten Mal die Möglichkeit, "dass ein ökumenischer Text auf einer so breiten Basis ökumenisch kommentierbar ist und dass evangelische und katholische Christen gemeinsam um ihre Meinung gefragt werden", so der Catholica-Beauftragte. Noch bis Ende November könne das Dokument online gelesen, kommentiert und diskutiert werden. Die Ergebnisse sollen im Dezember an den Lutherischen Weltbund und den Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen überreicht werden.
Zum Abschluss gab Manzke der Hoffnung Ausdruck, dass die Kirchen voneinander lernen können, um aus ihrer Selbstbezogenheit herauszukommen. "So werden sie wirklich gemeinsam und vertrauensvoll miteinander unterwegs sein können, damit angesichts des bevorstehenden 500. Jahrestages der Reformation das Evangelium von Jesus Christus ganz im Mittelpunkt ihres gemeinsamen Zeugnisses steht."
Es war der erste Bericht von Karl-Hinrich Manzke als Catholica-Beauftragter vor der Generalsynode der VELKD und Gästen aus der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK).