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Die Produktverantwortung der Produzenten: Uni Kassel untersucht Bedingungen ressourcenbewusster Innovationen in der PC- und Autoindustrie

(lifePR) (Kassel, )
Der sorgsame Umgang mit Stoffen in der Produktion von Gütern ist für die Ressourcenverfügbarkeit und für die Reduzierung des Abfallaufkommens von großer Bedeutung. Daher legt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz den Produzenten eine Produktverantwortung auf und konkretisiert diese im Elektrogesetz und in der Altautoverordnung durch spezifische Pflichten: Diese sollen ihre Produkte so gestalten, dass eine Wiederverwendung oder Verwertung der Produktbestandteile erleichtern. Sie sollen außerdem in einer Selbstverwaltung der Branche ehrgeizige Wiederverwendungs- und Verwertungsquoten erreichen. Damit will das Umweltrecht einen Anstoß zu wirtschaftlichen und ökologischen Innovationen geben.

Ein Forschungsprojekt der Universität Kassel untersucht, welche Innovationen von den Rechtsvorgaben in den Industriebranchen PC- und Auto-Produktion tatsächlich hervorgerufen werden. Als Ergebnis werden zunächst neue Erkenntnisse darüber erwartet, wie technische, betriebliche, marktliche und rechtliche Faktoren aufeinander abgestimmt sein müssen, damit branchenspezifisch Innovationspotentiale entstehen und von den Entscheidungsträgern genutzt werden. Zum anderen will es konkrete Gestaltungsoptionen in Bezug auf Umwelt verbessernde Stoffstrominnovationen aufzeigen. Schließlich will es für zwei Schlüsselprodukte Entwicklungspfade aufzeigen, die zu einer Reduzierung und Umgestaltung von Stoffströmen und damit zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können.

Die Untersuchung richtet sich auf Branchen, die durch Modularisierung charakterisiert sind. Darunter versteht man die Zerlegung von Prozessen und Produkten in funktional eigenständige Elemente unterschiedlicher Herkunft, interner Differenzierung und Lebensdauer, die in verschiedenen Prozessen und Produkten Verwendung finden können. Für die Produktverantwortung beinhaltet die Modularisierung eine außerordentliche Chance, weil sie es unter Umständen erleichtert, Produkte so zu gestalten, dass Module wieder verwendet oder verwertet werden können.

Das Forschungsprojekt untersucht die Veränderungschancen in der modularisierten Produktion auf vierfache Weise: In Branchenstudien werden Daten zu Ausmaß, Perspektiven und Wirkungen von Modularisierung und deren Stoffstromwirkungen gewonnen. Im Rahmen der rechtswissenschaftlichen Innovations- und Folgenforschung wird vor allem der Frage nachgegangen, wie die rechtlichen Regelungen Neuerungshandeln befördern oder behindern. Die Modellbildung nimmt die Ergebnisse der Branchenstudien, der qualitativen Interviews und der Rechtsfolgenforschung auf, berücksichtigt die mikropolitischen Handlungs- und Konfliktfelder auf Unternehmensebene und entwickelt Szenarien, in denen gezeigt wird, wie unterschiedliche rechtliche Vorgaben auf Stoffströme und damit Umweltbelastungen wirken. Die qualitativen Interviews stellen den Zugang zum Handeln der Akteure her. In ihnen wird nicht nur die Validität des handlungstheoretischen Konzepts untersucht, sondern auch geprüft, ob andere – konzeptionell nicht erwogene – Faktoren handlungswirksam sind. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen – gespiegelt an den Ergebnissen der Modellierung – zu einem empirisch gehaltvollen handlungstheoretischen Erklärungsrahmen verdichtet werden.

Das Forschungsprojekt "Ecological Perspectives of Modularization (EPerMod)" wird von den Fachgebieten Umwelt- und Innovationsökonomik (Prof. Frank Beckenbach), Nachhaltige Unternehmensführung (Prof. Jürgen Freimann) und Umweltrecht (Prof. Alexander Roßnagel) durchgeführt. Das Projekt wird von der Volkswagen-Stiftung im Rahmen ihrer Förderinitiative "Innovationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft" gefördert.
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