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TÜV SÜD: Auch automatisierte Fahrzeuge brauchen passive Sicherheit

Fachkongress crash.tech 2016

(lifePR) (München, )
Automatisiertes Fahren wird die Fahrzeuge und das Autofahren stark verändern. Eine Expertenrunde beim internationalen TÜV SÜD-Fachkongress crash.tech 2016 Ende April befasste sich unter anderem mit den Auswirkungen auf die Sicherheitsentwicklung und Testprozeduren. Ein wichtiges Ergebnis lautet: Das automatisierte Fahren wird Investitionen in die passive Sicherheit nicht überflüssig machen. Und ohne Unfalldatenspeicher wird es nicht möglich sein.

Zwei Tage lang diskutierten rund 130 Experten aus Industrie, Forschung und Behörden über Fahrzeugsicherheit, Test- und Simulationsmethoden. Höhepunkt war eine Podiumsdiskussion mit dem Titel: „Wie beeinflusst das Automatisierte Fahren die passive Sicherheit?“ Moderiert vom Leiter der Tagung, Dr. Lothar Wech, Fahrzeugsicherheits-Experte von TÜV SÜD, diskutierten Prof. Andre Seeck (Bundesanstalt für Straßenwesen, BASt), Prof. Klaus Kompaß (BMW), Dr. Christian Kuhrt (Continental), Bernd Ostmann (ehemaliger Chefredakteur auto motor und sport) und Dr. Matthias Kühn (Unfallforschung der Versicherer) unter anderem über zulassungsrechtlich noch völlig offene Fragen. Wo bleibt der Airbag, wenn das Lenkrad während der automatischen Fahrt beiseite geklappt wird? Wie müssen die Rückhaltesysteme der Zukunft aussehen, wenn auch der Fahrer andere Sitzpositionen einnehmen kann? Das sind nur zwei Beispiele dafür.

Zugeschnitten: Viel spricht dafür, dass Automatisiertes Fahren den Verkehr „entschleunigen“ und damit sicherer machen wird, sagte Dr. Wech. Der ehemalige auto motor und sport-Chefredakteur Bernd Ostmann empfahl aber auch, die „Fahrer vom Komfort her“ abzuholen und ihm keine Features anzubieten, die er nicht wolle.

Gewährleistet: Der mitunter geäußerten Ansicht, das automatisierte Fahren mache Teile der passiven Sicherheit überflüssig, widersprachen die Experten. Eine stabile Karosserie und ein sicherer Innenraum würden auch in weitgehend selbstständig fahrenden Autos selbstverständlich sein. „Die damit befassten Ingenieure werden nicht arbeitslos“, versicherte Prof. Klaus Kompaß von BMW. Dr. Lothar Wech verwies in diesem Zusammenhang auf den Sicherheitsgurt, dem „Lebensretter Nummer eins“. Der werde weiter bedeutend sein. „Er ist bereits bei Notbremsungen nützlich und die könnten Autos ja bereits heute autonom auslösen.“

Simuliert: Die Technik im Auto wird vor allem im Bereich der Elektronik immer komplexer. In Tests müssen Millionen von Szenarien durchgeprüft werden. Das geht nicht ohne Computersimulation. Dazu waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion auf der crash.tech 2016 einig. Die Simulation hat große Bedeutung auch für Zulassung und Homologation. Vorbild könne das bereits praktizierte Grid-Verfahren beim Euro NCAP-Verfahren zur Überprüfung der Fahrzeugsicherheit sein, erläuterte der Crash-Spezialist Prof. Seeck. Dabei könnten auch nicht alle Szenarien gecheckt werden. Die Prüfer wählen vielmehr einige für die realen Tests zufällig aus und vergleichen diese Ergebnisse mit den Ergebnissen, die der Hersteller bei der Simulation berechnet und vorab zur Verfügung gestellt hat.

Erfasst: Nach einem Unfall müsse zweifelsfrei zu klären sein, ob die Technik oder der Mensch verantwortlich gewesen sei, sagte Dr. Matthias Kühn, Unfallforscher des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft. Der Unfalldatenspeicher kann beispielsweise als neutraler Schiedsrichter klären, ob ein Fahrereingriff in die Automatik oder diese selbst entscheidend für einen Unfall war. Zusätzlich hält Dr. Christian Kuhrt eine Kamera im Innenraum zur Fahrerzustandserkennung für hilfreich. Das so genannte Driver Monitoring erleichtere die Entscheidung, ob der Fahrer jederzeit die Kontrolle übernehmen könne.

Geplant: Bislang waren bestehende Vorschriften eines der größten Hindernisse für das Automatisierte Fahren. Prof. Andre Seeck von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hatte gute Nachrichten für den Kongress. Der runde Tisch zum Automatisierten Fahren beim Bundesverkehrsministerium habe bereits Empfehlungen für gesetzliche Grundlagen erarbeitet, die im Rahmen der Strategie der Bundesregierung zum Automatisierten und Vernetzten Fahren aufgegriffen werden.

Getrennt: Die etablierten Autohersteller werden das Automatisierte Fahren schrittweise und zuerst für Autobahnen entwickeln. Im Gegensatz dazu streben Quereinsteiger wie Google eine Art Revolution des Individualverkehrs an. Sie wollen im schwierigen Stadtverkehr beginnen. „Ein entsprechendes Fahrzeug wird mit Höchstgeschwindigkeiten von unter 30 km/h nicht mit heutigen Autos vergleichbar sein“, meinte BASt-Experte Seeck. Einen Verzicht auf das Lenkrad – wie von dem amerikanischen Internetunternehmen angestrebt – sehen die Experten für absehbare Zeit nicht. „Während meines Autofahrer-Lebens wird es wahrscheinlich noch da sein“, ist sich Dr. Matthias Kühn sicher.

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2016 wird TÜV SÜD 150 Jahre alt. Als einer der führenden Dienstleister in den Bereichen Prüfung, Begutachtung, Auditierung, Zertifizierung, Schulung und Knowledge Services sorgt TÜV SÜD für Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Seit 1866 schützt der technische Dienstleister gemäß seinem Gründungsauftrag Menschen, Umwelt und Sachgüter vor den nachteiligen Auswirkungen der Technik. Die Konzernzentrale hat ihren Sitz in München, weltweit ist das Unternehmen an über 800 Standorten vertreten. TÜV SÜD agiert weltweit mit rund 24.000 Experten aus den verschiedensten Disziplinen, die auf ihren Gebieten als herausragende Experten anerkannt sind. Der technische Dienstleister kombiniert unabhängige und neutrale Kompetenz und langjährige Erfahrung mit wertvollen Brancheninformationen und bietet Unternehmen, Verbrauchern und Umwelt damit echten Mehrwert. TÜV SÜD unterstützt seine Kunden auf der ganzen Welt mit einem umfassenden Leistungsspektrum um Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und Risiken beherrschbar zu machen. TÜV SÜD hat sich für die Zukunft zum Ziel gesetzt, Innovation und technologischen Fortschritt maßgeblich zu begleiten. www.tuev-sued.de

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