„Ich glaube nicht, dass unsere Zuschauer ein Musiktheater ohne Ballett annehmen würden,“ sagte die Nordhausens Oberbürgermeisterin Barbara Rinke. Gerade das Ballett ist in der Gunst des Publikums in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Denkt man nur zurück an die Aufführung von „Coppelia“, an „TanzMiró“, an „RequieMozarTanz“ – der Ballettabend, der für die Blasii-Kirche von Jutta Wörne choreographiert wurde.
Die Qualität des Nordhäuser Balletts hat sich herumgesprochen. Nicht nur die Vorstellungen sind sehr gut besucht. Es kommen auch inzwischen Gäste von außerhalb, um das Ballett zu erleben. Wie beispielsweise in der Blasii-Kirche. Sebastian Müller, der beim Staatstheater in Kassel Regie für „Die sieben Todsünden“ mit Musuik von Kurt Weill und Text von Bertolt Brecht. Er hatte sich „RequieMozarTanz“ angesehen und bereits in der Vorstellung gewusst, Jutta Wörne ist genau die richtige Choreographin für seine Produktion. Was folgte waren noch technische Absprachen - dann führte Jutta Wörne der Weg für einige Wochen von Nordhausen nach Kassel. Nicht ganz einfach – da in Nordhausen die Proben für den Kammertanzabend „Visionen getanzter Art“ begonnen hatten. Erschwerend kamen Bauarbeiten an der Strecke zwischen Nordhausen und Leinefelde dazu. Aber sie hat es gepackt und in wenigen Tagen ist in Kassel Premiere. Es die erste Choreographie an einem anderen Theater, seitdem Jutta Wörne in Nordhausen ist. Das besondere in Kassel ist, das es eine Ballettproduktion wird mit Livemusik, gespielt vom Theater Jugendorchester Kassel mit 80 Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 24 Jahren.
Jutta Wörne hatte sich sehr gefreut auf die Arbeit in Kassel. Es ist für sie eine neue Herausforderung. Denn vor einigen Jahren hat sie sich als Tänzerin vom Theater Kassel verabschiedet – jetzt kommt sie als Choreographin an das Haus zurück mit einem Stück, dass in den 30er Jahren entstand und aus heutiger Sicht erzählt wird – mit toller Musik. Für die Produktion sind zwei freiberufliche Tänzer engagiert worden - Julia Grunwald und Francesco Pedone, dazu kommen sechs Statisten und die Sänger.
Wenn Jutta Wörne einem Stück arbeitet, dann mit ganzer Kraft. Halbheiten mag die 35jährige überhaupt nicht. Sie stellt an sich selbst hohe Anforderungen und erwartet dass natürlich auch von denen, die mit ihre zusammenarbeiten. Aber ohne diesen hohen Einsatz wäre das Nordhäuser Ballett nicht das, was es jetzt ist: längst über die Kreisgrenzen hinaus bekannt und erfolgreich im Ausland. Ein Erfolg, den der Stadtrat der nordthüringischen Stadt zu schätzen weiß und sich für die Zukunft der Sparte eindeutig bekannt hat.