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Fibromyalgie – ein Schmerzsyndrom mit vielen Facetten

(lifePR) (Sulzbach-Rosenberg, )
"Vom Fibromyalgiesyndrom (FMS) sind 1, 3 Prozent bis 4,8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung betroffen", so die Allgemeinmedizinerin Dr. Ilona Kempe-Linke, die über dieses Thema bei der Gruppe "Chronischer Schmerz" im St. Anna Krankenhaus referierte.

Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz) ist eine chronische, nicht entzündliche Erkrankung, die sich durch weit verbreitete Schmerzen in der Muskulatur, den Sehnenansätzen sowie erhöhte Empfindlichkeit an den "Tender-Points" (Schmerzdruckpunkte) charakterisiert. Der Begriff "Tender-Points" bezieht sich auf erhöhte Schmerzempfindlichkeit in präzise lokalisierten Arealen, die sich im Nacken, Rücken, Schultern und Hüften finden. Menschen, die an dieser Erkrankung leiden, berichten auch oft über Schlafstörungen, Müdigkeit, Morgensteifigkeit, Symptome eines Colon Irritabile (Darmproblemen), Angst und anderem bis über hundert Symptomen.

Wie viele Menschen leiden unter Fibromyalgie?

Laut einer der US-Regierung vorliegenden Studie haben zwei Prozent der Bevölkerung die gesicherte Diagnose" Fibromyalgie". In erster Linie findet man darunter Frauen im gebärfähigen Alter, aber auch Kinder ab dem 4. Lebensjahr und Senioren auch über das 65. Lebensjahr hinaus. Im Verhältnis zwischen Frauen und Männern leiden 80 bis 90 Prozent der Frauen unter Fibromyalgie..

Was verursacht Fibromyalgie?

Obwohl die Ursache der Fibromyalgie unbekannt ist, haben Forscher einige Theorien hinsichtlich ihrer Ursache und Entstehung entwickelt. Einige Wissenschaftler glauben, dass die Fibromyalgie durch eine Verletzung, ein Trauma, durch Operationen ausgelöst wird. Dieses Trauma wirkt sich eventuell auf das zentrale Nervensystem aus. Fibromyalgie hängt mit großer Wahrscheinlichkeit mit Veränderungen im Muskelstoffwechsel zusammen, wie etwa im Sinne einer Mangeldurchblutung und mangelnden Sauerstoffversorgung, welche Müdigkeit und Schwäche verursacht. Andere Forscher glauben, dass Fibromyalgie durch eine Infektion verursacht wird.

Wie wird Fibromyalgie diagnostiziert?

Fibromyalgie lässt sich nur schwer diagnostizieren, da ein Großteil der Symptome andere Erkrankungen imitieren. Die Symptome der Fibromyalgie betreffen etwa 16 ärztliche Fachgebiete. Weitere mögliche Erkrankungen bei Symptomen der Fibromyalgie können ein chronisches Erschöpfungs-Syndrom, kalte Finger oder Zehen, trockener Mund, übermäßiges Schwitzen an den Händen, Zittern sein. Auch Schmerzen an immer wieder neuen Stellen am ganzen Körper, für die es keinen Grund zu geben scheint, funktionelle Störungen verschiedener Organe, für die anscheinend keine Ursache gefunden werden kann, Schwellungen, die man fühlt, aber oft nicht sehen kann, Schlaf, der kaum Erholung bringt, Erschöpfung, die nicht weichen will, schließlich Ängstlichkeit, Nervosität, Reizbarkeit, Depressionen und viele Anzeichen mehr können im Zusammenhang mit einem Fibromyalgiesyndrom stehen.

Der untersuchende Arzt bezieht sich dabei auf die Anamnese und stellt seine Diagnose, basierend auf der Geschichte von chronischen, weit verbreiteten Schmerzen, die länger als drei Monate anhalten. Das "American College of Rheumatology (ACR)" hat 1990 Diagnosekriterien für die Fibromyalgie entwickelt, an denen sich die Ärzte orientieren können. Nach Angaben des ACR hat eine Person dann Fibromyalgie, wenn sie weit verbreitete Schmerzen in Kombination mit mindestens elf der 18 Druckpunkte aufweist. Bei der Untersuchung wird dann ein Daumendruck von etwa 4 Kilogramm angewendet.

Fibromyalgie, ist das Weichteilrheuma?

Oft wird der Terminus "Weichteilrheumatismus" mit der Fibromyalgie gleichgesetzt. Eine solche Betrachtungsweise ist natürlich verwirrend und vermehrt die Möglichkeit der Fehldiagnosen. Es werden aus didaktischen Gründen in der Rheumatologie im weiteren Sinne zwischen Erkrankungen der Gelenke, der Wirbelsäule und der Weichteile, oder auch in kombinierter Symptomatik unterschieden, wobei jeweils entzündliche und nicht entzündliche Erkrankungen vorliegen können. Weichteilerkrankungen umfassen also eine Vielzahl von Erkrankungen. Damit kann "Weichteilrheumatismus" nicht als Synonym für die Fibromyalgie gelten.

Wie wird Fibromyalgie behandelt?

Die Behandlung der Fibromyalgie erfordert ein umfassendes Behandlungskonzept. Der Arzt, der Physiotherapeut und der Patient spielen jeder eine aktive Rolle in der Fibromyalgiebewältigung. Studien haben gezeigt, dass Aerobic, Schwimmen und Spaziergänge die Fitness verbessern und dadurch Muskelschmerz und Steifigkeit lindern. Wärme, oder nach Gefühl Kälte und leichte Massage haben ebenso einen Kurzzeiteffekt. Antidepressiva erweisen sich eventuell als stimmungsaufhellend, schlafverbessernd und muskelentspannend. Fibromyalgie-Patienten können von einer Kombination aus Bewegungstherapie, Medikamente, individueller physikalischer Therapie und Entspannungsverfahren profitieren. Medikamentöse Therapien beschränken sich in Deutschland derzeit auf die Gabe von Amitriptylin, was bei etwa 35 Prozent der Betroffenen hilfreich erscheint, Tramadol, Paracetamol oder Fluoxetin.

Speziell für Fibromyalgie wurde bisher noch kein Medikament entwickelt. 50 Prozent der Patienten sprechen positiv auf eine Ganzkörper-Kältetherapie an, die andere Hälfte auf eine Ganzkörper-Wärmetherapie. Cortison und sonstige Rheumamittel haben sich nicht als sehr hilfreich erwiesen. Muskelentspannende Präparate helfen nur, solange eine Verspannung festzustellen ist. Statt "normalen" Massagen sollten Lymphdrainagne verordnet werden Akupunktur ist nur hilfreich, solange Verspannungen festzustellen sind. Als weitere physikalische Therapien erwiesen sich sowohl die Akupunktur als auch niedrig dosierte Krafttraining, Meditation, Stressmanagement, Biofeedback oder Schwefelbäder positiv.

Dr. Kempe-Linke: "Obwohl die Ursache des Fibromyalgiesyndroms noch nicht zu genüge erforscht ist und die Fachleute immer noch unterschiedlicher Meinung über die Entstehung und deren diagnostische Einordnung dieser Erkrankung sind, steht jedenfalls fest, dass bei der Fibromyalgie das Zusammenspiel zwischen Körper und Seele nicht eindeutig zu trennen ist. Der Begriff "psychosomatisch" umfasst die Wörter Psyche (Seele) und Soma (Körper). Psychosomatische Erkrankungen sind damit die Äußerung seelischer Befindlichkeiten, Probleme oder Krankheiten, die sich in körperlichen Beschwerden äußern. Dasselbe gilt auch anders herum - körperliche Beschwerden können ihrerseits psychische Probleme nach sich ziehen. Patienten mit einem Fibromyalgiesyndrom stehen unter einem enormen Leidensdruck. Es handelt es sich aber um echte und nicht etwa eingebildete Schmerzen."
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