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Der Asteroid von Bahnstation 6

(lifePR) (Heidelberg, )
In den Morgenstunden des 7. Oktobers 2008 trat der rund vier Meter große Asteroid 2008TC3 in die Erdatmosphäre ein. Bruchstücke stürzten in die nubische Wüste im nördlichen Sudan. Damit wurde er vom Asteroiden zum Meteoriten. Erstmals wurde ein Himmelskörper mit Kollisionskurs auf die Erde beobachtet und bis zu seinem Aufprall verfolgt. Wissenschaftler fanden zwei Monate später Bruchstücke von 2008TC3 nahe einer Eisenbahnlinie, welche die beiden nordsudanesischen Städte Wadi Halfa und Abu Hamad verbindet. Untersuchungen zeigten nun, dass die Gesteinsbrocken einzigartig sind.

2008TC3 gehört zu den so genannten Achondriten, einer seltenen Klasse von Steinmeteoriten, die nur rund acht Prozent aller Meteoriten ausmacht, die auf die Erde fallen. Innerhalb dieser Klasse gehört er wiederum einer Unterart an, von der bisher nur ein einziges Exemplar auf der Erde gefunden wurde. Wissenschaftler suchten nach dem möglichen Herkunftsort von 2008TC3 und fanden einen rund drei Kilometer großen, erdnahen Asteroiden der Klasse F. Noch nie wurden Bruchstücke dieser seltenen Art im Labor untersucht.

Almahata Sitta - Bahnstation 6 Im Dezember 2008 suchte der NASA-Astronom und Meteoritenexperte Peter Jenniskens mit 45 anderen Personen in der sudanesischen Wüste nach Überbleibsel des Meteoriten. Nahe der ägyptischen Grenze, bei der Bahnstation Nummer 6 der Eisenbahnlinie zwischen Wadi Halfa und Abu Hamad wurden sie fündig. Insgesamt sammelten sie rund vier Kilogramm Gestein. Der Meteorit trägt nun den Namen seines Fundgebietes. Almahata Sitta, arabisch für Bahnstation 6.

Chronologie der Ereignisse

Ein Programm zur automatischen Himmelsüberwachung entdeckte 2008TC3 am 6. Oktober 2008. Rund dreizehn Stunden vor dem Aufprall errechneten Wissenschaftler seine Bahn. Aufgrund der geringen Größe des Himmelskörpers, erwarteten Experten, dass er vollständig in der Erdatmosphäre verglühen würde. Wenn nicht, würde er um 4:45 Uhr MESZ im nördlichen Sudan niedergehen. Mit einer Geschwindigkeit von mehr als zwölf Kilometern pro Sekunde raste 2008TC3 durch die irdische Lufthülle, leuchtete hell auf und explodierte in einer Höhe von rund 37 Kilometern. Übrig blieb eine Staubspur, die von Satelliten und vom Erdboden aus fotografiert wurde. 2008TC3 wog zwischen sechzig und hundert Tonnen und setzte eine Energie von etwa einem Zehntel der Hiroshima-Bombe frei, wie die Fachzeitschrift Sterne und Weltraum in ihrer Mai-Ausgabe feststellt.

Über Sterne und Weltraum

"Sterne und Weltraum", die 1962 gegründete Zeitschrift für Astronomie, berichtet umfassend, anschaulich und informativ über alle Bereiche der Astronomie, der Weltraumforschung und der Amateurastronomie. Fachleute präsentieren allgemeinverständlich die aktuellen Ergebnisse ihrer astronomischen Forschung und beschreiben die Entwicklung neuartiger Instrumente, Observatorien und Messverfahren. Amateurastronomen geben Tipps zum Beobachten interessanter Himmelsobjekte und -phänomene, testen Teleskope und deren reichhaltiges Zubehör und geben dem Sternfreund fundierte Anleitungen zur eigenständigen Erkundung des Sternenhimmels, zur Astrofotografie sowie zum Auswerten ihrer Beobachtungen. Produkte für die Amateurastronomie werden ebenso vorgestellt wie die schönsten Fotos von Galaxien, Sternhaufen und farbenprächtigen Nebeln. Beiträge aus der Astronomiegeschichte und zu Fragen des naturwissenschaftlichen Weltbildes runden das Themenspektrum ab.

Quellenangabe: Sterne und Weltraum, 5/2009
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