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Schweizerischer Nationalpark Nationalpark- Haus 7530 Zernez, Deutschland https://www.nationalpark.ch
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SN
Schweizerischer Nationalpark

Nationalpark-Luchs stammt aus dem Tössstock

(lifePR) (Zernez, )
Der im vergangenen Winter im Schweizerischen Nationalpark (SNP) mit einem GPS-Sender ausgerüstete männliche Luchs stammt aus dem Tössstock (Grenzgebiet der Kantone St. Gallen und Zürich). Im Rahmen des Projekts LUNO sind ab 2001 Luchse in die Nordostschweiz umgesiedelt worden. Der 2006 dort geborene "Nationalparkluchs" ist mittlerweile weit in die Italienischen Alpen abgewandert.

Am 5. Dezember 2007 war erstmals seit mehr als 25 Jahren ein Luchs im Schweizerischen Nationalpark (SNP) gespürt worden. Am 22. Februar 2008 konnte das 24 kg schwere Männchen eingefangen und mit einem GPS-Sender ausgerüstet werden. Blutproben sollten die Herkunft des Tieres klären. Die genetischen Untersuchungen, die sich auf umfangreiche und detaillierte Vergleichsdaten stützen können, zeigen eindeutig, dass der "Nationalparkluchs" ein Jungtier von Nema und Turo ist, die nach wie vor im Tössstock leben.

Im Rahmen des Projekts LUNO sind ab 2001 12 Luchse in die Nordostschweiz umgesiedelt und vom Programm KORA (Koordinierte Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz) überwacht worden. Turo wurde 2003 vom Berner Jura in seine neue Heimat gebracht; Nema ist ein Weibchen der ersten Generation Nordostschweizer Luchse, das sich ab 2004 im Tössstock etablierte. 2006 wurde dort der später im SNP behändigte Luchs geboren. Zwischen November 2006 und Februar 2007 konnte dieser Jungluchs zusammen mit einem Geschwister und der Mutter drei Mal mittels Fotofallen nachgewiesen werden. Im September 2007 wurde er mit einer Fotofalle im Raum Sevelen (St. Galler Rheintal) bestätigt, als er sich bereits auf seiner für Jungtiere typischen Wanderschaft befand. In den folgenden beiden Monaten entfernte er sich ungewöhnlich weit weg vom ständigen Luchsareal und erreichte das Engadin.

Den Winter verbrachte der Jungluchs im SNP, wo er idealen Lebensraum mit einem hohen Nahrungsangebot vorfand. Gerissen wurden zu gleichen Teilen Gämsen und Rothirschkälber bzw. -kühe. In der zweiten Hälfte März setzte der Luchs seine Wanderung erneut in südöstlicher Richtung fort und gelangte über Bormio und Valfurva in die Val di Sole (Trentino) und zum Deutschnonsberg (Südtirol). Hierauf drang er bis zur Brentagruppe vor, an deren östlichem Abhang er sich derzeit aufhält, mitten im Kernareal der dort lebenden Braunbärenpopulation. Inzwischen hat sich der Luchs 200 km Luftlinie von seinem Geburtsort und 80 km vom Fangplatz im SNP entfernt.

Weite Jugendwanderungen sind bei Wölfen und (besonders aktuell) bei Bären gut bekannt. Luchse zeigen ein ähnliches Muster, wenngleich ihre Wanderungen oft weniger weit führen. Die dokumentierte Verlagerung des männlichen Jungluchses vom Tössstock bis tief in die Italienischen Ostalpen ist die ausgedehnteste, die bisher von einem Luchs im Alpenraum nachgezeichnet werden konnte. Das überraschende Auftreten des Luchses im Engadin und weiter südlich hat in gewissen Kreisen zu Spekulationen bezüglich einer illegalen Aussetzung geführt. Die radiotelemetrische Überwachung und die genetischen Untersuchungen zeigen die Mobilität des Luchses auf und beweisen, dass dieses Individuum natürlicherweise so weit vorgedrungen ist.
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