Mit dem Minnesang beginnt um 1150 die Geschichte des deutschen Liedes. Walther von der Vogelweide macht sich um 1200 bereits über das aus der Provence übernommene Modell der Hohen Minne lustig. Er will der angebetenen Hohen Frau nicht mehr bloß dienen, ohne je Gehör zu finden, sondern tollt stattdessen mit Bäuerinnen im Heu. Nur drei seiner Melodien haben sich erhalten. Die berühmteste, das fiktive "Palästinalied" von 1228, stellt Rundfunkchor-Sänger Wilfried Staufenbiel Stücken des "wirklichen" Kreuzfahrers Richard Löwenherz gegenüber, begleitet und flankiert – wie ehedem üblich – von einer Tänzerin, den Klängen der eigens von ihm gespielten Drehleier und Fidel sowie nicht zuletzt von ihm verlesenen Briefen und Legenden.
In der Reihe KammermusikPodium des Rundfunkchors Berlin stellen sich regelmäßig Sängerinnen und Sänger des Chores mit ihren reichhaltigen Interessen und Talenten als Solisten vor und zeigen das vielgestaltige Gebilde eines Profi-Chors. Seit der Spielzeit 2007/08 bildet der Festsaal im Palais am Festungsgraben den noblen Rahmen der Konzerte.
Der Eintritt zum Konzert kostet 15 €. Karten sind erhältlich über die Ticket-Hotline (030) 20 29 87 22 oder per E-Mail an tickets@rundfunkchor-berlin.de.
SO 20. Januar 2008, 17 Uhr Palais am Festungsgraben 4. KammermusikPodium
Minnesang und Mönchsgeschichten
Werke von Hildegard von Bingen, Walther von der Vogelweide, Richard Löwenherz, Reinmar von Hagenau, Guillaume de Machaut, Oswald von Wolkenstein
Legenden und Briefe von Caesarius von Heisterbach, Poggio Braocciolini
Wilfried Staufenbiel – Gesang, Drehleier, Fidel, Lesung Michaele Brunk – Tanz
Veranstaltungsort:
Palais am Festungsgraben
Am Festungsgraben 1
10117 Berlin-Mitte
Bus 100, 200