Hier im Norden, in der Landschaft um Kaliningrad begleitete Volker Koepp ein Jahr lang Kinder durch den Kreislauf der Jahreszeiten. Entvölkerte Dörfer, zersplitterte Familien und brachliegende Felder prägen die Region. Die Erwachsenen suchen anderswo Arbeit oder trinken. Zurück bleiben die Kinder. Häufig wachsen sie ohne ihre Eltern auf und übernehmen die Verantwortung für sich und ihre Geschwister. Vor der Kamera erzählen sie aus ihrem Leben, von ihren Wünschen und Träumen.
"Mein Interesse für das frühere Ostpreußen entstand durch die Gedichte von Johannes Bobrowski", sagt Volker Koepp. Aber erst nach der Wende, als die russische Exklave Kaliningrad für ausländische Besucher geöffnet wurde, konnte er dort Filme, wie "Kalte Heimat", "Fremde Ufer", "Die Gilge" und "Kurische Nehrung" drehen. Der 1944 in Stettin geborene Filmemacher studierte in Potsdam-Babelsberg und arbeitete 20 Jahre als Regisseur im Defa-Studio für Dokumentarfilm. Seit 1991 ist er freiberuflich tätig. In seinen bisherigen Filmen , die Mehrzahl davon sind mit Kameramann Thomas Plenert entstanden, ging es häufig um Geschichte und Gegenwart des alten Ostpreußens, um das Zusammenleben verschiedener Kulturen und um die Veränderungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion.
"Holunderblüte" war 2007 bereits auf vielen Festivals eingeladen: Filmfest München, Viennale, Dok Leipzig, Duisburger Filmwoche, FilmFestival Cottbus.