In einem Vortrag am Donnerstag, 14. Februar 2013, Haus der Region, Galerie, Hildesheimer Str. 20, Hannover zeichnet der Historiker Wolfgang Benz den Weg "Vom Reichstagsbrand zur Diktatur" nach und beleuchtet dabei vor allen Dingen die frühnationalsozialistischen Ausprägungen von Verfolgung und Gewalt gegenüber der politischen Opposition. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.
Der Anschlag auf das Reichstagsgebäude hatte gravierende Folgen: Am 28. Februar 1933 erließ Hindenburg die "Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat". Damit wurden die Grundrechte der Weimarer Verfassung praktisch außer Kraft gesetzt und der Weg frei geräumt für die legalisierte Verfolgung der politischen Gegner der NSDAP durch Polizei und SA. Zehntausende Oppositionelle wurden ohne Angabe von Gründen oder rechtlichen Schutz innerhalb der nächsten Wochen in "Schutzhaft" genommen und in improvisierte "Konzentrationslager" (KZ) verschleppt. In der weiteren Entwicklung führte schließlich das Ermächtigungsgesetz zur Beseitigung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und zum Verbot konkurrierender politischer Parteien.
Wolfgang Benz, Professor em., war bis März 2011 Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Gastprofessuren führten ihn nach Australien, Bolivien, Nordirland, Österreich und Mexiko. Prof. Benz hat zahlreiche Beiträge und Buch zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert, zu Nationalsozialismus, Antisemitismus und Problemen von Minderheiten veröffentlicht, zuletzt: "Die Feinde aus dem Morgenland. Wie die Angst vor den Muslimen unsere Demokratie gefährdet" (München 2012). Er ist Herausgeber mehrerer Buchreihen, Träger des Geschwister-Scholl-Preis 1992 und Mitglied im P.E.N..