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4-Jahres-Studie: Mehr Suizide in Deutschland / Meiste Selbstmörder in Österreich & Schweiz / 48.951 Tote

(lifePR) (Leipzig, )
Von 2007 bis 2010, also in einem Zeitraum von vier Jahren, haben sich rund 49.000 Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz das Leben genommen. Alleine in Deutschland brachten sich während dieser Zeitspanne 38.491 Menschen um. Tendenziell lässt sich sagen, dass die Weltwirtschaftskrise auch in Deutschland mit einem Suizid-Wachstum von 2007 bis 2010 von 6,1% ihre traurigen Spuren hinterlassen hat - trotz all der positiven Wirtschaftsindikatoren. Die höchste Selbstmordrate gibt es jedoch mit deutlichem Abstand in der Schweiz. Hier nahmen sich rund 49% mehr Menschen das Leben als in Deutschland. Ähnlich dramatisch sieht es in Österreich aus - hier haben 34% mehr Bürger ihr Leben beendet als in Deutschland. Das ergibt eine umfangreiche Suizid-Studie des Nachrichtenportals news.de (1,2 Mio. Nutzer im Monat), für die rund 120 deutsche Städte und 30 internationale Städte berücksichtigt wurden.

Anmerkung: Zu allen Aussagen gibt es Tabellen im Anhang.

Auch, wenn die deutschen Werte im Schnitt niedriger sind als in den Nachbarländern, so gibt es dennoch hohe Unterschiede in den deutschen Bundesländern. Überdurchschnittlich oft begehen beispielsweise in Sachsen, Thüringen, Bayern und Bremen Menschen Suizid. Während sich im Durchschnitt in allen Bundesländern Deutschlands 11,7 Personen von 100.000 das Leben nehmen, sind es in diesen Bundesländern zwischen 13,3 (Bremen) und 15,1 (Sachsen). Auch beim Blick auf die 120 größten deutschen Städte wird klar, dass es in Deutschland Regionen gibt, in denen sich deutlich mehr Menschen umbringen als in anderen.

Hohe Suizid-Quoten u.a. in Baden-Baden, Kempten, Flensburg, Leipzig, Saarbrücken, München

Die Stadt mit den meisten Selbstmorden ist in Deutschland im Untersuchungszeitraum ausgerechnet das noble Baden-Baden. Hier brachten sich im Untersuchungszeitraum im Schnitt 20,6 Menschen je 100.000 Einwohner um. Ein deutlicher Höhepunkt lag im Jahr 2010 - da waren es sogar 36,7 je 100.000 Einwohner. Es folgen auf Platz zwei Kempten im Allgäu (20,2 Personen je 100.000 Einwohner; + 76% über dem Schnitt) und auf Platz drei Flensburg (17,3 je 100.000 Einwohner; +50% über dem Schnitt).

Ebenfalls deutlich häufiger als woanders beenden Menschen in den folgenden deutschen Städten ihr Leben (der Prozentwert gibt immer die Abweichung vom Mittel wider): Suhl (+46%), Chemnitz (+45%), Augsburg (+34%), Karlsruhe (+32%), Traunstein (LKR; +31%), Offenbach (+28%), Gera (+28%), Konstanz (LKR; +27%), Nürnberg (+27%), Ulm (+27%), Balingen (Zollernalbkreis; +26%), München (+24%), Leverkusen (+24%), Offenburg (Ortenaukreis; +22%), Schwäbisch-Hall (LKR; +20%), Bremerhaven (+19%), Bamberg (+18%), Saarbrücken (Regionalverband; +18%), Leipzig (+17%), Straubing (+17%), Lübeck (+16%), Bayreuth (+16%), Freiburg im Breisgau (+16%), Erfurt (+16%), Neunkirchen (LKR; +16%), Hannover (+15%), Schwerin (+14%), Aalen (Ostalbkreis; +14%), Gießen (LKR; +13%), Kiel (+12%), Wiesbaden (+12%), Reutlingen (LKR; +11%) und in Bremen (+11%).

Bedrückend ist es, schaut man sich nicht nur die prozentualen Abweichungen an, sondern auch die reale Anzahl der Menschenleben, die freiwillig aus unserer Welt geschieden sind: In Berlin waren es in nur vier Jahren 1.432 Menschen, in Hamburg 871, in München 760, in Köln 474, in Frankfurt a.M. 329, in Stuttgart 305, in Nürnberg 294, in Bremen 280 oder in Leipzig 279. Für Leipzig bedeutet das - ob Frühling ist oder nicht: An jedem 5. Tag scheidet ein Mensch in der schönen sächsischen Stadt freiwillig aus dem Leben. Schlimm sieht es auch in den folgenden Städten aus: Hannover (275 Personen), Dortmund (257 Personen), Offenburg (Ortenaukreis; 233), Dresden (231), Ludwigsburg (LKR; 231), Esslingen (LKR; 230), Essen (210), Düsseldorf (183), Saarbrücken (Regionalverband; 182), Hanau (Main-Kinzig-Kreis; 182), Karlsruhe (177), Aalen (Ostalbkreis; 164), Chemnitz (163), Augsburg (162), Konstanz (LKR; 162) und in Mannheim (148). Weitere Zahlen entnehmen Sie bitte der Anhangstabelle.

Die wenigsten Suizidfälle gibt es je 100.000 Einwohner in den folgenden Städten: Moers (Kreis Wesel; 1,9); Herne (6,4), Braunschweig (6,9), Münster (7,0), Hamm, Mülheim a.d.R. oder in Duisburg (jeweils 7,3). Relativ niedrig sind die Werte auch in Magdeburg oder Düsseldorf (jeweils 7,8 Personen je 100.000 Einwohner), Rostock (8,3), Mainz, Wuppertal, Salzgitter (jeweils 9,4), Oberhausen (9,8) oder in Gelsenkirchen (9,9).

Ursachen: Arbeitslosigkeit oder Hartz IV

Schwierig wird es, Ursachen für Selbstmorde zu finden. Die Forschungseinheit von news.de hat untersucht, ob es möglicherweise einen Zusammenhang zwischen Arbeitslosen- und Hartz IV-Quoten und Selbstmorden gibt. Ergebnis: Eine eindeutige Antwort gibt es nicht. Dennoch fällt eklatant auf, dass in Sachsen - Deutschlands Suizid-Bundesland Nummer Eins - mit einer Gesamtquote von 18 Prozent deutlich mehr Menschen auf staatliche Stütze angewiesen sind als in vielen anderen Bundesländern. So liegt der gesamtdeutsche Schnitt bei 13,7 Prozent Arbeitslosen und Hartz IV-Empfängern. Auch in Thüringen ist ein Zusammenhang zwischen persönlicher Aussichtslosigkeit, beispielsweise auf dem Jobmarkt, und der Selbstmordquote, wahrscheinlich. So korrelieren hier die Quoten: 15,3% der Bürger waren im Schnitt in den Jahren 2007 bis 2010 auf Arbeitslosengeld oder Hartz IV angewiesen und 14,4% setzten ihrem Leben ein Ende.

Besonders deutlich wird ein Zusammenhang zwischen Selbstmorden und persönlichen Schicksalsschlägen auch in Leipzig: Wie bereits erwähnt, setzt hier im Schnitt jeden fünften Tag ein Mensch seinem Leben ein selbstgewähltes Ende - 279 in nur vier Jahren. Gleichzeitig gehört die Stadt mit fast 25 Prozent Arbeitslosen und HartzIV-lern zu den negativen Top-4 Städten im Ranking jener Städte mit den meisten Joblosen. Übertroffen wird das nur noch von Bremerhaven (27%), Gelsenkirchen (24,4%) und Celle (LKR; 24,3%).

Aus dem Rahmen fällt das Bundesland Bayern: Es gibt kein Bundesland mit einer so niedrigen Arbeitslosen- und Hartz IV-Quote wie im Freistaat: 5,8% im Schnitt in den Jahren 2007 bis 2010. Dennoch begingen überdurchschnittlich viele Menschen dort Suizid. Als Fazit bleibt festzustellen: In den 38 deutschen Städten mit einer überdurchschnittlich hohen Selbstmordquote weisen "nur" 13 Städte eine über dem Schnitt (13,9%) liegende Quote an Arbeitslosen- und Hartz IV-Empfängern auf. Nicht bestätigt werden kann zudem, dass sich im Frühling grundsätzlich weniger Menschen umbringen als im dunklen Winter.

Suizid-Quoten im Ausland zum Teil höher / Einige Quellen unglaubwürdig

Hohe Selbstmordraten sind aber nicht nur beispielsweise in Ost-Deutschland zu verzeichnen oder in reichen Städten wie München oder Baden-Baden, sondern auch in den wohlhabenden Ländern Österreich und Schweiz. So liegt die durchschnittliche Suizidquote je 100.000 Einwohner in den fünf größten österreichischen Städten Wien, Linz, Innsbruck, Salzburg und Graz bei 14,1 Personen je 100.000 Einwohner. Noch höher ist die Anzahl an Selbstmördern jedoch in der Schweiz. So gibt es Kantone, in denen sich 24,9 Personen je 100.000 Einwohner umbrachten - wie Appenzell Ausserrhoden (24,9 Personen). Nicht gut sieht es auch in Neuenburg (18,5 Personen) und in Nidwalden (18 Personen) aus.

Wagt man den Blick über die deutschsprachigen Grenzen hinaus, fällt auf, dass sich international ebenfalls sehr viele Menschen das Leben nehmen. Beispielsweise in Stockholm: In der schwedischen Hauptstadt beträgt die durchschnittliche Suizid-Quote 26,1 Personen je 100.000 Einwohner. In Los Angeles (USA) liegt sie bei immerhin 19,7 Personen, in Budapest bei 19, im schönen Urlaubsort Nizza bei 17,9 und in Venedig bei immerhin 16,8 Personen. Offizielle, an news.de übermittelte Angaben aus Moskau (7,1 Personen je 100.000 Einwohner), Rom (5,5), New York (5,4), Paris (4,0), oder Madrid (0,7) halten die Studienmacher für nicht glaubwürdig, da sie im Vergleich mit anderen Metropolen deutlich zu niedrig anmuten.

Eklatant hoch sind wiederum die Suizidquoten in den folgenden Ländern: Litauen (32,5 Personen je 100.000 Einwohner), Russland (27,6 Personen je 100.000 Einwohner), Ungarn (24,5 Personen) oder in Japan (23,9 Personen). In Japan sind die Selbstmordquoten teils so hoch, dass es Mutmachervereine gibt, die mit selbstmordgefährdeten Personen künstliche Beerdigungen vollziehen, damit nach der "Wiederauferstehung" die Japaner die Schönheit des Lebens doch wieder entdecken. Wenig glaubhaft klingen auch die übermittelten Suizid-Zahlen aus Südafrika (0,9 Personen je 100.000 Einwohner), Italien (4,9 Personen je 100.000 Einwohner) oder Spanien (7,6 Personen je 100.000 Einwohner). Dieses umso mehr, da beispielsweise Spanien oder Italien unter hohen Arbeitslosenquoten und großer Armut aufgrund der seit bald vier Jahren anhaltenden Weltwirtschaftskrise leiden.

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