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Landesbank Hessen-Thüringen

Wochenausblick vom 08.03.2013

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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1 Die Woche im Überblick
1.1 Chart der Woche


EZB-Präsident Mario Draghi demonstrierte trotz des unglücklichen Wahlausgangs in Italien zuletzt Gelassenheit. Der Anstieg der italienischen Risikoaufschläge blieb überschaubar, es setzte relativ rasch eine Beruhigung ein. Entscheidend war jedoch, dass die Renditen spanischer Staatsanleihen ihren Abwärtstrend fortgesetzt haben. Abgerundet wurde das freundliche Bild durch den beeindruckenden Kursanstieg an den Aktienmärkten. Dies deutet darauf hin, dass das Vertrauen in den sogenannten "Draghi-Put" Bestand hat und die Krise weiter am Abklingen ist. Gleichwohl bleibt die Lage ungemütlich. Der Stresstest durch die Wahlen in Italien wurde zwar bestanden, weitere Rückschläge dieser Art sollten allerdings besser nicht eintreten. Der deutliche Anstieg des Bund-Futures im Februar zeigt, dass deutsche Staatsanleihen immer noch als beliebter Safe Haven fungieren. Dies dürfte zumindest noch im ersten Halbjahr die Rückschlagrisiken begrenzen.

1.2 Wochen-Quartals-Tangente

Breite Zuversicht herrscht derzeit unter den Anlegern, was sich eindrucksvoll an den Kursständen der international führenden Aktienindizes ablesen lässt: Der japanische Leitindex Nikkei eilt von einem Hoch zum nächsten, mit einem Jahresplus von rund 18 % (in lokaler Währung) ist Japan eindeutiger Spitzenreiter. Doch auch die größte Volkswirtschaft der Welt muss sich nicht hinter Japan verstecken. Der amerikanische Aktienmarkt kann mit einer Jahresperformance in lokaler Währung um 8 % (S&P 500) zwar nicht ganz mithalten, für den Euro-Anleger wäre es aber die attraktivere Anlagewahl gewesen - sogar in Relation zum heimischen Markt. Der deutsche Leitindex DAX kann lediglich auf ein Plus von 4 % verweisen, abgeschlagen bleibt der EuroStoxx 50 mit knapp 3 %. Die USA und Japan eint derzeit eine aggressive Geldpolitik verbunden mit einem Anziehen der Wirtschaftsdynamik. Dies sollten die US-Konjunkturdaten in der Berichtswoche - Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze - bestätigen.

Das umgekehrte Bild spiegelt sich am Rentenmarkt: Während die Verzinsung 10-jähriger USTreasuries trotz der Zukäufe der Fed deutlich gestiegen ist und aktuell um 2 % schwankt, profitiert die 10-jährige Bundesanleihe von der Patt-Situation in Italien. Zugleich sind die konjunkturellen Perspektiven für den Euroraum insgesamt derzeit noch eher ernüchternd. Wir haben unsere Renditeerwartung für das zweite Quartal deshalb etwas abgeschmolzen. Heißt das im Gegenzug, dass die Eurokrise wieder ausbricht? Wir meinen nein. Der Draghi-Put zeigt insofern seine Wirkung, dass die Marktakteure die EZB als "Feuerwehr" nun mit berücksichtigt haben. Sollte es brennen, wird sie mit viel Liquidität aushelfen. Diese Rechnung geht bislang auf, was sich am Zinsniveau für italienische und spanische Staatsanleihen ablesen lässt (S. 1). Zugleich - und das kristallisiert sich zunehmend heraus - werden die harten Spar- und Reformvorgaben sukzessive aufgeweicht. In der Berichtswoche findet ein EU-Gipfel in Brüssel statt. Von Frankreich über Italien bis Spanien überbieten sich die großen Länder derzeit nicht gerade im Reformeifer. Das wiederum könnte der Wirtschaft im Euroraum eine Verschnaufpause verschaffen, wovon die Aktien- und Rentenmärkte in der Peripherie überproportional profitieren sollten. Die große Unbekannte indes - insbesondere für den Euro-Dollar-Kurs - ist derzeit die Geldpolitik der Fed. Sollte sie ihr Kaufprogramm früher als erwartet unterbrechen, wird das den Greenback stärken. Doch vor dem Hintergrund der unsicheren Haushaltssituation ist vorerst nicht mit einem abrupten Politikwechsel der Fed zu rechnen.

2 Im Fokus
2.1 Machtwechsel in China


Noch bis zum 17. März tagt in Peking das chinesische Parlament - der Nationale Volkskongress. Die knapp 3.000 Delegierten werden im Rahmen dieser Versammlung unter anderem den neuen Staatspräsidenten wählen. Überraschungen wird es auch diesmal nicht geben, denn seit dem Parteitag im November 2012 stehen die Nachfolger für die wichtigsten Führungspositionen fest.

In diesen Tagen vollzieht sich in China der nur einmal pro Dekade stattfindende Regierungswechsel. Auf dem 12. Nationalen Volkskongress wird die Führungsspitze der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ausgetauscht. Xi Jinping, der bereits Chef von Partei und Militär ist, wird zum Staatspräsidenten gewählt, und Wen Jiabao übergibt das Amt des Ministerpräsidenten an den 13 Jahre jüngeren Li Keqiang. Die Erwartungen an die neue Spitze sind hoch, sowohl im eigenen Land als auch von internationaler Seite. Wird die neue, jüngere Führungsriege dem Land wichtige Reformen bringen oder an den alten Wirtschaftsmodellen und Konventionen festhalten? Ein radikaler Kurswechsel steht kaum zu erwarten, auch wenn sich der künftige Staatspräsident Xi in einer jüngst veröffentlichten Rede durchaus kritisch zeigte. So bedrohe die Korruption das Ansehen und die Existenz der Partei, und die sozialen und ökologischen Probleme könnten sich negativ auf Stabilität und Wirtschaftswachstum auswirken. Die neue Regierung wird daher versuchen müssen, die Balance zwischen dem Machterhalt der Partei und vorsichtigen Liberalisierungsschritten zu finden.

Nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum bleibt auch 2013 das große Stichwort. Als der scheidende Ministerpräsident Wen am vergangenen Dienstag zum letzten Mal seinen Rechenschaftsbericht vorlegte, wies er, wie schon oft, auf die zunehmende Bedeutung des Binnenkonsums hin.

Dessen Stärkung dürfte im Fokus der Regierung stehen. Aber auch die noch immer steigenden Einkommensunterschiede, die mangelnden sozialen Sicherheitssysteme und die wachsenden Umweltbelastungen sind wichtige Punkte auf der Agenda, denen sich die neue Führung nicht entziehen kann, ohne gesellschaftliche Unruhen zu provozieren. Das noch immer angespannte wirtschaftliche Umfeld erschwert allerdings eine allzu rasche Anpassung des Wachstumsmodells.

Investitionen werden daher weiterhin eine tragende Rolle spielen, z.B. in der Infrastruktur und im sozialen Wohnungsbau. Darüber hinaus dürfte China auch künftig auf eine proaktive Fiskalpolitik setzen. Das Wachstumsziel für das laufende Jahr wurde - wie 2012 - auf 7,5 % beziffert. Erzielt werden soll dies u.a. durch eine Erhöhung des Haushaltsdefizits um 50 % im Vergleich zum Vorjahr.

Selbst mit dieser Steigerung wird das chinesische Defizit aber nur rund 2 % des BIPs betragen.

Mit umfassenderen konjunkturstimulierenden Maßnahmen ist weiterhin nicht zu rechnen, da dies das von 4 % auf 3,5 % reduzierte Inflationsziel nicht zulässt. Dass die Teuerung wieder stärker in den Vordergrund gerückt ist, zeigen vor allem die aktuellen Entwicklungen im Immobiliensektor.

Um die zuletzt wieder steigenden Hauspreise unter Kontrolle zu halten, wurden weitere Kauf- und Verkaufsrestriktionen eingeführt, wie die Erhöhung von Steuern auf Immobilienverkäufe.

2.2 Deutschland: Eurozonenkrise hält Außenhandel nicht auf

Die Krise in wichtigen Ländern der Eurozone hat Deutschland gebremst. Eine Ansteckung mit dem Virus hat allerdings nicht stattgefunden. Der deutsche Außenhandel ist mehr denn je ein Seismograph des Welthandels.

Immer wieder gibt es die Befürchtung, die Krise in weiten Teilen der Eurozone würde Deutschland anstecken. Dies scheint nicht so zu sein. Zwar sind die deutschen Warenausfuhren in die Eurozone 2012 um 2,2 % gesunken, aber der Export in die gesamte EU sank nur um 0,3 %, weil die europäischen Länder, die nicht dem gemeinsamen Währungsraum angehören, deutlich mehr Güter

(+3,4 %) abgenommen haben. So stiegen die deutschen Ausfuhren nach Großbritannien um rund 10 %. Darüber hinaus besteht Europa auch aus Staaten, die nicht der EU angehören. Die deutschen Ausfuhren in diese Ländergruppe stiegen um 4,6 %. Allein nach Russland wurden 10 % mehr Waren verkauft. In der Summe legten die Ausfuhren nach Europa damit trotz der Krise um 0,5 % leicht zu. Zusätzlich positive Effekte für den deutschen Außenhandel kamen von Nordamerika.

Besonders hoch war dort die Dynamik in den USA, wo 17,7 % mehr deutsche Waren aufgenommen wurden. Die Exporte nach Asien konnten um knapp 7 % gesteigert werden. Trotz der Eurozonenkrise stiegen die deutschen Gesamtexporte um 3,4 %.

Die Auswirkungen der Euro-Schuldenkrise sind auch deswegen nur begrenzt, weil die Eurozone für den deutschen Außenhandel bereits seit Jahren an Bedeutung verliert. Zuletzt gingen 37,5 % der deutschen Waren in den Währungsraum. Vor der Krise 2006 waren es noch 43,3 % und im ersten Jahr nach der Deutschen Wiedervereinigung 1991 sogar mehr als die Hälfte. Im Gegenzug stieg der Exportanteil der asiatischen Länder, vor allem Chinas. Der lange Zeit sinkende US-Anteil konnte zuletzt wieder erhöht werden. Der deutsche Außenhandel ist damit noch stärker zu einem Seismograph des Welthandels geworden.

Wie geht es 2013 weiter? Das Exportklima hat sich in den letzten Monaten verbessert. Die Unternehmen gehen davon aus, dass der Gegenwind aus den europäischen Krisenländern allmählich nachlässt und dass die dynamischen Schwellenländer sowie die USA weiterhin lebhaft deutsche Waren einkaufen. Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ist nach wie vor hoch, obgleich die Lohnstückkosten auch in Deutschland zuletzt angestiegen sind. Die Stärke liegt auch darin, dass viele Firmen ein Produktsortiment mit einer hohen Zahl von neuen, innovativen Produkten anbieten können. Die Preiselastizität ist bei derartigen Gütern geringer als bei austauschbaren Massenprodukten. Damit lassen sich moderate Währungsschwankungen leichter abfedern.

Allerdings sind Rückschläge nicht auszuschließen. So sind die Auftragseingänge im Januar um immerhin 3 % gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Die Besserung der Frühindikatoren spiegelt sich damit noch nicht in den realen Fakten. Auch für die anstehenden Außenhandelszahlen in der Berichtswoche muss mit einer eher verhaltenen Entwicklung gerechnet werden. In den kommenden Monaten sollte sich der deutsche Außenhandel allerdings festigen.

3 Charttechnik

Der Kontraktwechsel ging mit einem Abschlag von 185 Basispunkten einher. Der Blick auf den Juni-Kontrakt zeigt, dass bereits nach dem Wochenhoch am Montag (bei 143,96) deutliche Verluste hingenommen werden mussten. Im Tief lag der Juni-Future in der abgelaufenen Woche bei 142,64. Sollte diese Marke unterschritten werden, eröffnet sich Abwärtspotenzial bis 142,26, dem 38,2 %-Retracement des Anstieges von Ende Januar bis Anfang März. In dessen Nähe findet sich bei 142,22 auch das markante Hoch vom 24. Januar.

Der Euro hat in den letzten Tagen zwar mehrfach unter 1,30 notiert, das Tief bei 1,2965/67 erwies sich inzwischen aber dreimal als solide Haltemarke. Zudem haben sich die Oszillatoren gen Norden gerichtet und so hellt sich das kurzfristige technische Umfeld auf. Allerdings scheint es verfrüht, die Risiken auf der Unterseite bereits ad acta zu legen. Noch stehen die Trendfolger im Tageschart im Verkauf und auch die übergeordnete Wochentechnik ist unverändert belastend. Sollte 1,2965 brechen, dürfte eine weitere Schwäche bis 1,2678 die Folge sein.

Heute war es endlich soweit – der DAX hat die psychologisch wichtige Marke von 8.000 Zählern übersprungen. Damit wurde ein neues Verlaufshoch mit einem prozyklischen Charakter ausgebildet. Bei all der Freude darüber sollte aber nicht übersehen werden, dass der Anstieg nach dem Ausbruch über die 7.770er-Marke sehr steil verlief und zudem verschiedene negative Divergenzen bei den Oszillatoren vorhanden sind. Entsprechend muss mit einer temporären Korrektur gerechnet werden, welche jedoch nicht sehr deutlich ausfallen wird.

4 Helaba Kapitalmarktszenarien

In unserem Kapitalmarktausblick 2013 haben wir unsere Szenarien mit Beatles Songs unterlegt.

Im Hauptszenario "With a Little Help from My Friends" (Eintrittswahrscheinlichkeit: 75 %) gelingt die von der Geld- und Finanzpolitik angelegte konjunkturelle Wende der Weltwirtschaft. Die zum Teil kräftigen Zinssenkungen in den Schwellenländern setzen dort den Investitionszyklus in Gang. Gleichzeitig haben die Notenbanken der Industrieländer mit ihren unkonventionellen Maßnahmen - allen voran den Anleihekäufen - zu einer Stabilisierung der Finanzmärkte und zu einer Rückkehr des Vertrauens beigetragen. Das Auseinanderbrechen des Eurosystems bzw. ein Kollaps des globalen Finanzsystems ist unwahrscheinlicher geworden.

2013 werden die Notenbanken in ihren Bemühungen nicht nachlassen und die Rentenmärkte mit weiteren Anleihekäufen verzerren. Dies sorgt zusammen mit einer Belebung der Weltwirtschaft für nachlassende Risikoprämien. Insgesamt zeichnet sich für das Jahr 2013 angeführt von China und Brasilien ein klassischer Aufschwung ab. Das globale BIP-Wachstum dürfte moderat von knapp 3 % (2012) auf 3,3 % steigen. Der Risikoappetit der Anleger wird 2013 zunehmen. So dürften sich Aktien als attraktivste Anlageklasse erweisen, während Bundesanleihen die Gunst der Anleger verlieren. Die sinkenden Risikoprämien auf Peripherieanleihen befördern die Gemeinschaftswährung.

In unserem negativen Szenario "Yesterday" (15 %) springt der Investitionszyklus nicht an. Zu sehr sind Unternehmen über die hohe Staatsverschuldung verunsichert und scheuen sich, Risiken einzugehen. Die Notenbanken scheitern in ihren Bemühungen, die Risikoprämien nachhaltig zu drücken. Die Fehler der Vergangenheit lassen sich doch nicht einfach ganz wegmonetisieren.

Folglich kommt die Weltwirtschaft nicht in Schwung. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Geopolitische Risiken könnten zudem die Konjunktur zusätzlich belasten. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anleihen mit höchster Bonität profitieren, während die Aktienmärkte unter Druck geraten.

In unserem positiven Szenario "Here Comes the Sun" (10 %) schießen die Notenbanken übers Ziel hinaus: Der von der Geldpolitik weit geöffnete Kreditkanal sorgt dafür, dass der globale Investitionszyklus rasch an Breite und Tiefe gewinnt. Die üppige Liquiditätsausstattung befeuert nicht nur die Kapitalmärkte, sondern treibt sukzessive auch die Teuerung in der Realwirtschaft. Im Euroraum wird die Krise damit schneller als erwartet überwunden, zumal weitere Konsolidierungsschritte in die Zukunft verschoben werden. Aktien und auch der Euro strahlen heller denn je, während deutsche Renten im Dunkeln bleiben.

5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle

In unserem Hauptszenario "With a Little Help from My Friends" gelingt 2013 die von der Geld- und Fiskalpolitik angelegte konjunkturelle Wende der Weltwirtschaft. Angeführt von China und Brasilien zeichnet sich für 2013 ein klassischer globaler Aufschwung ab: Der einsetzende Lagerzyklus führt zur Belebung der Industriekonjunktur. Die expansive Geldpolitik befördert den globalen Investitionszyklus, so dass das globale BIP-Wachstum moderat von knapp 3 % (2012) auf 3,3 % zulegen dürfte. In den USA nimmt der konjunkturelle Gegenwind von der Fiskalpolitik zwar zu, dennoch sollte ein BIP-Wachstum von rund 2 % realisiert werden. Im Gegensatz zu den USA ist das konjunkturbereinigte Defizit in der Eurozone bereits 2012 kräftig zurückgeführt worden, so dass die Sparpolitik nun weniger restriktiv wirkt. Für die gesamte Eurozone ergibt sich nach einer Schrumpfung von 0,5 % im zurückliegenden Jahr für 2013 etwa eine Stagnation. Die Wirtschaft in Deutschland wird vom niedrigen Ausgangsniveau zum Jahreswechsel 2013 wieder stärker expandieren.

Inflation: Vor dem Hintergrund des insgesamt moderaten Wachstumsausblicks bleiben die Inflationsrisiken verhalten. Zwar baut sich in den Schwellenländern ein gewisser Druck auf, der jedoch durch die Entwicklung in den Industrieländern mehr als ausgeglichen wird. Global werden die Verbraucherpreise 2013 nicht stärker zulegen als im Vorjahr. Die Inflation in der Eurozone dürfte auf 2 % zurückgehen und damit dem Ziel der EZB entsprechen. In den USA wird sich die Teuerung auf 1,7 % verlangsamen.

Rentenmärkte: Der geringe Inflationsdruck erlaubt es den Notenbanken, ihre Geldpolitik fortzusetzen. Die EZB wird den Leitzins bei 0,75 % festzurren und sich die Option des Aufkaufprogramms von Staatsanleihen offenhalten. Die Risikoaufschläge bei Staatsanleihen in den europäischen Krisenländern sinken im Jahresverlauf, bleiben aber von Rückschlägen begleitet. Die Luft für Bundesanleihen wird dünner. Bei einer zu erwartenden Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit einer rückläufigen Nachfrage nach vermeintlich sicheren, aber extrem teuren deutschen Staatsanleihen zu rechnen. Der Konjunkturpessimismus nimmt ebenso ab wie der Rückenwind vom US-Rentenmarkt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen wird 2013 in Deutschland zwischen 1,3 % und 2,3 % schwanken, in den USA zwischen 1,5 % und 2,5 %.

Euro: Die EZB nimmt mit ihrer Geldpolitik Unsicherheit aus dem Markt und reduziert die Angst vor dem Währungszerfall. Die sinkenden Risikoprämien auf Peripherieanleihen stützen die Gemeinschaftswährung. Auch wird sich im Jahresverlauf der Wachstumsvorsprung der USA gegenüber der Eurozone verringern, da letztere ihre Rezession überwindet. Die sehr expansive Geldpolitik der Fed in Form von Wertpapierkaufprogrammen sollte sich negativ auf den US-Dollar auswirken, zumal die Notenbank ihre quantitativen Maßnahmen womöglich noch ausweitet. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte sich 2013 im Bereich von 1,25 bis 1,40 bewegen.

Aktienmärkte: Aktien haben mit ihrem Anstieg in der zweiten Jahreshälfte 2012 zwar bereits einen Teil der zuvor massiven Unterbewertung abgebaut. Gemessen an der eigenen Historie wie auch im Vergleich zu den gängigen Anlagealternativen erscheinen gerade deutsche und europäische Dividendentitel noch immer günstig. Zudem dürften die negativen Gewinnrevisionen ihren Höhepunkt erreicht haben. Mit einer Wende der konjunkturellen Frühindikatoren hellen sich auch die Ertragsperspektiven der Unternehmen wieder auf. Zwar spricht die verhaltene Wachstumsdynamik lediglich für einen Anstieg der Nettoergebnisse im einstelligen Bereich. In Verbindung mit einer moderaten Bewertungsexpansion dürfte dies aber für ansehnliche Kurszuwächse ausreichen. Neben fundamentalen Gründen spricht auch der weiter vorherrschende Anlagenotstand für steigende Notierungen. So haben sich die Aktienquoten in den Portfolios privater und institutioneller Anleger bislang lediglich auf dem Durchschnittsniveau der letzten zehn Jahre eingependelt. Hier besteht somit Nachholpotenzial. Der DAX dürfte in diesem Umfeld die zyklischen Höchststände aus den Jahren 2000 und 2007 in Angriff nehmen (Spanne 2013: 6.800 bis 8.200 Punkte).
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