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Devisenfokus

Australischer Dollar

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Der US-Dollar zeigte in den letzten Wochen weiterhin Stärke. Der Japanische Yen verlor dagegen drastisch, nahezu so viel wie der der Russische Rubel. 
- Der Australische Dollar hatte im laufenden Jahr zwar gegenüber dem US-Dollar das Nach-sehen, schlug sich aber im Vergleich zu anderen Währungen noch recht gut. Dabei berei-ten die Entwicklung der Rohstoffpreise und der chinesischen Konjunktur durchaus Sorgen. Ein insgesamt noch solides Wirtschaftswachstum sowie die Zinsvorteile gegenüber ande-ren Währungen stützen den Australischen Dollar. Bis Mitte 2015 dürfte der "Aussie" gegen-über dem US-Dollar nur leicht abwerten und gegenüber dem Euro sogar zulegen. 
- Helaba Währungsprognosen

AUD: Begrenzter Reiz

Am Devisenmarkt triumphiert derzeit der US-Dollar, während der Euro zu den großen Verlierern zählt. Viele andere Währungen stehen irgendwo dazwischen, so auch der Australische Dollar. Zwar verlor die australische Währung seit Jahresmitte fast 10 % gegenüber dem US-Dollar, im Gesamtjahr fallen die Verluste aber erheblich geringer aus. Gegenüber dem Euro verzeichnet der "Aussie" 2014 sogar ein Plus von rund 6 %. Wie attraktiv ist der Australische Dollar insbesondere für Anleger, die aus dem Euro heraus, aber nicht unbedingt in die US-Währung investieren möchten?

Aus Investorensicht bestand der Reiz des Australischen Dollar zum einen darin, dass sich die Währung deutlich höher verzinst. Mit einem Leitzins von 2,5 % kann man den Aussie zwar nicht mehr als Hochzinswährung bezeichnen. Allerdings relativiert sich dies angesichts des europäischen Zinsniveaus. Der australische Leitzinsvorsprung von 2,45 %-Punkten entspricht in etwa dem Durchschnitt seit Euro-Einführung 1999. Zum anderen gilt der Australische Dollar als die Rohstoffwährung schlechthin, da das Land zu einem erheblichen Teil Kohle, Erze und Agrarprodukte exportiert. Die gut zehnjährige Hausse bei Rohstoffen spiegelt sich entsprechend in der australischen Währung wider. Da mittlerweile mehr als ein Drittel der Ausfuhren nach China gehen, diente die australische Währung ebenso als "Wette" auf China. Darüber hinaus ist Australien politisch stabil und weist eine vergleichsweise niedrige Staatsverschuldung auf.

Die Rohstoffpreise bereiten derzeit mehr Sorgen als Hoffnungen. Gerade jüngst gerieten die Rohstoffindizes unter Druck - nicht nur wegen der stark fallenden Rohölpreise. Die Notierungen für Industriemetalle halten sich zwar noch stabil, jedoch sind insbesondere die für Australien wichtigen Eisenerzpreise in diesem Jahr kräftig gesunken. Auch bei anderen relevanten Exportprodukten wie Kohle oder Agrarerzeugnissen sanken die Notierungen eher. Allerdings muss man Australien zu Gute halten, dass die Ausfuhren im Gegensatz zu vielen Rohstoffexporteuren vergleichsweise diversifiziert sind. Dies verringert die Anfälligkeit bei Preisschwankungen. Außerdem gewinnt der Export von Flüssiggas (LNG) in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung. In Australien wurden bzw. werden noch große Anlagen zur Verflüssigung von Erdgas gebaut. So soll die Hälfe des globalen Wachstums von LNG-Exporten bis 2019 aus Australien kommen.

Die wenig freundliche Tendenz bei den Notierungen von Rohstoffen erklärt sich auch mit Unsicherheiten über China. Das Land ist weltweit der wichtigste Verbraucher von Bodenschätzen. Grundsätzlich fällt das chinesische Wirtschaftswachstum mit gut 7 % im internationalen Vergleich sehr hoch aus. Allerdings gehen die Zuwachsraten im Trend zurück. Zudem soll das chinesische Wachstumsmodell modifiziert werden, d.h. künftig soll u.a. die Rohstoffintensivität sinken. Des Weiteren bestehen Sorgen, ob manche Sektoren wie z.B. der Immobilienmarkt nicht zu heiß gelaufen sind. Auch wenn weder bei Rohstoffen noch bei China schwarz gemalt werden muss, so kann der Australische Dollar mit diesen Pfunden zumindest nicht mehr wuchern.

Der langjährige Rohstoffboom führte zu gewissen Verwerfungen in der australischen Wirtschaft. Kräftige Lohnerhöhungen im Bergbau zogen das gesamte Lohnniveau nach oben, die Wettbewerbsfähigkeit litt darunter. Letztere wurde zudem vom langjährigen Anstieg des Australischen Dollar belastet. Die Investitionen im Bergbau sind ein wichtiger konjunktureller Impulsgeber. Hier laufen jedoch einige Großprojekte aus, so dass von dieser Seite das Wachstum eher gedämpft wird. Die Arbeitslosenquote kletterte jüngst auf den höchsten Stand seit 2002, wenngleich die Rate von 6,2 % nicht so dramatisch wirkt. Die rosigen Zeiten für die australische Wirtschaft sind vermutlich vorüber.

Trotz der höheren Arbeitslosigkeit nimmt die Beschäftigung noch merklich zu. Dank steigender Einkommen dürfte das solide Konsumwachstum anhalten, zumal auch die erhöhte Sparquote den Verbrauchern weiteren Spielraum eröffnet. Die kräftig gestiegenen Wohnimmobilienpreise vergrößern das Vermögen der privaten Haushalte, selbst wenn sich der bislang überhitzte Markt wohl allmählich abkühlt. Der Wohnungsbau stützt ebenfalls die Konjunktur. Bei den Unternehmern hellten sich einige Stimmungsindikatoren auf. Daher dürfte das Bruttoinlandsprodukt nach einem voraussichtlichen Zuwachs von 3 % in diesem Jahr dann 2015 nur ein wenig langsamer zulegen. Damit kann die australische Wirtschaft zwar nicht mehr die USA übertrumpfen, die Eurozone stellt sie allemal in den Schatten.

Die australische Notenbank kann weiter in ihrer Warteposition verharren. Die Inflation befindet sich innerhalb des Zielbandes von 2 - 3 %. Gleichwohl bestehen wie erwähnt gewisse Sorgen um das Wachstum. Umgekehrt klettern die Häuserpreise aus Sicht der Notenbank noch zu stark. Die Reserve Bank mahnt auch vor der - gemäß Kaufkraftparitäten - Überbewertung des Australischen Dollar, was jedoch voraussichtlich keine relevanten Taten zur Folge hat. Der Leitzins dürfte bis auf weiteres bei 2,5 % bleiben.

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Zinswende in den USA im kommenden Jahr sollte der Renditevorteil der australischen Währung gegenüber dem US-Dollar schrumpfen. Die Entwicklung der Rohstoffpreise birgt zwar Risiken, jedoch ist nicht mit einem fortgesetzten Abwärtstrend zu rechnen. Daher dürfte der Aussie gegenüber dem US-Dollar in den kommenden Monaten insgesamt allenfalls moderat abwerten. Mitte 2015 könnte ein Australischer Dollar 0,83 US-Dollar (aktuell 0,85) kosten. Gegen den Euro sprechen nicht nur der australische Zinsvorteil, sondern auch die quantitativen Lockerungsmaßnahmen der EZB. Daher wird sich ein Euro bis Mitte 2015 vermutlich von aktuell 1,44 auf 1,38 verbilligen. Für Investoren aus dem Euroraum besteht zwar ein gewisser Reiz in der australischen Währung. Sie sollten jedoch bedenken, dass das Chance-Risiko- Verhältnis für die Anlage in den Aussie schon einmal wesentlich attraktiver war.

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