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Aktienmärkte auf Talfahrt – Ruhe bewahren!

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Die Aktienmärkte befinden sich weltweit unter Verkaufsdruck. Die Panikstimmung an den Börsen ist auf eine diffuse Rezessionsangst für die USA zurückzuführen. Aktienanleger sollten trotz der deutlichen Kursrückgänge Ruhe bewahren, denn Deutsche Aktien sind im historischen Vergleich attraktiv bewertet. Dank der zu erwartenden politischen Stimuli aus den USA sollte die Unsicherheit über die US-Wirtschaft sukzessive schwinden. Zusammen mit der günstigen Bewertung eröffnet sich damit Kurspotenzial im Jahresverlauf, zumal Staatsanleihen im Vergleich zu Aktien bereits relativ teuer sind.

Die Bären sind los

Die weltweiten Aktienmärkte befinden sich zum Teil schon in einem Bärenmarkt: Seit Jahresbeginn büßten der Dax –15,8 %, der EuroStoxx –15,9 %, der Nikkei –13 % und der Hang Seng-Index –21 %. Selbst entwickelte Märkte wie Australien (ASX) mussten einen Kursverlust in Höhe von –19,5 % in Kauf nehmen. Am Montag nun hat sich die Talfahrt weiter beschleunigt. Nicht nur in Asien waren massive Kurseinbrüche zu beobachten, sondern auch im Euroraum wurden die Aktienmärkte durch Verkaufswellen erschüttert. Angst erfasst die Märkte! So gab der Dax (Xetra Schlusskurs) an diesem Tag um satte 523,98 Punkte bzw. 7,2 % nach. Das entsprach den größten Kursabschlägen seit dem 11. September 2001. Auf der Verkäuferseite sind v.a. ausländische Investoren zu finden. Dabei wurden reihenweise wichtige Chartmarken unterschritten. Zudem stiegen die Umsätze deutlich an, was ebenso auf die Volatilitäten zutrifft. Die Panikstimmung an den Börsen ist auf eine diffuse Rezessionsangst für die USA sowie der anhaltenden Kreditkrise zurückzuführen. Doch hat es für den Ausverkauf keinen speziellen Auslöser gegeben. Fundamentale Aspekte spielen im augenblicklichen Umfeld keine Rolle.

Geld- und Fiskalpolitik stützen US-Wirtschaft Allerdings sind die Aufräumarbeiten dank einer expansiven Ausrichtung der Geld- und Fiskalpolitik in den USA bereits im vollen Gange. Fed Präsident Bernanke hat zu Jahresbeginn sehr deutlich darauf verwiesen, dass die Beachtung des Wachstums im Mittelpunkt aller Diskussionen steht. Die Fed sei bereit, den Leitzins weiter "substanziell" zu senken. Die Stoßrichtung der Geldpolitik ist damit klar: Sie hofft auf eine steilere Zinskurve, um die Ertragssituation der Banken zu verbessern.

Eine Kreditklemme könnte mit Hilfe einer solchen Politik umgangen werden. Im Extremfall wird die Fed ihren Leitzins noch weiter senken, als mit 3,5 % von uns antizipiert. Immerhin haben es die Aktiemärkte geschafft, die Fed zu einer schnellen und aggressiven außerordentlichen Zinssenkung um 75 Basispunkte zu bewegen. Dies wird helfen, das gegenwärtige Umfeld zu stabilisieren.

Diese Politik wird von einer expansiven Fiskalpolitik flankiert werden, um den US-Konsumenten in Kauflaune zu halten: Präsident Bush hat kurzfristig ein Paket zur Diskussion gestellt, das bis zu 150 Mrd. US-Dollar bzw. 1 ½ % des US-BIP umfassen soll. Ähnlich wie schon in den Jahren 2001 und 2003 sollten Steuergutschriften an die privaten Haushalte erfolgen. Von einem solchen fiskalpolitischen Stimulus profitieren die Haushalte schneller und direkter, als von Zinssenkungen.

Da im November nicht nur der neue Präsident der USA gewählt wird, sondern auch der 111. Kongress sowie eine Reihe von Gouverneuren in Einzelstaaten, dürfte das Interesse auf beiden Seiten des Parteienspektrums groß sein, möglichst schnell ein Fiskalpaket zu schnüren. In den kommenden Monaten wird die US-Wirtschaft einer Rezession zwar gefährlich nahe kommen, doch dank einer pragmatischen Politik an einer solchen vorbeischrammen. In der zweiten Jahreshälfte ist deshalb mit einer anziehenden Wirtschaftsdynamik zu rechnen. Deshalb werden mittelfristig wieder fundamentale Aspekte die Vorherrschaft über die Entwicklung am Aktienmarkt gewinnen. Die deutsche bzw. europäische Volkswirtschaft sind gegenwärtig noch gut abgesichert. Zwar wird sich das Wachstum in Deutschland nach 2,5 % im vergangen Jahr auf knapp 2 % verlangsamen, doch ist die Gewinnsituation der deutschen Unternehmen durch eine anziehende Binnennachfrage sowie einer stabilen Weltwirtschaft noch gut gesichert.

Fundamentale Aspekte stützen

Aktienanleger sollten deshalb trotz der deutlichen Kursrückgänge Ruhe bewahren. Deutsche Aktien sind im historischen Vergleich attraktiv bewertet. So liegt nach dem jüngsten Kurseinbruch das 2008er-KGV für DAX-Unternehmen nur noch bei knapp 11 Punkten. Das liegt weit unter dem 10-Jahresdurchschnitt von 18. Dank der zu erwartenden politischen Stimuli aus den USA sollte die Unsicherheit über die US-Wirtschaft sukzessive schwinden. Damit eröffnet sich Kurspotenzial im Laufe des Jahres, zumal Staatsanleihen im Vergleich zu Aktien bereits relativ teuer sind. Wir rechnen nun nicht mehr damit, dass der Dax bereits im Frühjahr wieder an die 8000er Marke heranreicht.

Doch das Vertrauen auf eine pragmatische amerikanische Geld- und Fiskalpolitik hat die Investoren 2001 und 2003 nicht enttäuscht und wird sie u.E. auch in diesem Jahr nicht enttäuschen.

Unter Timing-Aspekten bietet es sich derzeit an, ein Blick auf die Charttechnik zu werfen.

Daily Betrachtung

Mit dem Bruch der technischen Supportmarken im Bereich von 7.706 Punkten, hat sich nicht nur das tertiäre- sondern auch das sekundäre Chartbild des Dax sehr deutlich eingetrübt. Neben entscheidenden Retracementlevels wurde auch die 200-Tage-Linie, als längerfristiger Indikator, von oben nach unten geschnitten, was definitionsgemäß ein Short-Signal auslöste. Getrieben von Spekulationen um eine US-Rezession und weiteren (deutlichen) Abschreibungen bei Finanzhäusern, zuletzt wurde neben den US-Banken auch die Bank of China ins Spiel gebracht, hat sich die Abwärtsbewegung sehr deutlich nach unten beschleunigt. Das Resultat sind und waren teils panikartige Verkäufe, welche insbesondere in ihrem Ursprung auf ausländische Adressen zurückzuführen sind. Diese hatten nicht zuletzt über positive Währungskonstellationen sehr deutliche Kursgewinne im Dax angehäuft. Sehr deutlich wird dieser Aspekt, wenn man den Dax auf US-Dollar-Basis betrachtet.

Dieser hatte im Hoch ein Level von 11.928 Punkten erreicht.
Im Tief notierte der Dax heute bei 6.420 Punkten, danach konnte sich der Index in einer ersten technischen Gegenbewegung auf aktuell 6.818 Zähler (Stand 14.33 Uhr) verbessern, was die Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigen Stabilisierung sehr groß werden lässt. Für eine abschließende Beurteilung ist es aktuell jedoch noch zu früh. Es gilt die Schlusskurse von heute und morgen abzuwarten, um ein klareres Bild zu erhalten. Sollte es dem Dax gelingen einen Rebound in Richtung von 6.800 Zählern zu vollziehen (hier findet sich ein offenens gap) könnte sich die Erholungsbewegung in Richtung von 7.063 Zähler fortsetzten. Die extrem überverkaufte Situation, untermauert die Erholungsthese ebenso, wie der sich im Tageschart abzeichnende, sog. Hammer, welcher als sehr zuverlässiges Wendesignal beurteilt wird. In der technischen Interpretation werden Gegenbewegungen, innerhalb intakter Abwärtstrends, zum Ausstieg genutzt, sofern noch Aktienbestände vorhanden sind, bzw. neue Shortpositionen aufgebaut.

Betrachtet man den Dax-Index auf Wochenbasis, lässt sich leicht erkennen, dass das Marktbarometer an seiner langfristigen Aufwärtstrendlinie im Bereich von 6.680 Zählern angekommen ist, bzw. diese Intraday bereits deutlich unterschritten hat. Als nachhaltig wird ein Unterschreiten erst gewertet, wenn zumindest 2 Closings unter dem Supportlevel stattgefunden haben. Unabhängig von der Trendlinienbetrachtung haben die trendfolgenden Indikatoren, wie hier der DMI, Verkaufssignale generiert, so dass auf mittel- und langfristiger Sichtweise unterstellt werden muss, dass die deutlichen Kursausschläge mit einem Übergewicht auf der Unterseite erhalten bleiben. Die Chance- und Risikoprofile rechtfertigen derzeit, von kurzfristigen Spekulationstrades abgesehen, keine Longinvestments.
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