"Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist" (Matth. 22, 21) - so einfach wie für den Stifter ihrer Religion hat sich christlichen Theologen das Verhältnis der Kirche zum politischen Gemeinwesen nicht immer dargestellt. Das europäische Mittelalter ist durchzogen von Konflikten zwischen den Staaten und einem Papsttum, das seine geistliche Macht durch weltlichen Zwang sichern wollte. Im Reformationszeitalter besann man sich auf die Formel vom göttlichen Recht der Fürsten auf Herrschaft. Deswegen verfolgten Theologen aller Konfessionen die neuzeitlichen Demokratisierungsbestrebungen mit tiefem Misstrauen: Verfassungen drohten in ihren Augen die gottgewollte politische Ordnung durch eine Willkür gewählter Mehrheiten zu ersetzen, außerdem gefährdeten sie die hergebrachten Rechte der Kirchen. Erst in neuerer Zeit haben sich protestantische und katholische Theologie auf eine affirmative Haltung zum liberalen Verfassungsstaat verständigt, während andere Konfessionen ein pluralistisches, säkulares Gesellschaftsmodell nach wie vor mit großer Distanz betrachten.
Zum Thema "Religion und staatliche Verfassung - eine Konfliktgeschichte aus theologischer Sicht" wird Prof. Dr. Klaus Tanner von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am Mittwoch, 11. Juni 2008, um 18.15 Uhr einen öffentlichen Vortrag halten. Er findet im Rahmen des Schwerpunktthemas "Gott und Staat - die religiöse Dimension von Europas Verfassungen" statt und wird von dem Institut für Europäische Geschichte in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz in Mainz veranstaltet. Ort dieser Veranstaltung ist der Gerty-Spies-Saal der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6 in Mainz. Die Öffentlichkeit ist hierzu herzlich eingeladen.
Zum Thema "Religion und staatliche Verfassung - eine Konfliktgeschichte aus theologischer Sicht" wird Prof. Dr. Klaus Tanner von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am Mittwoch, 11. Juni 2008, um 18.15 Uhr einen öffentlichen Vortrag halten. Er findet im Rahmen des Schwerpunktthemas "Gott und Staat - die religiöse Dimension von Europas Verfassungen" statt und wird von dem Institut für Europäische Geschichte in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz in Mainz veranstaltet. Ort dieser Veranstaltung ist der Gerty-Spies-Saal der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6 in Mainz. Die Öffentlichkeit ist hierzu herzlich eingeladen.
