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Brücken in Beschäftigung bauen

(lifePR) (Heilbronn, )
Kurzarbeit sichert Beschäftigung: Etwa 12.000 Unternehmen setzen allein in Baden-Württemberg dieses Instrument ein und sichern damit bis zu 100.000 Arbeitsplätze. Kultusstaatssekretär Georg Wacker MdL in Vertre-tung von Ministerpräsident Günter Oettinger, Eva Strobel, die Leiterin der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, und Thomas Phillippiak, Präsident der IHK Heilbronn-Franken, bekräftigten heute den Schulter-schluss der Arbeitsmarktakteure im Land und stellten in Heilbronn Be-schäftigungsprogramme für Hochschulabsolventen vor.

Der Arbeitsmarkt erlebt derzeit einen Aufschwung in der Krise. Die saisonale Be-lebung nutzen die Arbeitsagenturen, um vor allem junge Frauen und Männer in Arbeit zu bringen. Trotz dieser positiven Signale bleibt die Lage angespannt. Der Südwesten ist früher und härter von der Wirtschaftskrise getroffen worden als an-dere Regionen. Der massive Einsatz von Kurzarbeit hat zwar bislang Massenent-lassungen verhindert, doch die Folgen der Krise werden Arbeitgeber und Arbeit-nehmer noch bis in das nächste Jahr begleiten. Vor allem junge Menschen stehen vor der Herausforderung, den Einstieg ins Berufsleben zu meistern. Unter dem Motto "Fachkräfte gewinnen - Perspektiven geben" informierten sich heute in der IHK Heilbronn-Franken etwa 140 Arbeitgeber, Personalverantwortliche, Betriebsräte sowie Verbands- und Hochschulvertreter über die Absolventen-Programme der Landesregierung und der Arbeitsagenturen. Zu der Impulsveranstaltung hatten Staatsministerium, Regionaldirektion und IHK nach Heilbronn eingeladen.
Kultusstaatsekretär Georg Wacker legte in seinem Vortrag dar, wie durch das MINT-Programm in Baden-Württemberg Absolventen der Fächer Mathematik, In-formatik, Naturwissenschaft und Technik gefördert werden. "Die Fachkräfte der MINT-Fächer werden dringend gebraucht. Das MINT-Programm ist deshalb ein Signal an Abiturientinnen und Abiturienten, dass ein technisch-naturwissenschaftliches Studium einen krisenfesten und zukunftsträchtigen Be-rufseinstieg bedeutet", erklärte Wacker. Das Land Baden-Württemberg stellt in diesem Herbst für 500 Absolventinnen und Absolventen Beschäftigungsmöglichkeiten an den Hochschulen bereit. Am 21. September 2009 wurden dazu Rahmenvereinbarungen mit den Hochschulen, den Verbänden der Wirtschaft und den Gewerkschaften unterzeichnet. Die Beschäftigung der Absolventen erfolgt in Technologietransferprojekten, die Hochschulen und Unternehmen gemeinsam definieren.

Der jüngst veröffentlichte Prognos-Zukunftsatlas kommt zu dem Ergebnis, dass das Kraftzentrum Deutschlands im Südwesten liegt. Der Raum von Frankfurt am Main über Stuttgart bis zum Bodensee erweist sich als die Zukunftsregion in Deutschland. Warum das so ist? Die strukturelle Verfassung des Landes ist gut: Der Südwesten profitiert von der demografischen Entwicklung, der sozialen Lage, den gut qualifizierten Arbeitskräften und den vielen mittelständischen Unternehmen, die führend in wissensintensiven Industrietechnologien sind. Gleichzeitig ist das Beschäftigungsrisiko wegen der hohen Exportabhängigkeit sehr hoch.

Aus dieser Ambivalenz folgt: Baden-Württemberg ist als Standort auf gut qualifi-zierte Fachkräfte angewiesen. "Die Megatrends Technologisierung und Globalisierung werden durch die Krise eher noch verstärkt als abgeschwächt. Unabhängig davon nimmt der Druck der Demografie weiter zu", sagte Eva Strobel in Heilbronn. Beschäftigungslosigkeit dequalifiziere die Menschen und verschlechtere die Ausgangssituation für den Aufschwung. "Wir müssen jetzt in die Menschen investieren. So begegnen wir der Krise am wirkungsvollsten." Die Agenturen helfen Absolventen und Arbeitgebern, indem sie ihnen über Kurzarbeit und Qualifikation Beschäftigungsbrücken bauen. Hochschulabgänger können - genauso wie bislang Auszubildende - direkt in Kurzarbeit gehen, wenn sie von einem Betrieb eingestellt werden. Der Arbeitgeber kann die Nachwuchskräfte während dem Arbeitsausfall speziell auf die Anforderungen des Unternehmens qualifizieren.

IHK-Präsident Thomas Philippiak betonte in seinem Statement: "Unsere Unter-nehmen setzen jetzt in der Krise alles daran, ihre Stammbelegschaft zu halten. Das ist auch notwendig. Denn wenn die Konjunktur wieder anzieht, benötigen sie gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte mehr denn je." Aufgrund der demografischen Entwicklung werde der Fachkräftemangel künftig zur größten Wachstumsbremse. "Ich appelliere deshalb bereits heute an die Unternehmen, sich an den Programmen der Landesregierung und der Agenturen für Arbeit zu beteiligen, die Ausbildungs- und Hochschulabsolventen beim Einstieg in den Beruf unterstützen."

Statements weiterer Referenten:
Professor Karl Joachim Ebeling, Präsident der Universität Ulm: "Die Pro-gramme zeigen, wie wichtig MINT-Absolventen für den Industriestandort Baden-Württemberg sind. Dabei unternehmen Hochschulen besondere Anstrengungen, um qualifizierte Ingenieure auszubilden. Ihre besonders intensive Ausbildung erstreckt sich von Vorkursen über industrienahe studienbegleitende Praktika bis zu gemeinsamen Abschlussarbeiten mit der Industrie. Zudem werden vielfach Industrievertreter als kompetente Praktiker in die Lehre eingebunden. Schließlich werden Absolventen in Career Centern in ihrer Berufswahl unterstützt."

Karl Schäuble, Mitglied des Engeren Vorstands des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall:
"Die Unternehmen sind bis zur Grenze des betriebswirtschaftli-ch Machbaren bereit, Fachkräfte zu halten und auch jungen Absolventen eine Einstiegsperspektive zu bieten. Direkteinstieg in Traineemodelle, Fachkräftepools und Beschäftigungsdrehscheiben, mehrfache Befristungen und Kurzarbeit, Zeitarbeit und Verleih von Fachkräften zwischen Unternehmen sowie das MINT-Sofortprogramm der Landesregierung bieten flexible Wege in Beschäftigung. Diese sollten jetzt offensiv genutzt werden. Angesichts des historischen Ausmaßes der aktuellen Wirtschaftskrise wäre es aber eine Illusion zu glauben, dass wir ohne jede Blessur auf dem Arbeitsmarkt auskommen werden."

Jörg Hofmann, Bezirksleiter IG-Metall Baden-Württemberg:
"Jetzt ist nicht die Zeit für Lippenbekenntnisse, jetzt gilt konkretes Handeln. Das heißt für mich: An den Ausbildungskapazitäten darf auch unter dem Vorwand der Krisenfolgen nicht gerüttelt werden. Personalabteilungen müssen längerfristig planen und den Blick über den Tellerrand richten. Die Metall- und Elektroindustrie ist eine High-Tech-Branche und lebt von Innovationen. Wir dürfen nicht die Fehler der letzten großen Krise während der 1990er-Jahre wiederholen. Damals haben die Unternehmen einfach keine Ingenieure mehr eingestellt und die Ausbildungszahlen zurückgefahren. Mit den Folgen musste die Industrie noch viele Jahre kämpfen. Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, heißt jetzt Chancen bieten."

Dr. Manfred Wittenstein, Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA):
"Wir wissen, dass wir die Produkte haben, die die Welt be-nötigt, und dass wir auch weiterhin als weltweit führende Investitionsgüterhersteller enorme Wachstumspotenziale haben. Wir müssen, wenn betriebswirtschaftlich irgendwie vertretbar, unsere qualifizierten Mitarbeiter halten und dem gut ausgebildeten Nachwuchs eine Chance geben. Nach einer jüngsten Untersuchung der Prognos AG liegen 10 von 25 deutschen Regionen mit sehr guten Zukunftsaussichten in Baden-Württemberg, darunter auch der Landkreis Heilbronn. Aus einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Hochschulen kann sich eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten ergeben: Beschäftigungsmöglichkeiten und Weiterqualifizierung für MINT-Absolventen, Wissenstransfer von Hochschule zum Unternehmen und umgekehrt."
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