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Wo lernen Studierende? HIS untersucht Orte des Selbststudiums

(lifePR) (Hannover, )
Gute Rahmenbedingungen sind eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches und effizientes Studium. Dies betrifft nicht nur die Bedingungen in der Lehre, sondern gilt auch für das Selbststudium als elementarem Bestandteil des Studiums. Wie Studierende ihr Selbststudium zeitlich und räumlich organisieren und welche Rolle die Hochschule als Lernort spielt, ist empirisch bisher wenig erforscht. Eine neue Studie des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF) liefert auf der Grundlage einer Befragung von Studierenden erstmals belastbare Erkenntnisse. Wo lernen Studierende? Wo und in welchem Umfang betreiben sie ihr Selbststudium? Wo möchten sie vorzugsweise lernen? Welche Faktoren beeinflussen die Wahl des Lernortes? Die Ergebnisse der Befragung fließen in die Bedarfsplanung für studentische Arbeitsplätze an Hochschulen ein, die der Bereich Bauliche Hochschulentwicklung der HIS GmbH vornimmt. Berechnungsfaktoren für die verschiedenen Studienfächer versetzen die Hochschulen in die Lage, ihren Bedarf an Arbeitsplätzen für die Studierenden realistisch zu kalkulieren.

In einer typischen Vorlesungswoche wenden Studierende durchschnittlich etwa 34,5 Stunden für ihr Studium auf. 16,5 Stunden entfallen auf den Besuch von Lehrveranstaltungen, 18 Stunden investieren Studierende in das Selbststudium, also die Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltungen, die Lektüre von Fachliteratur, das Verfassen von Studien- und Abschlussarbeiten, die Prüfungsvorbereitung u. Ä. An den Universitäten wenden Studierende deutlich mehr Zeit für das Selbststudium auf als für den Besuch von Lehrveranstaltungen (19,5 Stunden vs. 15 Stunden), an den Fachhochschulen ist das Verhältnis umgekehrt.

Eine bundesweit repräsentative Befragung von rund 7.800 Studierenden im Rahmen des HISBUS-Online-Panels im Frühjahr 2012 ergab, dass die Studierenden etwa ein Drittel der Zeit, die sie für das Selbststudium aufwenden, in der Hochschule und etwa zwei Drittel zu Hause verbringen. Besonders intensiv nutzen Studierende der Rechts- und der Ingenieurwissenschaften an Universitäten die Hochschule als Ort des Selbststudiums. Den größten zeitlichen Aufwand für das Lernen zu Hause ergab die Befragung bei den Studierenden der Medizin.

Hinter den Mittelwerten verbirgt sich eine erhebliche Streuung: Während eine große Gruppe von Studierenden wenig Lernzeit in der Hochschule verbringt, gibt es eine kleine Gruppe, die sehr intensiv an der Hochschule lernt. Innerhalb der Hochschule wird die Bibliothek am intensivsten als Lernort genutzt, vor allem an Universitäten.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen auch, dass ein Großteil der Studierenden (etwa drei Viertel), befragt nach der individuellen Präferenz, vorzugsweise zu Hause lernen möchte. Knapp ein Viertel gibt an, dass der präferierte Ort für das Selbststudium die Hochschule sei.

Studierende, die den heimischen Schreibtisch zum Lernen bevorzugen, tun dies insbesondere aufgrund der Möglichkeit einer flexiblen Zeiteinteilung und ruhigerer Arbeitsbedingungen. Für die Wahl der Hochschule als Lernort sprechen hingegen eher arbeitsorganisatorische Gründe wie die Überbrückung von Pausenzeiten zwischen Lehrveranstaltungen oder die Verfügbarkeit von Fachliteratur sowie technischer Ausstattung/Laboren. Auch für Gruppenarbeit und den fachlichen Austausch scheint die Hochschule der geeignetere Lernort zu sein.

Die empirisch gewonnenen Erkenntnisse zu den Orten des Selbststudiums und ihrer Nutzung durch die Studierenden haben unmittelbare Relevanz für die hochschulinterne Praxis. Sie geben wichtige Hinweise für die Bedarfsplanung der Hochschulen, die bemüht sind, studentische Arbeitsplätze in einem adäquaten, der Nachfrage entsprechenden Umfang zur Verfügung zu stellen. Der HIS-Arbeitsbereich Bauliche Hochschulentwicklung präzisiert auf der Grundlage der Ergebnisse seine Instrumente für die Bedarfsberechnung.

Der quantitative Bedarf an Arbeitsplätzen kann mit Hilfe von drei zentralen Faktoren ermittelt werden. Für die zeitliche Inanspruchnahme der Arbeitsplätze werden die empirisch ermittelten, durchschnittlichen zeitlichen Aufwände für das Selbststudium in der Hochschule, differenziert nach Fächergruppen und Arbeitsplatztypen, angesetzt. Berücksichtigt werden darüber hinaus die zeitliche und räumliche Auslastung der Lernorte.

Die Berechnungsfaktoren beziehen zudem den qualitativen Bedarf nach Arbeitsplatztypen mit ein (Bibliotheksarbeitsplätze und sonstige außerhalb der Bibliotheken eingerichtete theoretische beziehungsweise Rechnerarbeitsplätze). Praktische Arbeitsplätze etwa in Laboren, Praktikumsräumen oder Ateliers sowie sonstige Arbeitsplätze in Mensen oder an anderen Orten werden in die Ermittlung von Platzfaktoren nicht einbezogen. Deren Bedarf wird von HIS über andere Parameter (z. B. Studienpläne) ermittelt.

HIS hat über das Zeitbudget von Studierenden und die Orte des Selbststudiums hinaus auch die Auslastung von Hörsälen und Seminarräumen analysiert. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen wird die HIS GmbH am 5. Juni 2013 in Hannover auf dem Forum "Wo lernen Studierende? Die Anwesenheit der Studierenden in der Hochschule" vorstellen und mit einem interessierten Fachpublikum diskutieren. In der Veranstaltung werden die Ergebnisse dieser Projekte erstmals gebündelt der Öffentlichkeit präsentiert. Ergänzend werden Gastreferenten weitere Schwerpunkte aus diesem Themenkreis beleuchten. Das Forum richtet sich an Wissenschaftler(innen) und Hochschulangehörige, die sich mit Studierendenforschung befassen bzw. in die Planung von Hochschulressourcen für die Studierenden eingebunden sind. Anmeldungen sind noch möglich unter www.his.de/....

Die Publikation "Orte des Selbststudiums" ist in der Reihe HIS:Forum Hochschule erschienen (Nr. 7|2013) und steht Interessierten als PDF-Download kostenlos zur Verfügung. Eine Printversion kann gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro direkt bei der HIS Hochschul-Informations-System GmbH bestellt werden.

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