Aus Anlass der Neuinstallation eines Betrachters für Laterna-magica-Bilder in der Spielzeugausstellung werden der Musikhistoriker und Ethnologe Ralf Gehler und Volker Janke vom Mecklenburgischen Volkskundemuseum Schwerin, mit dem Vortrag eine Brücke vom Traum der bewegten Bilder bis hin zur Verwirklichung einer perfekten Illusion schlagen. Das Mecklenburgische Volkskundemuseum konnte mit Hilfe seines Fördervereins und mit Fördermitteln von Stadt und Land eine umfangreiche Privatsammlung, bestehend aus zahlreichen Projektionsgeräten und mehr als 1000 Laterna-magica-Bildern aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, erwerben, die zu den größten ihrer Art in Norddeutschland gehören dürfte. Der Vortrag beleuchtet neben der Technikgeschichte der frühen Projektionsmedien auch die Kulturgeschichte der bewegten Bilder, die vor der Erfindung des Films über die Leinwand flimmerten.
Schiebe- und Drehverwandlungsbilder sind nur einige Möglichkeiten, mit denen man schon im 19. Jahrhundert die Bilder für eine Vorstellung animierte. Das Publikum staunte nicht schlecht, wenn wie von Geisterhand bewegt der Vollmond seine Runde über den nächtlichen Abendhimmel zog oder ein Schwarm Tauben ein Liebespaar im Park umschwirrte. Die liebevoll auf Glas gemalten Laterna-magica-Bilder zogen ihr Publikum nicht nur damals in ihren Bann. Mit hundertfacher Vergrößerung und zeitgenössischer musikalischer Begleitung schlagen die Referenten eine Brücke vom Traum der bewegten Bilder bis hin zur Verwirklichung einer perfekten Illusion.