„In den letzten zwei Jahren haben wir als Freikirche in Deutschland schmerzhaft feststellen müssen, dass es herausfordernde und polarisierende Diskussionen zum Thema LGBTQIA+ gab, über die wir im Rückblick nicht immer in einer Weise gestritten haben, die unseren geistlichen Ansprüchen und Werten gerecht wird. Dadurch sind Verletzungen entstanden, die der Vergebung bedürfen. Für die Zukunft streben wir als Mitglieder der Verbandsausschüsse von SDV und NDV folgende Haltung in dieser Fragestellung an:
- Wir haben gelernt, dass unsere Freikirche sowohl global als auch regional Positionen formuliert, die auch kontrovers diskutiert werden.
- Wir haben beobachtet, dass das Thema Sexualität uns auf unterschiedlichen Ebenen herausfordert.
- Wir haben unter uns Ansichten wahrgenommen, die deutlich machen, dass es unterschiedliche Bewertungen von sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten und Lebensweisen gibt.
- Wir wissen, dass es unter unseren Geschwistern (hauptamtlich wie ehrenamtlich), die sich nach bestem Wissen und Gewissen an der Bibel als alleiniger Grundlage des Glaubens orientieren, Zustimmung wie Kritik an offiziellen Positionen gibt.
- Wir sehnen uns nach Einheit, anerkennen aber, dass es Räume braucht, in denen wir uns in der Treue zu Gottes Wort, in Demut und in Liebe austauschen.
- Wir stellen fest, dass die Navigation zwischen der persönlichen Gewissensfreiheit und der Leitlinienkompetenz von Mehrheitsentscheidungen besondere Rücksichtnahme und Verantwortung braucht.
- Wir unterstützen einen Dialog, der auf Augenhöhe in christlichem Respekt geführt wird. In diesem Dialog anerkennen wir die Aufrichtigkeit und den Glauben unseres Gegenübers und wollen abwertende oder gar diffamierende Bewertungen unterlassen.
- Wir nehmen uns Zeit, unsere Haltungen zu durchdenken. Das setzt eine Lernhaltung voraus, die bereit ist, die eigene Position zu hinterfragen und Personen mit anderslautenden Haltungen zu würdigen.
Diese Erklärung wurde auch in der Kirchenzeitschrift Adventisten heute, Ausgabe Februar 2025, S. 19, veröffentlicht. Die Ausgabe kann hier heruntergeladen werden: https://advent-verlag.de/wp-content/uploads/2025/01/AH_2025-02-final.pdf