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Dresdner Philharmonie

Große Emotionen

Bartók und Tschaikowsky im 4. Zyklus-Konzert der Dresdner Philharmonie

(lifePR) (Dresden, )
Sie gehört zu den großartigsten und beliebtesten Sinfonien überhaupt: Peter Tschaikowskis 6. Sinfonie, die sogenannte "Pathétique". In ihr hat der Komponist seinen ganzen Weltschmerz zusammengefasst, weshalb sie auch – entgegen der Konvention – in verhaltenen, leisen Tönen endet. Emotional aufgewühlt ist auch Béla Bartóks 2. Klavierkonzert, das durch seine perkussive Rhythmik, die erregte motorische Bewegung und die emotionalen Höhepunkte dem Interpreten höchste Virtuosität abverlangt. Im 4. Zyklus-Konzert der Dresdner Philharmonie spielt der irische Pianist Barry Douglas den Solopart in Bartóks anspruchsvollem Werk, Dirigent des Konzertes ist Michael Schønwandt.

Béla Bartóks 2. Klavierkonzert, 1930/31 komponiert, legt einen Querschnitt durch die Musik der ausgehenden 1920er Jahre. Besonders in den Ecksätzen herrscht rhythmisch hochgradig aufgeladene, energische Vitalität, wie sie auch die Werke Igor Strawinskys auszeichnet. An den russischen Komponisten erinnert außerdem der harte Klang vor allem im ersten Satz. In ihm schweigen die Streicher, er ist nur für Klavier und Bläser plus Schlagzeug geschrieben. Wie die Neoklassizisten seiner Zeit bediente sich Bartók außerdem alter Formmodelle – das romantische Virtuosenstück in Lisztscher Tradition, das klassische Solokonzert und das barocke Concerto grosso blendete er zu einem eigenwilligen Verlaufskonzept übereinander, in dem er auch Brechungs- und Spiegelungsverfahren anwandte, wie sie in der Zwölftonmusik üblich sind. So faltet dieses Konzert ein Panorama zeitgenössischen Komponierens auf und wahrt doch einen eigenen, charakteristischen Stil. Vor allem durch seine anspruchsvolle Virtuosität und seine brillante Regie der Kontraste ist Bartóks Zweites Klavierkonzert ein Glanzstück seiner Epoche.

Mit Italien verband Tschaikowski gute Erinnerungen. Im klassischen Land der Künstlersehnsucht hatte er sich von manchen persönlichen Tragödien erholt, hatte große Werke entworfen und ausgeführt. Auch in seiner letzten Sinfonie klingen Italien-Erinnerungen auf, so z. B. im dritten Satz, der als Tarantella beginnt, aber in einen Absturz mündet, der in das Finale überleitet, das zum ersten Mal in der Geschichte der großen Sinfonik als langsamer Satz komponiert ist und am Ende verklingt, verlöscht, erstirbt. Tschaikowski wusste, was er damit riskierte und rechnete mit Kritik und Ablehnung. Doch war er sich seiner Sechsten absolut sicher – "die aufrichtigste meiner Sachen". Aufrichtig vielleicht deshalb, weil er sie als "Programm-Sinfonie" konzipierte: Sie ist eine Trauersinfonie. In der Tradition kultivierter Trauerarbeit öffnet sie sich dem Panorama des Lebens, der Erinnerung und den Gedanken an die letzten Dinge. Aus der Tatsache, dass Tschaikowski neun Tage nach ihrer Uraufführung starb, wurde bald die Ahnung des eigenen Todes als Antrieb und tieferer Inhalt des Werkes abgeleitet, obwohl die Fakten diesen Mythos nicht bestätigen. Gleichwohl ziehen sich Tschaikowskis lebenslange Gedanken über Tod und Leben, über Schicksal, Einsamkeit und Liebe wie Leitmotive auch durch seine letzte Sinfonie. Sie ist Tschaikowskis "Requiem".

Michael Schønwandt ist Musikdirektor der Königlichen Kapelle und der Königlich Dänischen Oper in Kopenhagen. Unter seiner Leitung bezog die Oper 2006 ein neues, spektakuläres Haus in Kopenhagen. Nach Musikstudien in Kopenhagen und an der Royal Academy of Music in London wurde Michael Schønwandt 1979 als Kapellmeister an die Kopenhagener Oper verpflichtet. In den folgenden Jahren dirigierte er ein umfangreiches Repertoire an allen großen Opernhäusern und Orchestern der Welt, u. a. in Berlin, Brüssel, Wien, Paris, London, Stuttgart, München, Genf, Budapest und bei den Bayreuther Festspielen.

Der Pianist Barry Douglas wurde 1960 in Belfast/Irland geboren und studierte am Royal College of Music.1986 erlangte er internationale Anerkennung, als er beim renommierten Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau eine begehrte Goldmedaille gewann. Zu seinen daran anschließenden weltweiten Engagements gehörten Auftritte u. a. mit den Orchestern in Berlin, Leipzig, London, Philadelphia, Chicago, Cleveland, Los Angeles, Tokio und Tel Aviv. Im Jahre 1999 gründete Barry Douglas die "Camerata Ireland", ein nur aus Iren bestehendes Orchester mit Musikern aus Nord- und Südirland, und wurde außerdem künstlerischer Direktor des Clandeboye Festivals, gegründet 2004, und des internationalen Klavierfestivals in Manchester. Zu den vielen bedeutenden Dirigenten, mit denen der Pianist zusammengearbeitet hat, gehören u. a. Sir Colin Davis, Kurt Masur, Leonard Slatkin, Michael Tilson Thomas und Juri Temirkanow.

Programm:

Béla Bartók
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2

Peter Tschaikowski
Sinfonie Nr. 6 h-moll op. 74 "Pathétique"

Michael Schønwandt | Dirigent
Barry Douglas | Klavier

Termin:
Sa 12./ So 13.01.2008, 19.30 Uhr

Ort:
Festsaal des Kulturpalastes am Altmarkt

Karten sind erhältlich in der Ticketcentrale im Kulturpalast am Altmarkt, Mo bis Fr, 10 - 19 Uhr, Sa 10 - 14 Uhr, www.dresdnerphilharmonie.de.
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