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Caparol Werkstofftag 2013

Holz dauerhaft beschichten - aber wie?

(lifePR) (Ober-Ramstadt, )
Gut 120 Gäste konnte DAW-Geschäftsleitungsvorsitzender Dr. Ralf Murjahn zum Caparol Werkstofftag am 7. November in Ober-Ramstadt begrüßen. Leitthema war die Dauerhaftigkeit von Beschichtungen auf Holzbauteilen, mithin der Schutz des Werkstoffs Holz, der auch an Fassaden eine immer wichtigere Rolle spielt.

Ob als vertikale Verbretterung oder horizontale Stülpschalung, als Giebeldreieck, Carport, Fensterrahmen, Holzbalkon, Untersicht des Dachüberstands, Terrassenboden oder Vordach über der Eingangstür - Holz findet sich in und an so gut wie jedem Haus; den Jägerzaun nicht zu vergessen. Grund genug, sich mit der Materie näher zu befassen und zu fragen, wie professioneller Holzschutz geht: Womit sollen Maler und Stuckateure welches Holz beschichten? Was ist dabei zu beachten? Wie lange dauert im Vergleich zur gewohnten Putzfassade die Applikation. Und nach welchen Beispielen und Normen kann und soll sich der Handwerker richten? Fragen, auf die beim Caparol Werkstofftag renommierte Referenten aus dem In- und Ausland Antwort gaben - auf dass Handwerker ihre Holzschutz-Kunden rundum gut beraten und reklamationsfreie Beschichtungsarbeit leisten können.

Durch das Programm führte in bewährter Weise Dipl.-Ing. Franz Xaver Neuer, Leiter Technik von Caparol: "Holz ist ein vielfältiger Untergrund mit spannenden Eigenschaften, die es zu kennen und zu beachten gilt. Profi-Wissen über Wartung, Pflege und die fachgerechte Instandhaltung von Holzbauteilen ist dabei unabdingbar", kündigte Neuer eine Reihe außergewöhnlich detailreicher Expertenvorträge an.

Die Notwendigkeit, sich mit dem Naturwerkstoff Holz auseinanderzusetzen, betonte auch Obermeister Stefan Ehle, Vorsitzender des Ausschusses für Technik, Werkstoff und Umwelt im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz: "Der Dauerhaftigkeit von Beschichtungen auf Holz wird allgemein zu wenig Beachtung geschenkt. Die Leistungen der Industrie und des ausführenden Handwerks werden dementsprechend zu gering honoriert. Das Thema gilt es daher - unter anderem in Veranstaltungen wie dem Caparol Werkstofftag - stärker zu beleuchten."

Den Auftakt zur diesjährigen Vortragsreihe machte Maler- und Lackierermeister Bernhard Linck, Produktbetreuer Lacke und Lasuren bei Caparol. Der Holzschutz-Experte, der sich mit Fragen der Holzbeschichtung schon seit mehr als 20 Jahren eingehend befasst, berichtete über Erfahrungen mit Holzwerkstoffplatten an der Fassade. Anhand von Beispielen belegte er, warum er Sperrhölzer für eine Fassadenbekleidung als ungeeignet betrachtet. Auch Furnierschichthölzer sind problematisch. Massivholzplatten, wie die 3 S-Platte, sind hingegen gut geeignet: "Wenn ich meine Fassade mit Holzplatten verkleiden wollte, würde ich 3S-Massivholzplatten wählen", lautete sein Fazit.

"Wenn man ein Holzboot hat, das pflegt man. An der Holzfassade aber schaut kein Mensch richtig hin; erst wenn Risse und Schadstellen deutlich werden, tritt der Kunde in Aktion", merkte Franz Xaver Neuer an. Daher gelte es, das Bewusstsein für schöne und gepflegte Holzfassaden zu schärfen. Dabei könne man sich ein Beispiel nehmen an Ländern wie Norwegen, Finnland und Schweden, wo traditionell sehr viel Holz verbaut wird. "Wie pflegt man dort das Holz?", fragte er.

Die Besonderheiten von Holzfassaden in Skandinavien stellte Chemiker Dr. Stephan Ottens vor. Der Leiter des DAW-Entwicklungszentrums für Lacke und Abtönsysteme führte aus, dass in Schweden, Norwegen und Finnland vornehmlich hinterlüftete Konstruktionen üblich sind, bei denen das Holz auf der Rückseite nicht beschichtet wird. Auf der dem Wetter zugewandten Seite aber finden Holzschutzmittel Verwendung, die einen hohen Festkörperanteil aufweisen und einen sehr guten Feuchteschutz bieten. "Holzschutz ist in Schweden Feuchteschutz", betonte Dr. Ottens. Das Holzschutzmittel wird zumeist händisch aufgetragen. 1-Topf-Produkte, die Grundierung und Beschichtung vereinen, sind üblich. Helle Farbtöne überwiegen. Ein wesentlicher Unterschied zu Deutschland besteht in der Trockenschichtdicke, die in Schweden durchschnittlich 170 µ, hierzulande hingegen nur rund 100 µ beträgt. Dafür wird in Deutschland zumeist auch die Rückseite hinterlüfteter Holzfassaden beschichtet, was den Sachverständigen Dipl.-Ing. Hans-Joachim Rolof, Geschäftsführer des IBA-Instituts in Koblenz, zu einer Zwischenfrage veranlasste: "Sollten beziehungsweise müssen wir uns umstellen?" Darauf antwortete Dr. Ottens mit der Empfehlung, dass die übliche allseitige Beschichtung die größten Sicherheitsreserven habe. Dabei sei auch die Einbindung von Nanopartikeln möglich, die bei weißen Holzfarben die Verschmutzung deutlich vermindern.

Um die Qualität von Holzoberflächen ging es Dipl.-HTL-Ing. Gerhard Enzenberger, Geschäftsführer der österreichischen Caparol-Schwestergesellschaft Synthesa. Seine These: Um eine dauerhaft funktionsfähige Holzfassade zu erhalten, kommt es entscheidend darauf an, bei der Materialauswahl und Montage die Schnittführung des Holzes zu berücksichtigen. Leider sei das Fachwissen über Holz in vielen Berufsschulen und Unternehmen nicht mehr ausreichend, um für wirklich wetterresistente Ausführungen zu garantieren. "Was eine Fichte ist, wissen Sie alle. Wer von Ihnen kennt aber den Unterschied zwischen einem Fladerbrett, einem Riftbrett und einem Halbriftbrett?", wandte sich Enzenberger an die Zuhörer. Er erläuterte, dass bei einem Fladerbrett die Jahresringe regenbogenförmig, bei einem Riftbrett vertikal und bei einem Halbriftbrett diagonal verlaufen. Das sichere Erkennen des vorliegenden Untergrundes sei entscheidend, um eine schützende Beschichtung richtig ausführen zu können. Dies gelte umso mehr, als die Fassade bauseits gegeben ist, wenn der Maler oder Stuckateur auf die Baustelle kommt.

Wie attraktiv die Ausführung von Wartungsanstrichen sein kann, vermittelte Dr. Gerhard Grüll von der Holzforschung Austria: "Instandhaltung von Holzoberflächen ist keine Instandsetzung. Wartung zum richtigen Zeitpunkt rettet das Holz vor Verwitterung und bringt Dauerhaftigkeit", führte er aus und untermauerte seine Erkenntnis anhand zahlreicher wissenschaftlicher Parameter. Dr. Grüll empfahl, mit den Kunden nach Möglichkeit Wartungsverträge zu schließen, damit es erst gar nicht zu Verwitterungserscheinungen an Holzbauteilen kommen könne, die auf Nachlässigkeit zurückzuführen wären.

Was Biozide sind, wie sie wirken und in welchen Fällen sie Maler und Stuckateure als Bestandteile von Holzbeschichtungen einsetzen sollten, erläuterte Dr. Anette Rose von der Kurt Obermeier GmbH & Co. KG. "Wirksamkeit und Umweltauswirkungen von Bioziden müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen", erklärte sie. Damit die Umwelt nicht unnötig in Mitleidenschaft gezogen wird und die Wirksamkeit dennoch den Praxiserfordernissen entspricht, müssen biozidhaltige Holzbeschichtungsmittel bauaufsichtlich zugelassen werden. Die dabei üblichen Prozeduren auf europäischer Ebene machte Dr. Rose ebenfalls transparent, so dass der gewonnene Einblick dem praktizierenden Handwerk das Verständnis für die einzuhaltenden Verwaltungswege erleichtert.

Die Dauerhaftigkeit gelungener Beschichtungen veranschaulichte Dr. rer. nat. Ulrich Hundhausen, der extra für den Caparol Werkstofftag aus seiner zweiten Heimat angereist war, um die Zuhörer auf einen reich bebilderten Architekturstreifzug nach Norwegen zu entführen. An klassischen und modernen Holzbauten mit hervorragend gegen Wind und Wetter geschützten Fassaden gab es reichlich zu sehen, so dass man sich etliche nachahmenswerte Beispiel für gelungene skandinavische Holzarchitektur einprägen konnte.

Anschließend befasste sich Rechtsanwalt Wolfgang Reinders mit Fragen der Gewährleistung, Garantie und Haltbarkeit nach BGB und VOB. Dabei kam die Frage nach Hinweispflichten des verarbeitenden Handwerkers gegenüber seinen Kunden auf: "Muss man sagen, dass Algen zwar an Fassaden mit WDVS auftreten können, dann aber kein Mangel im Sinne des Gesetzes sind?" Die Antwort fiel differenziert aus: Gegenüber Fachleuten wie Architekten besteht keine Hinweispflicht, da sie berufsbedingt über das nötige Urteilsvermögen und Fachwissen verfügen müssen. Gegenüber Privatkunden sieht es hingegen anders aus. Wenn Privatpersonen Auftraggeber sind, sollte der Maler oder Stuckateur von sich aus auf mögliche Beeinträchtigungen des Fassadenbildes hinweisen und den Bauherrn in die Abwägung aller Pro und Kontra-Argumente einbeziehen. Das sei schließlich die beste und vor allem fairste Möglichkeit, Streitigkeiten und juristischem Tauziehen vorzubeugen.

In ihren Schlussworten stimmten Manfred Haisch, stellvertretender Vorsitzender beim Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB, und Karl-August Siepelmeyer, Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, darin überein, dass das Thema Holzbeschichtungen das Maler- und Lackierer- sowie das Stuckateurhandwerk noch lange begleiten wird. Veranstaltungen wie der Caparol Werkstofftag schärfen den Blick für das eigene Tun und machen Mut, den Blick über Grenzen zu wagen, Erfahrungen unter Kollegen auszutauschen und sich mit intelligenten Beschichtungsmöglichkeiten für das immer beliebtere Naturmaterial Holz in Theorie und Praxis weiter zu befassen.

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