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Fachkräftebedarf trotz Wirtschaftskrise

Akademiker künftig noch stärker gefragt / Fachkräftegewinnung wird schwieriger / Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung trotz Krise stabil

(lifePR) (Frankfurt, )
Wie sehen die Betriebe die Entwicklung ihrer Beschäftigten bis zum Ende 2011? Dieser Frage ging das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) an der Goethe-Universität Frankfurt bei über 1.300 Betrieben aus der Rhein-Main Region im Oktober 2009 nach. Erfragt wurde nicht nur die Voraussage der Gesamtentwicklung sondern eine Einschätzung ausgewählter Berufsgruppen.

Akademiker künftig noch stärker gefragt

Betriebe in der Region Rhein-Main erwarten bei den Akademikern für das erste Halbjahr 2010 eher zusätzliche Einstellungen als einen Stellenabbau. Fast jeder vierte Betrieb, der derzeit schon Akademiker beschäftigt, rechnet mit Neueinstellungen. Vor allem der Dienstleistungsbereich sieht einen steigenden Bedarf. Besonders günstig erweist sich die Situation für Informatiker, Ingenieure und Naturwissenschaftler, die bereits 2009 stark gefragt waren.

Die Suche nach Wirtschaftswissenschaftlern und Juristen durch das Produzierende Gewerbe sowie den Handel ebbt dagegen ab.

Fachkräftegewinnung wird schwieriger

Stellenbesetzungsprobleme bei Fachkräften konzentrierten sich im vergangenen Jahr auf Fertigungsberufe, Techniker und Datenverarbeitungsfachleute. Im kaufmännischen Bereich bestanden dagegen keine nennenswerten Probleme, geeignete Arbeitskräfte zu finden. Die befragten Betriebe der Region Rhein-Main gehen für das laufende Halbjahr bei den Fachkräften von deutlich steigenden Einstellungen aus und befürchten, dass sich dieser Bedarf schwer decken lässt. Besondere Probleme erwarten die Betriebe des Dienstleistungssektors und des Handels. Während der Dienstleistungsbereich vor allem Techniker und Datenverarbeitungsfachleute benötigt, sucht der Handel Fertigungsfachkräfte.

Ob die zu erwartenden Einstellungen auch tatsächlich den anstehenden Stellenabbau kompensieren, dies kann Prof. Dr. Alfons Schmid, Leiter des IWAK, zu diesem Zeit-punkt allerdings noch nicht sagen.

"Angesichts der Gesamtbeschäftigungsprognose von minus 0,7 Prozent ist eher davon auszugehen, dass mehr Personen vom Stellenabbau betroffen sein werden, als eingestellt werden", so Schmid.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung trotz Krise stabil

Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Hessen wurde im letzten Jahr kaum von der Krise überlagert. Die saisontypische Bewegung, mit einem Anstieg der Beschäftigten nach dem Sommer, zeichnet sich bereits ab.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag zum Stichtag 30.06.2009 bei 2.165.836 und ist somit genauso hoch wie im Vorjahresquartal. Für November 2009 liegen die hochgerechneten Werte bereits bei 2.199.200; allerdings sind dies im Vergleich zum Vorjahr 0,4 Prozent weniger.

"Die Betriebe nutzen verstärkt flexible Arbeitszeiten und Kurzarbeit, um Entlassungen zu vermeiden. Die Branche mit den größten Einbrüchen bleibt die Zeitarbeit. Im Vorjahresvergleich gingen dort die Beschäftigungsverhältnisse um bis zu 25 Prozent zurück. Mit einem Anteil von 1,9 Prozent an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sollte man die Bedeutung dieser Branche allerdings nicht überbewerten", so Wolfgang Forell, Leiter der Regionaldirektion Hessen.

Die meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten in Hessen immer noch im Verarbeitenden Gewerbe: 421.000; rund 315.000 sind im Groß- und Einzelhandel beschäftigt, rund 322.000 im Bereich der Wirtschaftlichen Dienstleistungen (inklusive Zeitarbeit), über 235.000 sind im Gesundheits- und Sozialwesen beschäftigt.

Vollzeitbeschäftigung auf dem Rückzug?

"Dass die Betriebe ihren künftigen Fachkräftebedarf im Blick behalten ist gut, dies belegt ihr Verhalten in der aktuellen Wirtschaftskrise. Dennoch zeichnet sich eine weitere Tendenz ab: Hessen verliert einen Anteil seiner Vollzeitbeschäftigten und besonders Männer sind davon betroffen", so Forell weiter.

Insgesamt 16.993 Vollzeitbeschäftigungen gingen in Hessen im Vergleich zum Vorjahr verloren (Stichtag: 30.06.09). Gleichzeitig stieg die Zahl der sozialversicherungs-pflichtigen Teilzeitbeschäftigten um 16.617 an. Mehrheitlich sind Frauen (13.235) in diese Teilzeitjobs eingestiegen.

Seit 2000 steigt die Teilzeitbeschäftigung bei Männern und Frauen stetig an. Von 2000 bis 2008 stieg der Anteil teilzeitbeschäftigter Frauen (an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) von 29,8 Prozent auf 34,8 Prozent, die der Männer von 3,9 Prozent auf 5,9 Prozent an.

Während der Abbau der Vollzeitstellen in erster Linie Männer traf (18.002) konnten Frauen sogar einen Zugewinn verzeichnen (1.009). Der Stellenabbau traf in erster Li-nie die krisengeschüttelten Branchen Zeitarbeit, Herstellung von Metallerzeugnissen und den Großhandel

"Trotz Fachkräftebedarf arbeiten mittlerweile weniger als 50,0 Prozent aller Frauen in einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigung. Sie stellen den größten Teil der Teilzeitbeschäftigten und Minijobber. Hier sehe ich weiterhin noch großen Handlungsbedarf, um mehr Fachkräfte für die Unternehmen zu gewinnen", abschließend Wolfgang Forell.
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