Die in der Vergangenheit bei einem Fondsmanagerwechsel oft zu beobachtende Verunsicherung und Unruhe unter den Anlegern ist nach Ansicht von Keilholz dieses Mal nicht zu erwarten. "Sweeting hat in dem Gespräch unmissverständlich klar gemacht, dass der Templeton Growth Fund weiterhin so investieren wird, wie Anleger das von je her kennen", erklärt Keilholz. "Entscheidender Faktor in der Analyse der Anlageziele wird auch künftig der Cash Flow sein, welchen die Unternehmen gegenwärtig und zukünftig generieren – mit anderen Worten: Der Fonds ist und bleibt wertorientiert."
Positives Überraschungspotenzial sieht Sweeting bei Unternehmen, die gegenwärtig finanziell solide ausgestattet sind über eine starke Position am Markt verfügen. Allerdings hat die neue Fondsmanagerin überzeugend dargelegt, dass sie auch langfristige und strukturelle Einflussfaktoren in ausreichendem Maß in ihre Analysen einfließen lässt und auf diese Weise überdurchschnittliches Kurspotential im Portfolio schafft. Hier setzen viele Kritiker an und argumentieren mit der etwas enttäuschenden Performance der letzten zwei Jahre, aber Sweeting hält dagegen, dass es auch in der Vergangenheit Phasen der Underperformance gegeben hat und dass der Fonds im Langfristvergleich, vor allem in schwierigen Marktphasen wie der aktuellen wegen seines wertorientierten und strengen Selektionsprozesses immer wieder punkten konnte.
Zurzeit ist der Templeton Growth Fund in großkapitalisierten europäischen Werten übergewichtet, in den USA und Japan – wie viele Konkurrenzprodukte - untergewichtet. Der Problemsektor Finanzwerte war frühzeitig und ist noch immer untergewichtet, doch konnte diese richtige Entscheidung in jüngerer Vergangenheit nicht in Mehrperformance umgesetzt werden. Das Portfolio hält zahlreiche wachstumsorientierte Unternehmen, die zurzeit wegen ihrer unsicheren längerfristigen Aussichten, insbesondere ihrer Margenentwicklung unterbewertet sind. Für einen Einstieg in Finanzwerte in größerem Umfang hält die Fondsmanagerin den Zeitpunkt noch nicht für gekommen, weil es vielfach noch nicht möglich ist, den wahren Buchwert der Finanzunternehmen zu ermitteln. Nach der Bilanzsaison im Frühjahr wird man nach Sweetings Ansicht klarer sehen können.
Ein Fonds, der wie der Templeton Growth Fund so konsequent auf Value in Form von Cashflow-Generierung setzt, wird nach Aussage der Fondsmanagerin auch künftig durch vereinzelte Phasen einer im Konkurrenzvergleich schwächeren Performance gehen (müssen). Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass es sich beim Templeton Growth Fund um einen qualitativ hochwertigen Fonds handelt, der hervorragend als langfristiges Kerninvestment geeignet ist. Ein Blick auf die Performance der letzten schwierigen Wochen im Vergleich zum Konkurrenzdurchschnitt zeigt dies deutlich. Mit dem sehr schwierigen Umfeld kommt der Templeton Growth Fund vergleichsweise gut zurecht. Insbesondere wegen der qualitativen Beurteilung des Managementprozesses und der konsequenten Umsetzung des Ansatzes behält der Fonds seinen Platz auf der BCA TopFonds-Liste.