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Energetische Sanierung ist kein Hobby

Die Auswahl der Handwerker entscheidet über die tatsächliche Einsparung
Erste und wichtigste Energiesparmaßnahme: die Optimierung der Wärmedämmung. Bei Heimwerker-Arbeit oder der Ausführung durch unqualifizierte Handwerker sind Folgeschäden pro-grammiert / Foto: Bauwirtschaft Baden-Württemberg e.V.
Erste und wichtigste Energiesparmaßnahme: die Optimierung der Wärmedämmung. Bei Heimwerker-Arbeit oder der Ausführung durch unqualifizierte Handwerker sind Folgeschäden pro-grammiert / Foto: Bauwirtschaft Baden-Württemberg e.V.

(lifepr) (Mintraching, 08.06.2011) Unzählige Baumärkte locken mit vielversprechenden Angeboten zum Energiesparen. Wen wundert es, dass sich Heimwerker geradezu aufgefordert fühlen, diese Arbeiten selbst in die Hand zu nehmen. Parallel dazu bieten unqualifizierte und oft selbst ernannte "Handwerker" ihre Dienste bei ahnungslosen Hausbesitzern an.

Für viele dieser Heimwerker und gutgläubigen Hausbesitzer wird die nicht fachgerecht ausgeführte energetische Sanierung schon nach kurzer Zeit zu einer teuren Erfahrung. Lückenhaft verarbeitete Dämmstoffe, schlecht eingebaute Dampfsperren, mangelhafte Anschlüsse der Dampfsperren und Dämmschichten an angrenzende Bauteile - die Liste der Fehler ist fast unendlich. In der Folge bildet sich Tauwasser, das Stockflecken, gesundheitsgefährdenden Schimmel, Wasserränder an Fensterrahmen und Decken sowie durchfeuchtete Dämmstoffe verursacht.

Wer sein Haus auf diese Weise energetisch saniert hat, zahlt unter dem Strich mehr als jeder vorausschauende Hausbesitzer, der die Sanierungsarbeiten einem qualifizierten Fachbetrieb übergibt.

Um Bauherren vor negativen Erfahrungen zu schützen, haben Verbände der deutschen Bauwirtschaft 2005 die Qualitätsoffensive "Meisterhaft" gestartet. Unter dieser Marke finden Hausbesitzer, Hausverwaltungen, aber auch Planer und Architekten hochqualifizierte Innungsbetriebe. Bei diesen Meisterhaft-Firmen stehen die fachgerechte Ausführung, die objektive Beratung und die seriöse Abrechnung der erbrachten Leistungen im Vordergrund.

Beispiel energetische Sanierung: Oberstes Ziel dieser Maßnahmen ist stets, den Primärenergieverbrauch eines Hauses zu senken. Damit sollen die Betriebskosten reduziert oder - bei steigenden Energiekosten - auf einem bezahlbaren Niveau gehalten werden. Ob selbstgenutztes Wohneigentum oder vermietete Immobilie: Eine fachgerecht durchgeführte energetische Sanierung erhöht den Wert des Objektes, sei es beim späteren Verkauf oder bei der Nutzung als Kapitalanlage.

Der "Meisterhaft"-Handwerksbetrieb wird interessierten Bauherren zunächst einen Sanierungsfahrplan vorlegen. Dieses individuell auf das Objekt maßgeschneiderte Konzept berücksichtigt den Kosten-Nutzen-Effekt.

Das Einsparpotenzial ist schon bei einzelnen Maßnahmen enorm. So kann der Primärenergieverbrauch durch die Dämmung des Dachgeschosses - oder bei nichtgenutzten Speicherräumen durch die Dämmung der obersten Geschossdecke - um mehr als 25% gesenkt werden.

Bei dem Sanierungskonzept wird nicht die Heizungsanlage an erster Stelle stehen. Denn zuvor gilt es, die Wärmeverluste am Gebäude auf ein Minimum zu reduzieren. Das erhöht übrigens auch im Sommer die Wohnqualität - gerade in einer fachgerecht gedämmten Dachgeschosswohnung.

Neben dem Dach sollte auch Wert auf die Dämmung der Außenwände gelegt werden. Als reine "Geldverschwendung" entpuppt sich die nur teilweise Dämmung von Fassaden, wie sie noch heute von mobilen Handwerkerkolonnen gerade im ländlichen Raum angeboten wird. Hier verschwindet so manch wertvolle Fachwerkwand unter abenteuerlichen Fassadenkonstruktionen. Oft mangelt es dabei an der notwendigen Hinterlüftung. Spätere Bauschäden sind damit ebenso programmiert wie durch die Bekleidung und Dämmung nur einzelner Wände. Denn in einem solchen Fall würde zwangsläufig die Tauwasserbildung an den angrenzenden Bauteilen forciert.

Ein fachgerecht ausgeführter Vollwärmeschutz - ob durch eine vorgehängte, wärmegedämmte Fassadenbekleidung oder durch Wärmedämm-Verbundsysteme - sollte daher ausschließlich von Betrieben ausgeführt werden, die tatsächlich auch "meisterhaft" arbeiten.

Erst wenn die Gebäudehülle einschließlich der Fenster und Türen dicht ist, kann die Heizungsanlage entsprechend richtig berechnet und dimensioniert werden. Zusätzlich können weitere Maßnahmen zur Energieeinsparung und Energiegewinnung vorgesehen werden, von der Solarthermie zur Warmwasserbereitung bis zur Photovoltaik zur Stromerzeugung mittels Sonnenkraft.

Auf jeden Fall sollte die energetische Sanierung baldmöglichst gemeinsam mit einem "Meisterhaft"-Innungsbetrieb geplant werden. Die aktuelle Energieeinsparverordnung schreibt verbindlich Termine für die Ausführung einzelner Maßnahmen vor. Entsprechend groß ist die Nachfrage.

Info Meisterhaft:

Handwerksbetriebe die sich der Qualitätsoffensive "Meisterhaft" anschließen, müssen zwingend Mitglied in einer ihrem Gewerk entsprechenden Innung sein. In mehreren Qualitätsstufen, die jede für sich konkrete Anforderungen an den Betrieb stellt, wird eine Drei-, Vier- oder Fünf-Sterne-Auszeichnung zeitlich befristet verliehen. Der Erhalt dieser Auszeichnung ist verbunden mit zahlreichen Auflagen und Anforderungen, deren Einhaltung von der Zertifizierung Bau als zuständigem Organ des deutschen Baugewerbes überwacht wird.

Info: [Link inaktiv]

Über HF.Redaktion Harald Friedrich: VORDENKEN - NACHDENKEN - MITDENKEN:
HF.REDAKTION ist das Büro des freien Journalisten Harald Friedrich. Schwerpunkte der Arbeit von HF.REDAKTION sind die Pressearbeit u. a. für Handwerksverbände und Unternehmen sowie das Verfassen von Fachberichten und redaktionellen Beiträgen im Bereich Bauen & Wohnen, die auch Nicht-Fachleute verstehen.

Das Arbeitsspektrum umfasst ebenso die Erstellung kompletter Publikationen - von der Recherche über Text und Bild bis zur Druckdatei. Ob es um Verbandsorgane oder Mitarbeiter-Magazine geht.

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