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58. Landesverbandstag der Dachdecker in Ulm

Trend zur Immobilie anstatt zur Börse
„Lieber in die Dämmung der Gebäudehülle investieren als sich einen Dämpfer an der Börse holen“, so Dachdecker-Landesinnungsmeister Hans-Peter Kistenberger
„Lieber in die Dämmung der Gebäudehülle investieren als sich einen Dämpfer an der Börse holen“, so Dachdecker-Landesinnungsmeister Hans-Peter Kistenberger

(lifepr) (Karlsruhe, 25.04.2013) Die Energiewende mit dem Atomausstieg hat dem Dachdeckerhandwerk den Aufstieg gesichert. Davon ist Baden-Württembergs Dachdecker-Landesinnungsmeister Hans-Peter Kistenberger in seiner Eröffnungsrede zum 58. Landesverbandstages in Ulm von Freitag, 26. bis Samstag, 27. April 2013 überzeugt.

"Die Frage: Börse, Bank oder Dach? wird von immer mehr Kunden ganz klar zu Gunsten des Daches entschieden", so Kistenberger. Von den niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt und den kaum überschaubaren und berechenbaren Risiken an der Börse profitierte das Dachdeckerhandwerk durch eine verstärkte Auftragslage im Bereich der energetischen Sanierung.

Die gesamte Gebäudehülle - von der Wärmedämmung im Dachbereich bis zur energetisch optimierten Fassade - gehört zu den Arbeitsgebieten des Dachdeckerhandwerks als Fachgewerk für die Dach-, Wand- und Abdichtungs-technik. Davon profitieren Immobilienbesitzer wie Mieter gleichermaßen. Hans-Peter Kistenberger weiter: "Eine energetisch optimierte Immobilie steigt im Wert, sichert Mieteinnahmen und ist Voraussetzung dafür, dass die Nebenkosten nicht die Kaltmiete oder die Finanzierung der selbstgenutzten vier Wände überholen".

Deshalb gehört zu den Schwerpunkten der Fachthemen dieses Verbandstages auch die verstärkte Nutzung des Dachraums als Wohnraum: "Mit Beginn der Industriealisierung wurde Wohnraum in den Städten knapp und das Dach wurde als Wohnraumreserve entdeckt", erinnert Kistenberger. "Nunmehr wird der Wohnraum in den Städten wieder knapp und der Dachgeschossausbau erlebt einen neuen Boom". Sinnvollerweise wird der Ausbau gleichzeitig zur energetischen Optimierung des Daches genutzt.

Die Energiewende dokumentiert sich für Kistenberger auch in der weiter gestiegenen Bereitschaft zur Investition in Solartechnik zur Warmwasserbereitung und Stromerzeugung. "Auch die schier endlose Diskussion um die Einspeisevergütung hat die Solaranlage nicht ausgebremst", betont der Landesinnungsmeister.

Diese insgesamt positive Entwicklung verdeutlicht auch die Bedeutung des Dachdeckerhandwerks für die Zukunft. Umso wichtiger ist es für den Landesinnungsmeister, dass der demografischen Entwicklung durch ein verstärktes Engagement für den Nachwuchs begegnet wird. Ein Rückgang der Lehrlingszahlen im Baden-Württembergischen Dachdeckerhandwerk um 8,2% seien ein deutliches Alarmsignal.

Die Energiewende ist nach Ansicht von Landesinnungsmeister Kistenberger auch die logische Konsequenz aus dem Klimawandel. "Die zunehmende Zahl von Unwettern können wir nicht verhindern, aber das Schadensmanagement verbessern". Mit diesem Kernsatz verweist Kistenberger auf die vor einem Jahr unterzeichnete Zusammenarbeit des Landesinnungsverbandes mit der SV-Gebäudeversicherung hin. Dabei wurde eine vereinfachte Schadensfeststellung und Schadensregulierung vereinbart, die sich bei regionalen Unwettern bereits bewährt hat.

Baden-Württembergs Dachdeckerhandwerk beschäftigte 2012 in 715 Dachdeckerbetrieben (davon 369 Innungsbetriebe) bis zu fast 4.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Energiepolitik umgesetzt:
Dachdecker tragen zur Energiewende bei


"Lieber in die Dämmung der Gebäudehülle investieren als sich einen Dämpfer an der Börse holen", brachte der Landesinnungsmeister des Dachdeckerhand-werks Baden-Württemberg, Hans-Peter Kistenberger, die derzeitige Kundeneinstellung seines Gewerkes schmunzelnd auf den Punkt. Die Dachdeckerbetriebe in seinem Verband kann es nur freuen, was sie dazu im Detail anlässlich des 58. Landesverbandstages in Ulm am 26./27. April 2013 erfahren.

Vom Dachgeschossausbau bis zur Dachoptimierung

Als "Bauplatz ohne Grunderwerbssteuer" bezeichnete Kistenberger das Potenzial der noch nicht zu Wohnzwecken genutzten Dachräume. Deren Ausbau geht meist mit einer gründlichen energetischen Gebäudeoptimierung einher. Das zeigte sich auch an der guten Auftragslage seines Gewerkes im vergangenen Jahr. Ob energetische Sanierung, Solartechnik oder Gründach: Das Dach ist wie selten zuvor ins Bewusstsein der Hausbesitzer gerückt. Die Immobilie als sichere Anlage mit einer mittel- und langfristig gesicherter Verzinsung des eingesetzten Kapitals hat sich durchgesetzt angesichts der Achterbahnfahrt von Börsenkursen und drohenden Staatspleiten.

Dennoch warnt Landesinnungsmeister Kistenberger vor zu großer Euphorie: "Auch die beste Auftragslage ist nur mit guten Fachkräften zu bewältigen". Die demografische Ent-wicklung hat auch im Dachdeckerhandwerk Baden-Württembergs erste Spuren hinterlassen. Die Zahl der Auszubildenden in allen Lehrjahren sank um 8,2%. Für Kisten-berger der Grund für den eindringlichen Appell für noch stärkeres Engagement für den Nachwuchs, den er an die landesweit 715 Dachdeckerbetriebe (davon 369 Innungsbetriebe) richtet.

"Abgabenlast an der Grenze"

Den vom Bundestagswahlkampf geprägten Versprechen nach noch mehr Sozialleistungen und noch mehr sozialer Angleichung, die nur durch eine erhöhte Abgabenlast zu erzielen wären, erteilte der Landesinnungsmeister eine klare Absage. Die Abgabenlast der Betriebe sei an ihren Grenzen angekommen. Jede weitere Erhöhung sei eine Förderung der Schwarzarbeit. Deshalb müsse auch die Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen für den Kunden weiter ausgebaut werden, um die Schattenwirtschaft und den Sumpf des Sozialbetrugs auszutrocknen.

Plus an Arbeitsplätzen, Lohnsumme und Betrieben

Unter dem Strich können die Dachdecker Baden-Württembergs durchaus zufrieden sein. Die Zahl der Arbeitsplätze hat um bis zu 2,4% (4.778 Arbeitsplätze) zugelegt. Die Bruttolohnsumme ist auf 126,4 Mio. € (+1,3%) ge-klettert. Und auch die Zahl der Dachdeckerbetriebe ist größer geworden: 715 Betriebe sind rund um die Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik in Baden-Württemberg tätig (+1,6%). Dass dabei die Zahl der Mitgliedsbetriebe überproportional um 2,2% auf 369 Mitgliedsfirmen in den zehn Innungen angestiegen ist, freut Landesinnungsmeister Peter Kistenberger natürlich besonders und ist ein Zeichen für die hohe Akzeptanz der Innungsmitgliedschaft und eine Anerkennung für die gute Arbeit der Organisation.

Ansprechpartner:

Herr Harald Friedrich
HF.Redaktion Harald Friedrich
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