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Jeder dritte ABC-Schütze hat schon gesundheitliche Störungen

Unsere Kinder leiden unter Bewegungsmangel
Dr. Dieter Breithecker, Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V.
Dr. Dieter Breithecker, Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V.

(lifepr) (Selsingen, 25.08.2002) Um die Gesundheit unserer Kinder müssen wir uns ernste Sorgen machen. Warum? Weil im Alter von etwa 6 Jahren jedes dritte Kind bereits gesundheitsauffällig ist. Das haben jüngste Reihenuntersuchungen vor der Einschulung ergeben: Ein Drittel der ABC-Schützen leiden unter

- Muskel- und Haltungsschwächen,
- Wahrnehmungs- und Koordinationsstörungen,
- Übergewicht oder
- emotional-sozialen Störungen.

Der Grund ist oft ganz simpel: Bewegungsmangel - früher ein unbekanntes Problem, heute eine Zeitkrankheit. Noch vor 30 Jahren waren Bewegung, Herumtollen im Freien oder das Austesten der eigenen körperlichen Fähigkeiten eine Selbstverständlichkeit für Kinder. Heute beeinträchtigt die Erwachsenenwelt die Entwicklung unserer Kinder:

- Sie finden immer weniger Spiel- und Bewegungsräume, in denen sie ihre Bedürfnisse spontan und gefahrlos ausleben dürfen.
- Sie werden im Zuge organisierter Events durch angeleitete Aktivitäten von den Erwachsenen verplant.
- Sie hocken - nahezu bewegungslos - vor Playstations, Computern oder Fernsehgeräten.
- Sie spielen in zunehmendem Maße allein, ohne Partner.
- Sie werden durch Überbehütung durch Erwachsene in ihrem spontanen Spiel- und Bewegungstrieb eingeschränkt.

"All dies geschieht in einem Lebensabschnitt, der für geistige Reife und das körperliche Wachstum von Muskeln, Skelett und Nerven von prägender Bedeutung ist", erklärt Dr. Dieter Breithecker, Sportpädagoge und Leiter der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e. V. in Wiesbaden. "Motorische Entwicklung" - so Breithecker - "vollzieht sich nicht, wie vor 50 Jahren innerhalb der Straßen-Spiel-Kultur. Kinder sind immer Kinder ihrer Zeit. Heute sind sie die Computer-Kids, die morgen am Computer in der Schule sitzen und übermorgen an der Workstation des Arbeitsplatzes."

Die Förderung der Gesundheit und die Förderung der Entwicklung im Ganzen müssen bereits im Vorschulalter durch gezielte Maßnahmen unterstützt werden - nicht zuletzt auch zur Vermeidung späterer Haltungs- und Gelenkschäden und zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens.

Durch falsche und mangelnde Bewegung entstehen alarmierende Zahlen: 80 Prozent der Bevölkerung in den westlichen Industrienationen klagen im Laufe ihres Lebens über Rückenschmerzen. Schätzungen zufolgen sterben laut Kofi Anan, dem Generalsekretär der Vereinten Nationen weltweit jährlich rund zwei Millionen Menschen, weil sie ihrem Körper Zeit ihres Lebens keine ausreichende Bewegung gegönnt haben.

Was wir falsch machen, und wie wir es richtig machen können, darüber gibt die Aktion Gesunder Rücken e.V. (Postfach 103, 27443 Selsingen, Tel. 04284/926 99 90) detailliert Auskunft - auch im Internet unter www.agr-ev.de. Die AGR versendet auf Anfrage zum Preis von 9,95 Euro ein Infopaket, bestehend aus dem Buch Ergonomie-Ratgeber sowie der Zeitschrift "Rücken Signale".

Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass in zunehmendem Maße rückenfreundliche und haltungsgerechte Alltagsprodukte auf den Markt kommen - von ergonomisch richtigen Schreibtischen und Stehpulten über Bürostühle und Sitzmöbel bis hin zu Pkw- und Lkw-Sitzen sowie Bettsysteme, Gartengeräte, Schuhe, Fahrräder und PC-Eingabegeräte. Sofern diese Produkte geprüft und von einer unabhängigen Kommission mit ausgewiesenen medizinischen Experten als rückenfreundlich eingestuft wurden, tragen sie das AGR-Gütesiegel. Die Anforderungen an rückengerechte Produkte, Adresse für eine qualifizierte Beratung etc. sind ebenfalls im oben genannten Infopaket zu finden.

Ansprechpartner:

Herr Detlef Detjen
Telefon: +49 (4284) 9269990
Fax: +49 (4284) 9269991
Zuständigkeitsbereich: Pressesprecher / Direktorium

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