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Zukunft der Angehörigenpflege im Licht des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG)

(lifePR) (München, )
Im kürzlich verabschiedeten PUEG findet man wenig konkrete Ansätze, was die Zukunft der Angehörigenpflege betrifft. Die Angehörigenpflege soll gestärkt werden. Das heisst, dass auch in Zukunft 84% der Pflege in Deutschland rund um die Uhr unentgeltlich von Angehörigen geleistet werden muss. Diese Versorgungsform soll gestärkt, aber nicht reformiert werden.

Wie soll das unter den derzeitigen Rahmenbedingungen und in Anbetracht der absehbaren demografischen Entwicklung gehen? Welche Angehörigen sollen künftig pflegen? Frauen sind gut ausgebildet. Die Wirtschaft benötigt ihre Arbeitsleistung. Familienstrukturen haben sich gewandelt. Wohnorte liegen oft weit auseinander. Wie die Angehörigenpflege unter den gegebenen Bedingungen auch künftig aufrecht erhalten werden soll, wird im neuen Gesetz ebensowenig thematisiert wie die Aufteilung der Pflegearbeit zwischen Frauen und Männern und die Freiwilligkeit der Angehörigenpflege.

Wenn Frauen, Töchter und Partnerinnen nicht mehr pflegen können oder wollen, dann ist die gesamte pflegerische Versorgung in Deutschland in Gefahr. Der Alltag von pflegenden Angehörigen gleicht dem Treten von Hamstern in einem Hamsterrad. Es genügt nicht, das Hamsterrad des Pflege-Alltags von pflegenden Angehörigen etwas komfortabler auszugestalten und die Rahmenbedingungen etwas zu schönen. Die Zukunft der täglichen rund um die Uhr Pflege von Pflegebedürftigen jeden Alters (!) kann so in absehbarer Zeit nicht mehr sichergestellt werden Pflegende Angehörige benötigen bespielsweise: Eine rechtssichere Definition des Begriffs und des Status von "pflegenden Angehörigen" jeden Alters.

Eine Tätigkeitsbeschreibung und eine Definition der Rahmenbedingungen, unter denen informelle Sorgearbeit geleistet werden kann/soll/muss. Einen finanziellen Leistungsausgleich für die oft jahre- bis jahrzehntelange Pflege- und Sorgeleistung. Altersarmut muss vermeiden werden.

Bedarfsorientierte, individuelle, wohnortnahe und verfügbare Unterstützungsangebote wie besipielsweise einen Rechts-Anspruch auf Tages-, Nachtund Kurzzeitpflegeplätze.

Flexibel nutzbare stationäre und ambulante Angebote. Schnittstellen zwischen ambulanter und stationärer Pflege müssen durchlässiger werden. Bereitstellung von Krisen- und Notfalltelefonen bundesweit mit schnell verfügbaren Notfallteams bei Ausfall einer Pflegeperson.

Nutzerorientierte digitale Unterstützungsangebote Pflegende Angehörige müssen in kommunalen Pflegebeiräten gemeinsam mit professionell Pflegenden ihre Bedarfe und die ihrer Pflegebedürftigen einbringen können. Ein besonderes Augenmerk muss auf die Pflegebedürftigen gerichtet werden, die keine Angehörigen haben, die sich um sie kümmern können oder wollen.

Von alledem ist im PUEG keine Rede. Wie also soll "die Pflege" in Zukunft gestaltet und sichergestellt werden? Welche Kinder von nicht geborenen Frauen sollen künftig Angehörige pflegen?

Es geht im PUEG im wesentlichen um Geldergenerierung und Gelderverteilung. Worum es nicht geht ist der "Faktor Mensch". Es geht nicht um Gesprächszeiten, um Zeit für Zuwendung und Fürsorge, um Zeit für Empathie. Für diese Zeitfaktoren gibt es keinen Kostenträger, gibt es keine Refinanzierung. Auch darüber sollte nachgedacht werden. Geld pflegt nicht. Der Faktor Mensch muss mehr in den Fokus gerückt werden um in Zukunft eine menschliche Pflege sicherstellen zu können.
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