RWE: Gefährliches Schweigen bei Blutkohle
(lifePR) (Essen, )In den vergangenen Monaten wurden weitere Menschen in Cesar ermordet. Im Januar wurde Aldemar Parra García, dreifacher Familienvater aus der Gemeinde El Hatillo, auf offener Straße erschossen. Die Gemeinde kämpft seit Jahren für faire Umsiedlungsbedingungen, denn El Hatillo muss den nahen Kohleminen weichen. Vier Monate zuvor war in der gleichen Region Néstor Martínez vor seinem Haus erschossen worden. Er hatte sich gegen Minenexpansionspläne von Drummond ausgesprochen und Vertriebene bei ihrem Kampf um Landrückgabe unterstützt.
„Wir sehen die aktuelle Entwicklung in der Region Cesar mit großer Sorge“, sagt Wouter Kolk von der niederländischen Friedensorganisation PAX. „Die gezielten Morde und die steigende Zahl an Drohungen gegen zivilgesellschaftliche Akteure schüchtern Kohlekritiker zunehmend ein und gefährden jegliche Friedensbemühungen vor Ort. RWE als einer der wichtigsten Abnehmer der Kohle aus der Region Cesar muss von den Bergbaukonzernen einen Aktionsplan einfordern, der konkrete Maßnahmen gegen die aktuelle Gewalt und für eine Wiedergutmachung für Opfer schwerer Menschenrechtsverletzungen beinhaltet.“ urgewald und PAX fordern: So lange Prodeco/Glencore und Drummond dies nicht umsetzen, muss RWE die Geschäftsbeziehungen mit ihnen unterbrechen.
Die Verantwortungslosigkeit des Essener Konzerns zeigt sich auch bei weiteren Kohle-Geschäften. Er ist weiterhin an dem US-Konzern Blackhawk Mining beteiligt, der Mountaintop Removal (MTR) in den USA vorantreibt, ein extrem zerstörerisches Kohlebergbauverfahren. RWE hält auch am Braunkohlebergbau im Rheinland und Umsiedlungen von Anwohnern fest – obwohl feststeht, dass Deutschland schnell aus der Braunkohle aussteigen muss, will es seine Klimaverpflichtungen erfüllen.
Weitere Informationen:
Aktuelle Infos zu Blutkohle aus Kolumbien (PAX, Englisch)
Aktuelle urgewald-Kampagne gegen Blutkohle
Informationen zum Kohlebergbauverfahren MTR