
Bünteweg 2
30559 Hannover, de
https://www.tiho-hannover.de/
Sonja von Brethorst
+49 (511) 953-8002
Gemeinsam gegen Infektionserkrankungen
Wissenschaftler planen internationale Datenbank mit Informationen zu neuen Infektionserregern
COMPARE widmet sich neuen oder wiederauftretenden Infektionserregern sowie pathogenen Erregern, die den Menschen durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel infizieren. Das Projekt bringt Organisationen und Forschungsgruppen aus den Bereichen Infektionsmedizin, öffentliches Gesundheitswesen und Lebensmittelsicherheit zusammen. Dieser interdisziplinare Ansatz im Sinne des "One Health"-Gedankens soll es ermöglichen, Krankheitsausbrüche weltweit schneller festzustellen und effektiver bekämpfen zu können. Denn je länger es nach einem Ausbruch von beispielsweise neuen Influenzasubtypen dauert, bis die genauen Eigenschaften des Erregers erkannt und eine weitere Ausbreitung gestoppt wird, desto schwerwiegender sind die Auswirkungen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die vor kurzem aufgetretene Influenzavirusinfektion bei Seehunden, welche innerhalb von lediglich zwei Wochen diagnostiziert werden konnte.
So vielfältig wie die Erreger selbst, sind auch die Organisationen, die sich mit ihnen im Rahmen von COMPARE beschäftigen. Forschergruppen aus Human- und Tiermedizin sowie Lebensmittelsicherheit werden sich vernetzen. Viele Gruppen beschäftigen sich sonst nur mit der Erforschung einer Erregerklasse wie Bakterien, Viren oder Parasiten. COMPARE fügt das Know-how der Forschungsgruppen jedes Bereichs zusammen. "Das Ziel ist, eine Plattform zu entwickeln, die einen engen Informationsaustausch innerhalb der beteiligten Organisationen ermöglicht. Informationen können schneller ausgetauscht, Pathogene zeitnah erkannt und mit Hilfe vorhandener Daten besser interpretiert werden", so Professor Baumgärtner.
Die Pathogene, in diesem Fall die Krankheitserreger von Tieren und Menschen sowie Erreger von lebensmittelbedingten Erkrankungen, werden mittels neuer Gentechnologien analysiert. Das komplette Genom, also das Erbgut der Erreger, wird sequenziert und mit klinischen und epidemiologischen Daten ergänzt. "Auf der Basis dieser Daten können wir anschließend Risikoprofile erstellen und die Risikokommunikation optimieren. Denn nur wenn man den Übeltäter kennt, kann man gezielt gegen ihn vorgehen - und je schneller die Daten bekannt sind, desto besser kann man einen Krankheitsausbruch managen", so Professor Osterhaus.
Bei COMPARE kooperieren führende europäische Institutionen auf den Gebieten Infektionsmedizin und lebensmittelbedingten Erkrankungen mit den Organisationen des Global Microbial Identifier (GMI).
Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.