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Ulrich Baade
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Zäune als Todesfalle
Landesjagdverband appelliert an Land- und Forstwirte: Nicht benötigte Kulturzäune abbauen, Weidedraht nicht liegenlassen
"Nach etwa zehn Jahren, wenn die jungen Waldbäume groß genug sind, hat so ein Kulturzaun ausgedient", weiß Ulrich Baade, Forstexperte des Landesjagdverbandes. "Oft ist er im Laufe der Jahre in sich zusammengesackt, und Tiere, die ihn überwinden wollen, bleiben darin hängen." Zwar müssen in Baden-Württemberg nur noch rund 2 % aller Forstkulturen mit Zäunen gegen Wildverbiss geschützt werden; der Trend ist langfristig rückläufig. Doch da die Entsorgung mit Arbeit verbunden ist, bleiben die Zaunreste mitunter einfach liegen und bilden eine tödliche Falle.
Ähnlich sieht es mit Elektrodraht aus, der in der Landwirtschaft u. a. zum Abgrenzen von Viehweiden dient. Wird der Draht nach Gebrauch achtlos liegen gelassen, können sich vor allem Rehe und Hirsche mit ihrem Geweih darin verfangen. Beim Versuch, sich zu befreien, entstehen unlösbare Knäuel, mit denen die Tiere irgendwo hängen bleiben und letztlich verhungern. Auch die sonst meist harmlosen Brunftkämpfe der Hirsche gehen nicht selten tödlich aus, wenn einer der Kontrahenten als unfreiwilligen Kopfschmuck ein Gewirr aus Weidedraht um seine Geweihenden gewunden hat, in das sich der andere verfängt - jeder Befreiungsversuch ist zwecklos.
Die Jäger sehen ihre Aufgabe auch darin, Wildtieren unnötige Qualen zu ersparen, und fordern, dass Zaunreste, die ebenso wenig wie anderer Zivilisationsmüll in die Natur gehören, restlos entfernt werden. Eine Selbstverständlichkeit sollte sein, dass Zäune nur fachgerecht erstellt werden und während ihrer Stehzeit die notwendige Pflege erhalten.
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