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Heiko Stiepelmann
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Bauprognose 2011: Bauwirtschaft schafft Anschluss an gesamtwirtschaftlichen Aufschwung
Umsätze im Plus: 4,5 % nominal /Beschäftigung zieht an: + 2 %
Getragen werde der konjunkturelle Erholungsprozess von einer Renaissance des Wohnungsbaus, erläuterte Bauer. Begünstigt durch positive Einkommenserwartungen, ein wieder erwachtes Interesse der Anleger an Wohnimmobilien, aber auch anhaltend niedrige Zinsen sei die Nachfrage nach Wohnungsbauleistungen im 1. Quartal um nominal 29 % gestiegen. Für das Jahr 2011 erwartet Bauer deshalb einen Anstieg der Wohnungsbauumsätze um nominal 8 % (2010: + 6,6 %) sowie eine Zunahme der Zahl der fertig gestellten Wohnungen auf 190.000. Bauer: "Trotzdem werden wir auch 2011 die von vielen Experten als bestandssichernde Untergrenze genannte Zahl von 200.000 fertig gestellten Wohnungen nicht erreichen."
Als "überraschend" bezeichnete Bauer die starke Belebung der Nachfrage im Wirtschaftsbau. Immerhin habe das Niveau der Auftragseingänge im 1. Quartal 2011 nominal um 19 % über dem Vorjahresniveau gelegen. Anders als im vergangenen Jahr hätten die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes inzwischen nicht nur kleine Rationalisierungs- bzw. Erhaltungsmaßnahmen in Auftrag gegeben, sondern auch größere Erhaltungs- und Erweiterungsinvestitionen. Bauer rechnet deshalb mit einem Umsatzplus im Wirtschaftsbau von nominal 7 % (2010: - 4,3 %).
Sorgen bereitet Bauer jedoch der tiefe Einbruch der öffentlichen Baunachfrage im 1. Quartal von nominal 15,5 %. Für die nähere Zukunft sei nicht mit einer Trendwende zu rechnen. Zum einen gehe die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nach wie vor von einem Rückgang der kommunalen Investitionen von 13 % aus. Zum anderen hätten der Bund, aber auch die Länder, ihre Haushaltsansätze für Baumaßnahmen um 8 bzw. 11 % gekürzt. Wenn es dennoch 2011 nur zu einem Rückgang der Umsätze im Öffentlichen Bau von nominal 2 % komme, sei dies allein auf die gute Frühjahrskonjunktur zurückzuführen.
Bei aller Freude über die augenblicklich günstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen dürfe man aber auf keinen Fall die langfristigen strukturellen Probleme aus den Augen verlieren, warnte Bauer. Er sehe mit großer Sorge, dass die Widerstände gegen große Infrastrukturvorhaben in Deutschland zunähmen, die Finanzierbarkeit der Infrastruktur in Frage gestellt sei und neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Staat und privater Wirtschaft im Rahmen Öffentlich Privater Partnerschaften von verschiedensten Ideologen bekämpft würden.
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