Liebe, Luft und Feuerstein
Warum der Hausberg von Bad Lauterberg ruft - und so viele darauf abfahren
(lifePR) (Bad Lauterberg, )Etwas höher geht es dennoch. Restaurantchef Jens Riedel zeigt stolz das gerade rustikal ausgebaute Turmzimmer des Hauses. 1183 bis 1415 hatte die Burg Lutterberg große Bedeutung und lag dann viele Jahre in Trümmern. Vor rund 100 Jahren bauten eifrige Handwerker darauf eine Gaststätte. "Und die haben wir vollständig renoviert", freut sich Riedel.
Im Turmzimmer liegen schon Herzen in der Fensterbank. Aber auch beim Blick hinab in das Tal öffnen sich die Herzen. "Hier oben wollen wir ein Standesamt einrichten" überrascht Riedel seine Gäste. Der perfekte Ort zum Heiraten also und für den Wochenendausflug. Denn hochwandern lässt sich einfach, hochfahren mit dem eigenen Auto gar nicht. Aber komfortabel geht es dennoch: Winter wie Sommer startet in der Schulstraße nahe des Heimatmuseums in Bad Lauterberg der Sessellift. Für 2,50 Euro die einfache Fahrt oder 4 Euro hin und zurück schwebt der Gast in wenigen Minuten hinauf zum himmlischen Hausberg. "Die Luft ist hier oben einmalig" lobt ein Wanderer den 296 Meter hohen Hausberg. Dann setzen er und seine Frau sich erstmal auf einen der Panoramaplätze. Das sind eigentlich ganz normale Sitzplätze, aber mit bester Aussicht. Dann wird die "Hexenplatte" bestellt. Mit vielen Wurstsorten, Harzer Käse, Schmalz, Brot, Salat und Gurken für 7,90 Euro ein Schmaus. "Und der Schierker Feuerstein darf nicht fehlen, bitte schön" sagt Alexa Grafen, die Serviererin.
Und da heute ganz besondere Gäste von der Ostsee gekommen sind, serviert sie sogar den Feuerstein mal im Ballonkorb. Das Paar ist angetan von der Aussicht und der Gastfreundschaft da oben. "Alle wollen in den Korb" bestätigt Frau Grafen den Drang der Gäste zu den beiden besonderen Ausguckstellen. Die Lieblingsrichtung von Jens Riedel dagegen ist das Luttertal. "Was Sie da an Laubfärbung sehen, ist toll. Und morgens hängt oft der Nebel unten im Tal. Phantastisch" lobt er die Umgebung seines Arbeitsplatzes. Doch wenn die Paare sich keinen Korb geben, werden bald viele Hochzeitsgesellschaften dort oben auf der ehemaligen Lutterburg einfallen. Genug Anreiz bietet die Gegend allemal: Ab 92 Euro schon werden Pauschalen mit drei Übernachtungen in Bad Lauterberg angeboten, einschließlich Besuch der beiden Thermen und Besichtigung des Spielzeugmuseums. Für sieben Übernachtungen mit vielen Massageanwendungen, Thermenbesuchen und zwei Wanderungen sowie Besichtigungen werden sogar nur 280 Euro pro Person verlangt. "Das gibt es kaum woanders", bestätigt Bernd Nessig, zuständig für den Tourismus in der Region, die sich Harzer Sonnenseite nennt. Gerade wieder ist es soweit: Der Wind hat ein paar Schäfchenwolken unter den blauen Himmel getrieben, und die Sonne lacht dazu. Da fällt dem Wanderpaar ein: "Wir nehmen noch Marillenknödel mit Vanillesauce und Schokoladeneis." Es klingt aber so, als wollten sie die Aussicht essen.