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Thomas Graf
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ANZAG Rumpfgeschäftsjahr 2011: Umsatz im Plan, Erlöse rückläufig
Der Arzneimittelmarkt in Deutschland ist hochgradig reguliert: Neben Rabattverträgen, Festbeträgen und Zuzahlungsbefreiungen sorgen neue Spargesetze für erhöhten Druck auf die pharmazeutische Industrie, die Apotheken und den Großhandel. Das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarkts (AMNOG), das im Januar 2011 in Kraft getreten ist, ist der vorläufige Höhepunkt weitreichender Eingriffe in den Arzneimittelmarkt. Zudem hat sich der Umsatz des pharmazeutischen Großhandels mit einem Wachstum von 1,5 Prozent unterproportional zum Arzneimittelmarkt entwickelt. Wesentlicher Grund hierfür sind die aktuell ansteigenden Direktbelieferungen durch die Hersteller. "Die Umsatzerlöse der ANZAG liegen zwar noch im Plan, doch das Ergebnis ist unbefriedigend", so Dr. Thomas Trümper anlässlich der heutigen Bilanzpressekonferenz in Frankfurt.
Rumpfgeschäftsjahreszahlen nur eingeschränkt vergleichbar
Da die ANZAG ihr Geschäftsjahr auf einen Quartalsrhythmus umgestellt hat, legte das Unternehmen heute den Jahresabschluss für das Rumpfgeschäftsjahr von sieben Monaten, für den Zeitraum vom 1. September 2010 bis 31. März 2011, vor. Vor diesem Hintergrund sei die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr allerdings nur eingeschränkt möglich, so Trümper.
Die Konzernumsatzerlöse lagen bei 2,5 Mrd. Euro (Vorjahr zwölf Monate: 4,2 Mrd. Euro). Die ausländischen Gesellschaften haben mit 209,8 Mio. Euro (Vorjahr zwölf Monate: 342,7 Mio. Euro) zum Erlös beigetragen. Der Rohertrag des Konzerns beläuft sich auf 146,5 Mio. Euro (Vorjahr zwölf Monate: 274,0 Mio. Euro). Damit liegt die Rohertragsmarge bei 5,9 Prozent. Im Geschäftsjahr 2010 konnte noch eine Marge von 6,5 Prozent erzielt werden. Der deutliche Rückgang im Inland ist eine Folge des AMNOG und spiegelt gleichzeitig den dadurch angefachten intensiven Wettbewerb des Pharmagroßhandels in Deutschland wider.
Das betriebliche Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beträgt 20,4 Mio. Euro (Vorjahr zwölf Monate: 64,9 Mio. Euro). Der Ergebnisbeitrag der vollkonsolidierten ausländischen Tochtergesellschaften (EBIT) beläuft sich auf 5,7 Mio. Euro (Vorjahr zwölf Monate: 15,8 Mio. Euro). Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) beträgt 10,8 Mio. EUR (Vorjahr zwölf Monate: 49,1 Mio. Euro).
Zum Bilanzstichtag am 31. März 2011 beschäftigten die ANZAG und ihre in- und ausländischen Tochtergesellschaften insgesamt, auf Vollzeitkräfte umgerechnet und ohne Berücksichtigung der Auszubildenden, 2.761 Mitarbeiter gegenüber 2.697 im Vorjahr. Der Zuwachs an Mitarbeitern ist insbesondere auf die Ausweitung des Geschäfts in Litauen zurückzuführen.
Ausblick für das laufende Geschäftsjahr
Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen im Gesundheitsmarkt - speziell durch die zweite Neuregulierung der Großhandelsmarge im Rahmen des AMNOG zum 1. Januar 2012 - rechnet die ANZAG für das laufende Geschäftsjahr mit einer weiteren Verschlechterung der Ertragssituation. In ihren Auslandsmärkten geht sie von einem moderaten Wachstum aus. Dieses kann jedoch die Risiken in Deutschland nicht kompensieren. Obgleich eine konkrete Ergebnisprognose derzeit nicht möglich sei, plane die ANZAG mit einem Umsatz von 4,4 Mrd. Euro, so Trümper. "Das Geschäftsjahr 2011/12 wird bestimmt durch die kurzfristige Sicherung von Liquidität und Ertrag und die langfristige Zukunftsgestaltung und Sicherung unserer Marktposition."
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