"Das Erlernen der deutschen Sprache ist für Flüchtlinge eine wichtige Voraussetzung, sich Hilfsangebote, die deutsche Kultur und die fremde Umgebung zu erschließen", sagt Michael Dillmann, Moderator des AK Flüchtlinge in Bad Homburg. So wurden neben dem persönlichen Beistand Deutschkurse zum Tätigkeitsschwerpunkt. Seit Dezember 2013 bietet die Initiative entsprechende Sprachkurse an. Aktuell finden im katholischen Gemeindehaus St. Marien, im Gemeindehaus der evangelischen Erlöserkirche sowie in einer Flüchtlingsunterkunft fünf Kurse statt. Auch die Friedrichsdorfer Gemeinde bietet Deutschkurse an. Damit erreicht die Initiative inzwischen rund 60 Flüchtlinge. Doch die steigenden Asylbewerberzahlen lassen die Nachfrage nicht abflauen.
Prägend für alle Kurse ist das unterschiedliche sprachliche Niveau der Flüchtlinge. Das reicht von Asylsuchenden mit wenigen Deutschkenntnissen und geringem englischen Wortschatz bis hin zu Flüchtlingen, die nur ihre Heimatsprache sprechen und teils auch darin Analphabeten sind. Insofern kristallisierte sich im Laufe der Zeit die zentrale Bedeutung von Körpersprache heraus. Auf Initiative von Michael Dillmann entstand bei einem Fachvortrag zu nonverbaler Kommunikation der Kontakt zu Dr. Christian Peter Oehmichen, Lehrbeauftragter an der Goethe Universität Frankfurt im Fachbereich Sozialwissenschaften. Gemeinsam entwickelten sie die Idee, Kurse zur nonverbalen Kommunikation anzubieten, um die derzeit rund 45 ehrenamtlichen Helfer in die Lage zu versetzen, mit Flüchtlingen ohne Sprachbarriere kommunizieren zu können. Geplant ist es, die Fortbildung in zwei Schritten zu staffeln. Neben den theoretischen Grundlagen zu interkultureller Kommunikation und der Wissensvermittlung rund um Identität, Selbstbild, Geschlechterkonzeption oder auch die Rolle der Religion, soll es in einem zweiten Teil um die praktischen Übungen zu Körpersprache, Mimik und Gestik gehen. Die Kurse sollen im Januar 2015 starten.
"Als Experten für zielgruppengerechte Kundenansprache wissen wir, wie groß die Herausforderung ist, das Gegenüber zu erreichen. Die sprachliche Komponente der Integrationsproblematik erscheint uns daher von zentraler Bedeutung. Deshalb haben wir uns spontan entschlossen, das neue Projekt substanziell zu unterstützen", sagt Klaus Tonello, Geschäftsführer der wdv-Gruppe, und sein Kollege Thomas Kuhn ergänzt: "Die Initiative geht genau den richtigen Weg - sie sucht nach Möglichkeiten, trotz fehlender gemeinsamer Sprache zu kommunizieren. Das wird den Notwendigkeiten der Integrationsaufgaben auf eine pragmatische Art und Weise gerecht, die uns beeindruckt. Wir freuen uns, wenn wir als Bad Homburger Unternehmen unseren Teil dazu beitragen können, den ehrenamtlichen Helfern in den Gemeinden wirkungsvolle Hilfsmittel für diese schwierige Aufgabe an die Hand zu geben."
Insgesamt hat die wdv-Gruppe im Rahmen ihrer weihnachtlichen "Spenden-statt-Geschenke-Aktion" in diesem Jahr 15.000 Euro an gemeinnützige Initiativen gestiftet. An die DKMS, bei der die wdv-Gruppe seit Aktionsstart Mitglied im "Club der 1.000" ist, gingen auch in diesem Jahr wieder 1.000 Euro für die Stammzellenspende gegen Leukämie. Der Franziskustreff, die Obdachlosenhilfe der Franziskaner in Frankfurt, erhielt 4.000 Euro aus der diesjährigen wdv-Weihnachtsspendensumme.