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Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien

12 Jahre nach dem Amoklauf am Erfurter Gutenberg Gymnasium – Welche Schule braucht das Land?

(lifePR) (Bad Berka, )
Zeitzeugen und Pädagogen im Gespräch mit Hanno Müller, Mitherausgeber eines Buches zum Amoklauf Vor zwölf Jahren saß der damals 18-jährige Abiturient gerade im Erfurter Gutenberg-Gymnasium über seiner letzten Grundkursklausur, in Bio. Es herrschte die für Prüfungen übliche angespannte Stille. Doch plötzlich wurde es laut. So laut, dass die aufsichtführende Lehrerin zur Tür ging, um Ruhe zu bitten. Doch ihre Beschwerde konnte sie nicht mehr vorbringen. Zeitgleich mit einem Knall wurde ihr Kopf nach hinten gerissen, etwas spritzte in den Klassenraum. Die Pädagogin fiel auf das beige Linoleum.

Wenn Pascal Mauf von anderen Amokläufen erfährt, kommt nicht nur die Erinnerung wieder hoch, sondern da ist auch ein kleines bisschen Wut. "Es ist traurig", sagt er, "dass insgesamt relativ wenig passiert ist, was Rahmenbedingungen anbetrifft." Natürlich könne man Waffengesetze verschärfen. "Aber so eine dämliche Diskussion, ob man eine Waffe zu Hause haben muss oder nicht. Ich weiß nicht, dafür gibt es doch kein sachliches Argument", sagt er.

Auch an den Schulen liegt für ihn noch einiges im Argen. "Lehrer_innen sollten sich immer wieder klar machen, dass es in erster Linie um Schüler geht und ihr Beruf keine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist", sagt Pascal Mauf. Er spricht aus Erfahrung, hat selbst als Referendar gearbeitet. Die Kommunikation untereinander sei oft zu schlecht. "Ich glaube", sagt Pascal Mauf, "das ist ein grundsätzliches Problem." Man müsse andere Meinungen nicht akzeptieren, aber zumindest so weit respektieren, um darüber ins Gespräch zu kommen. Es dürfe kein Schweigen geben.

"Schulen müssen gute Orte für Lehrer_innen und Schüler_innen sein", sagt Dr. Andreas Jantowski. Die Weiterentwicklung einer demokratischen Schulkultur sieht er als Querschnittsaufgabe der Schule. Nicht die Durchsetzung einzelner Schulungsmaßnahmen im engeren Sinne ist dabei das Ziel, es geht darum, demokratische Prinzipien fest im Schulleben zu verankern. Schulische Initiativen, Projekte, Aktivitäten in bemerkenswerter Vielfalt widmen sich in Thüringen dieser Aufgabe und das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien unterstützt diesen Prozess. Aus einem, angfangs vielleicht zögerlichen Miteinander wächst im Kontext demokratischer Schulkultur die gegenseitige Wertschätzung, in der Abwertung des Anderen, gleich welcher Art, keine Chance hat.

Hanno Müller von der Thüringer Allgemeinen und Mitherausgeber eines Buches, das den 16 Opfern am Erfurter Gutenberg-Gymnasium gewidmet ist, wird mit Pascal Mauf, der als Schüler Zeuge des Geschehens wurde und heute als Referent des Landesvorstands von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen arbeitet sowie dem Direktor des Thüringer Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien, Dr. Andres Jantowski, im Forum der Buchmesse darüber sprechen, was Schulen brauchen, damit Amokläufe wie in Erfurt, Winnenden, Emsdetten künftig nicht mehr passieren.

Zeit: 13. März 2014 | 14:30 - 15:00 Uhr
Ort: Forum Kinder-Jugend-Bildung, Halle 2, Stand B401
Mitwirkende: Andreas Jantowski (ThILLM), Pascal Mauf (ehemaliger Schüler am Gutenberggymnasium),
Hanno Müller (Thüringer Allgemeine)

Veranstalter: Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm) , Sächsisches Bildungsinstitut (SBI), Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA)
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