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Mit Erik Satie durch die Absurditäten unseres Alltags

Musiktheaterabend "Relâche - heute keine Vorstellung" am Theater Heilbronn setzt Werke eines außergewöhnlichen Komponisten in Szene

(lifePR) (Heilbronn, )
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Theater Heilbronn
Premiere am 25. April 2014, 19.30 Uhr, Großes Haus


Musiktheaterabend mit Werken von Erik Satie
Mit Texten von Sibylle Berg (aus: Wie halte ich das nur alles aus?)
In einer Neuinstrumentierung von Ian Wilson (UA)
Kooperation zwischen Theater Heilbronn und dem
Württembergischen Kammerorchester Heilbronn

Musikalische Leitung: Ruben Gazarian
Inszenierung: Christian Marten-Molnár
Ausstattung: Nikolaus Porz
Video: Marc Stephan
Dramaturgie: Johannes Frohnsdorf

Relâche

Satie 1: Ingrid Richter-Wendel Satie
2: Johannes Bahr Satie
3: Rolf-Rudolf Lütgens


Socrate
Die Stimme: Ksenija Lukič
Socrate: Claus Emrich
Bürger-in: Ingrid Richter-Wendel, Johannes Bahr, Rolf Rudolf Lütgens


Weitere Vorstellungen:
26. April um 19.30 Uhr; 7. Mai um 19.30 Uhr; 10. Mai um 19.30 Uhr

Wir alle kennen den ganz normalen Wahnsinn des Lebens. Morgens: Aufstehen, dann zur Arbeit. Mittags: Kurzer Imbiss, dann Arbeit. Abends: Müde nach Hause, fernsehen, schlafen. Nachts: Der Traum vom Glück. Der Albtraum vom Versagen. So geht es jeden Tag, ein ganzes Leben lang. Wer erhoffte sich nicht mehr. Doch trauen wir uns nicht. Leider.

Erik Satie und Sibylle Berg wagen einen ironisch-heiteren, manchmal sarkastischen Blick auf unser aller Feigheit.

Einmal im Jahr arbeiten das Theater Heilbronn und das Württembergische Kammerorchester Heilbronn zusammen, um gemeinsam ein außergewöhnliches Stück Musiktheater auf die Bühne zu bringen. Im Mittelpunkt der mittlerweile fünften Kooperation steht der französische Komponist Erik Satie. Der Musiktheaterabend: "Relăche - heute keine Vorstellung" hat am 25. April um 19.30 Uhr im Großen Haus des Theaters Heilbronn Premiere. Unter der musikalischen Leitung von Ruben Gazarian, Chefdirigent des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn, setzt Christian Marten-Molnár zwei Stücke von Satie in Szene: die Ballett-Musik "Relăche" (1924) und das musikdramatische Werk "Socrate" (1918). Beide Werke Saties werden vom britisch-irischen Komponisten Ian Wilson für Streichorchester neu instrumentiert. Nach der erfolgreichen Uraufführung seiner Oper "Minsk" 2013 ist das die zweite Zusammenarbeit zwischen Ian Wilson, dem Württembergischen Kammerorchester und dem Theater Heilbronn.

Erik Satie (1866-1925) gilt als einer der Gründungsväter der Neuen Musik. Er ist ein einzigartiges Phänomen in der Musikwelt. Sein ganzes Leben lang war er auf der Seite der "jungen Wilden" und wurde von diesen verehrt. Aber Freundschaften zerbrachen, sobald die Jungen arriviert waren. "Ankommen" wollte Satie nie, er war nie zufrieden, sondern immer auf dem Weg. Dieses Getriebensein findet Ausdruck in seiner Musik, mit der er die gesellschaftlichen Umbrüche zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die Verunsicherung der Menschen beschrieb. "Wozu sind wir?" war eine seiner Grundfragen, die sich nicht nur an die Existenz des einzelnen Menschen richtet, sondern auch als politisches Thema zu verstehen ist.

Bei der szenischen Umsetzung von "Relăche" und "Socrate" wird die Gegenwart durch Saties Brille betrachtet und ebenso satirisch wie erhellend aufs Korn genommen.

In dem Ballett "Relăche", das mit einem klassischen Ballett nichts zu tun hat, wurden 1924 zu musikalischen Miniaturen alltägliche Szenen gezeigt. Diese Idee wird auch die Neuinszenierung leiten. In kleinen Bildern werden die Alltäglichkeiten, mit denen wir uns das Leben schwermachen, aufs Korn genommen. Marten-Molnár verbindet Saties Musik mit Texten von Sibylle Berg, die sie als Online-Glossen veröffentlicht hat und die nun erstmals auf der Bühne zu erleben sein werden, zu einer pantomimischen Spielform für drei Schauspieler. Aus dieser Verbindung entsteht ein Kommentar zum heutigen Menschen, der sich im Widerspruch zwischen seinem persönlichen Lebenstraum und den Zwängen der Wirklichkeit wiederfindet.

"Socrate", gesungen von Ksenija Lukič, einer international geschätzten Spezialistin für Neue Musik, gilt als eine der atmosphärischsten Kompositionen Saties. Sie beleuchtet die Gegenwart auf ganz andere Weise: Satie hatte Texte aus der französischen Übersetzung von Platons "Dialogen" verwendet. Sie reflektieren Leben und Sterben eines Mannes, der versucht, nicht dem Streben nach Reichtum und Macht zu erliegen. Saties Sokrates ist ein Mann, der mit sich und der Welt Frieden gemacht hat. Die Dialoge verhandeln die Sehnsucht des modernen Menschen nach einem Zufluchtsort und nach Überwindung der Angst, die angesichts des Unbekannten, Unbeherrschbaren entsteht. Drei Videosequenzen des Künstlers Marc Stephan werden diesen Teil des Abends illustrieren: Der erste behandelt das Thema "Moderne Welt", den stetigen Fluss technisierter Abläufe, aus dem der Mensch nur schwer aussteigen kann. Der zweite hat domestizierte Natur zum Thema und zeigt einen Flusslauf, der kanalisiert und damit eigentlich leblos geworden ist. Der dritte wird ein menschliches Porträt sein, das sich langsam über 10 Minuten verändert.

Vor jeder Vorstellung führen Schülerinnen und Schüler der Musikschule Heilbronn das Klavierstück "Vexations" von Erik Satie im Oberen Foyer auf. Saties Anweisung zu diesem Stück lautet, dass es 840 Mal in Folge zu spielen sei, was erstmals 1963 durch eine Gruppe von Pianisten um John Cage realisiert wurde.

Ergänzt wird die Heilbronner Beschäftigung mit dem Werk des eigenwilligen, großen französischen Komponisten durch ein Konzert des Württembergischen Kammerorchesters am 14. Juni in der Reihe "redblue meets Klassik". Hier stehen "Sports et divertissiments", die drei "Gymnopedien" und Chansons von Erik Satie auf dem Programm.

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