Zwei ziemlich große Jungs stehen da auf der Bühne. Beide keine Teenager mehr, aber mit der gleichen Spielfreude wie damals. Vielleicht noch etwas mehr. Schließlich wissen sie heute, was sie tun (und auch, was sie nicht mehr tun würden). "Wir saßen beim Essen zusammen, philosophierten über das Leben und fragten uns irgendwann, warum wir nicht mal wieder zusammen auftreten", erzählt Rainer Bielfeldt.
So nahelegend es klingt, so ist es auch. Von der kleinen Bühne bis zur großen Show haben beide schon alles gehabt. Das Anliegen, das sie mit dem neuen Programm antreibt, ist eher puristisch: Musik machen. Und zwar so, dass es Spaß macht. Kein starrer Ablauf, aber ein großer Fundus an guten, berührenden Songs mit einigen neu geschaffenen und anderen noch unentdeckten Perlen. Keine ausgetüftelte Dramaturgie mit sekundengenau platzierten Pointen, aber eine unnachahmlich charmante Fähigkeit zur Improvisation und eine vergleichslose Dichte an hinreißenden Texten (u.a. von Edith Jeske, Otto Senn, Tobias Reitz). Keine Angst vor Hintersinn, aber auch nicht vor Gefühlen.
Überhaupt: Gefühle. Da sagt der Sänger, er wünscht sich in diesem Programm "Momente des Glücks". Da bescheinigt ihm die Presse, er sei "ein Romantiker mit Herzenswärme" (BZ) und mit "fast schon waffenscheinpflichtigen Schauer-Angriffen in seinen Pop-Balladen" (Hamburger MoPo). Und dann sind da seine Fans, die ihm mitunter durch halb Deutschland nachreisen, weil man Bielfeldt eigentlich kaum als "einen unter vielen" mögen kann - ihm verfällt man ganz. Der 48-Jährige weiß es. Schmunzelt, schweigt und sagt nach großen Komplimenten meist so etwas wie "Na das is' doch fein." Hanseaten reden ja nicht viel über solche Dinge. Im besten Fall setzen sie sich ans Klavier und singen. Endlich wieder.
Am Dienstag, den 10. Dezember 2013 um 20.00 Uhr sind spielen sie ihr Programm im wilde Oscar, Niebuhrstr. 59/60 in 10629 Berlin-Charlottenburg.
Tickets für 12 Euro gibt es im wilde Oscar, an der Abendkasse oder auf www.wildeoscar.de