Eine Dienstvereinbarung regelt jetzt den Umgang mit dem Thema innerhalb der Regionsverwaltung. "Unser erstes Anliegen ist, Beschäftigte und Führungskräfte überhaupt für das Thema zu sensibilisieren", sagt Nicolé Heidorn, Leiterin des Service Personal und Organsiation. "Häusliche Gewalt ist ein Problem mitten in unserer Gesellschaft, aber wir gucken allzu oft darüber hinweg." Die Regionsverwaltung will als Arbeitgeberin Betroffenen Schutz und die Möglichkeit, das Problem anzusprechen, gewähren. "Es gibt ganz konkrete Maßnahmen, die wir angehen können", berichtet Merle Meier, betriebliche Sozialberaterin und erste Ansprechpartnerin in der Verwaltung für Opfer oder Kolleginnen und Kollegen, die einen Verdacht hegen. "Wir können zum Beispiel die Telefonnummer ändern, ein anderes Büro anbieten und eine Auskunftssperre verhängen, damit Betroffene nicht an ihrem Arbeitsplatz belästigt werden. Es gibt die Möglichkeit, Hausverbote zu erteilen oder flexible Arbeitszeiten zu vereinbaren." Das alles könne dazu beitragen, den Arbeitsplatz als geschützten Raum zu nutzen.
"Die Dienstvereinbarung hat das Ziel, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ermutigen und zu befähigen, Wege aus der Krise zu entwickeln", sagt Regionspräsident Hauke Jagau, der die Vereinbarung gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Gesamtpersonalrats, Christian Gawlik, unterzeichnet hat. "Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit, die körperliche und seelische Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt uns als Personalrat ebenso am Herzen wie der Region als Arbeitgeberin", sagt Gawlik.