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"Klimavorteil ausgereizt wie noch nie"

Weinernte 2012: Weinbaubetriebe schwärmen von erstklassiger Qualität und marktkonformer Menge

(lifePR) (Deidesheim, )
Selten hat ein Weinjahrgang die Pfälzer Weingüter und Genossenschaften so begeistert wie der aktuelle. Die kerngesunden Trauben, die in den vergangenen Wochen geerntet wurden, lassen vollmundige, typische Weine mit ausgeprägter Aromatik erwarten: "Ich möchte nicht wieder das Wort vom Jahrhundertjahrgang strapazieren, aber 2012 wird mit Sicherheit zu den ganz besonderen Jahrgängen zählen", sagte der Pfälzer Weinbaupräsident und Vorsitzende der Pfalzwein-Werbung, Edwin Schrank. Schrank informierte mit anderen Branchenvertretern beim "Herbstlichen Kamingespräch" der Pfälzer Weinwirtschaft im Weingut von Winning in Deidesheim über die Weinernte. Die Erntemenge wird bei annähernd 2,4 Millionen Hektoliter liegen. Das langjährige Mittel beträgt 2,3 Millionen Hektoliter, 2011 wurden 2,2 Millionen Hektoliter geerntet. Eine relativ geringe Mostausbeute bei den frühreifen Sorten hatte zu Befürchtungen Anlass gegeben, die Erntemenge könnte kleiner ausfallen.

Schrank hob besonders die lange Reife der Trauben am Stock hervor. Die enzymatischen Vorgänge beim Reifeprozess seien in diesem Jahr ungewöhnlich langsam abgelaufen, deshalb erwarte er "extrem gute Weine voller Mineralität und Aromatik". Schrank wörtlich: "Wir haben die Vorteile des "cool climate", des Weinbaus in Klimazonen mit besonders langen Reifezeiten, selten so ausreizen können wie in diesem Jahr." Auch die Fachleute vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) attestieren den Weinen dieses Jahres viel Potential und herausragende Qualität. Hervorzuheben seien vor allem die weißen und roten Burgundersorten. Die Mostgewichte erreichten hier fast durchweg Prädikatsweinniveau. Die jungen Burgunderweine zeichneten sich durch "starke Sortenausprägung, ein fülliges Mundgefühl und eine gute Struktur" aus. Die Rieslinge, ebenfalls mit sehr guten Mostgewichten, präsentierten sich "feinfruchtig mit Anklängen an gelbe Früchte, eher schlank und mit einer merklichen Säure". Die Rotweine sind durch eine dicke, farbgebende Beerenhaut "von intensiver Farbe geprägt und tendieren zu einer kräftigen und dichten Tanninstruktur", so die ersten Eindrücke der DLR-Experten.

Lange hatte es nach einer recht geringen Erntemenge ausgesehen. Doch die später reifenden Sorten profitierten stark von einzelnen Niederschlägen im Herbst. Das trifft vor allem auf die Südpfalz zu, während auf leichteren Böden der Mittelhaardt durch partielle Trockenheit im Spätsommer die Ertragswünsche der Winzer nicht immer erfüllt werden konnten. In einigen Weinbergen hängen noch immer gesunde Trauben. Besonders die Silvanertrauben würden sich nach Empfehlung des DLR zur Eisweinerzeugung anbieten.

Der Grundstein für die Besonderheit des Jahrgangs wurde vor allem im August und September gelegt: Der August mit wenig und der September mit durchschnittlichem Niederschlag (und eher kühleren Temperaturen) förderten die Gesundheit der Trauben besonders. So konnte der Beginn der Hauptlese bis in die dritte Septemberwoche hinausgeschoben werden. Die in den Weinbergen reifenden, kerngesunden Trauben ließen eine entspannte und sehr qualitätsorientierte Lese mit langen Reifezeiten zu, die erst Ende Oktober nach vielen sonnigen Herbsttagen mit kühlen Nächten zu Ende ging.

Der Austrieb war laut DLR trotz eines langen Winters nur zwei Tage nach dem langjährigen Mittel am 25. April 2012 erfolgt. Mitte Mai auftretende Spätfröste wurden in fünf Gemarkungen an der Mittelhaardt mit Hubschraubereinsätzen bekämpft. Damit konnte die Temperatur in den Weinbergen über den kritischen Schwellenwert gehoben werden. Überdurchschnittliche Temperaturen in den Monaten März und Mai und ein normal warmer April sorgten für eine zeitige Rebblüte. In Neustadt registrierte das DLR den Blütebeginn beim Riesling am 8. Juni, fünf Tage vor dem langjährig üblichen Termin. Das Auflockern der Trauben durch Verrieseln legte gerade bei Sorten mit kompakten Trauben eine Grundlage für eine gehobene Jahrgangsqualität. Der warme August sorgte für einen Reifeschub, ließ aber bei frühen Sorten die Säurewerte stark sinken. Deutlich unter den üblichen Werten lag die mittlere Säure bei Müller-Thurgau, Portugieser und Dornfelder, andere bedeutende Rebsorten der Pfalz wie Riesling, Silvaner und Burgunder wiesen dagegen normale Säurewerte auf.

Die erwartete Erntemenge von knapp 2,4 Millionen Hektoliter trifft auf eine große Nachfrage nach Wein. Ursächlich dafür ist die vergleichsweise geringe Erntemenge in den großen Weinbauländern Europas bei einem stabilen Pro- Kopf-Verbrauch. In der Pfalz lieferten vor allem Müller-Thurgau, Portugieser und Dornfelder erhebliche Erträge, alle Burgundersorten blieben indes unter dem Durchschnitt. Insgesamt können die Pfälzer Winzer mit dieser Weinernte ihre Marktposition bei stabilen Preisen wieder etwas stärken. Der Anteil Pfälzer Weine an den Einkäufen deutscher Weine durch die Verbraucher liegt nach Angaben der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) seit einigen Jahren zwar recht stabil bei etwa 33 %. Damit ist die Pfalz unangefochtener Marktführer unter den deutschen Anbaugebieten. Allerdings verlor deutscher Wein insgesamt im vergangenen Jahr Regalfläche gegenüber Importweinen. Den Betrieben von der Deutschen Weinstraße bietet sich nun die Chance, diese Marktanteile wieder zurückzugewinnen.
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