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Chronische Verstopfung: Was zählt, ist der Patient

(lifePR) (Amsterdam, )
Patienten mit chronischer Verstopfung haben einen hohen Leidensdruck – die Erkrankung setzt ihre Lebensqualität ganz erheblich herab. Um ihre Situation zu verbessern und ihre Beschwerden erfolgreich zu behandeln, muss die Therapie gezielt auf sie und ihre Bedürfnisse zugeschnitten sein. Darüber kamen Experten bei einem Symposium auf der diesjährigen Europäischen Gastroenterologen-Woche (UEGW) in Amsterdam überein.

Eine enorme Belastung

Chronisch verstopft zu sein, sorgt für gewaltige Beeinträchtigungen – im Alltag und Berufsleben, im privaten Umfeld und bei sozialen Kontakten. Die Erkrankung wirkt sich auf das gesamte Leben der Betroffenen negativ aus. Laut Dr. Arjan J. Bredenoord, Amsterdam Medical Center, verschlechtert chronische Verstopfung die Lebensqualität, wie auch wissenschaftliche Studien belegen (1), erheblich: »Nicht nur körperlich, sondern auch mental«. Nicht von ungefähr haben einige der Patienten auch mit psychischen Beschwerden wie Depressionen zu kämpfen. Die Leiden der Patienten lasten auch auf dem Gesundheitswesen (2): »Die Kosten pro Patient sind zwar relativ gering, doch durch die Häufigkeit dieser Erkrankung fallen insgesamt hohe Summen an«, so der Amsterdamer Mediziner.

Risikofaktoren Alter und Geschlecht

Das Risiko, an chronischer Verstopfung zu erkranken, steigt mit den Jahren. Denn bei älteren Menschen findet sich die Erkrankung deutlich häufiger als bei jungen (3). Neben dem Alter spielt auch das Geschlecht eine Rolle: Frauen sind generell öfter von chronischer Verstopfung betroffen als ihre männlichen Zeitgenossen. Das Verhältnis Damen zu Herren beträgt nach den Worten von Bredenoord durchschnittlich 4 zu 1. Zweifelsohne ungerecht und mit eine Folge dessen, dass bei Frauen die Darmbewegungen langsamer sind als bei Männern.

Lebensstil ändern und abführen – oft Fehlanzeige

Mehr Ballaststoffe, dazu ordentlich körperliche Ertüchtigung und viel trinken: Die üblichen Empfehlungen, die Patienten zur Behandlung ihrer chronischen Verstopfung zu hören bekommen. Daneben werden ihnen Abführmittel angeraten. Der Erfolg solcher Maßnahmen ist dürftig: Viele der Patienten sind mit diesen herkömmlichen Mitteln unzufrieden (4). Verständlich, denn häufig ermöglichen sie ihnen nicht die gewünschte regelmäßige Stuhlentleerung und lindern auch nicht unbedingt ihre meist erheblichen Beschwerden. Der derzeitige Forschungsstand untermauert die schlechten Erfahrungen der Patienten: Der Nutzen einer erhöhten Zufuhr von Ballaststoffen und Flüssigkeit sowie mehr Bewegung ist umstritten. Bei einigen Patienten verschlimmert eine ballaststoffreiche Ernährung die Beschwerden, wie etwa Blähungen, sogar (5).

Die mangelhafte Wirksamkeit von Ballastoffen, Abführmitteln & Co. ist nicht nur im Hinblick auf den großen Leidensdruck der Betroffenen äußerst problematisch. Hinzu kommt, dass eine »suboptimale Behandlung der chronischen Verstopfung zu schweren Komplikationen führen kann«, wie Bredenoord zu bedenken gab (6).

Den Patienten in den Mittelpunkt stellen

Die Krankenschwester Julie Storrie, University College Hospital, London, kennt die Problematik der Patienten mit chronischer Verstopfung aus ihrer langjährigen Praxiserfahrung. Um aus dem Dilemma heraus zu kommen, muss sich die Behandlung vollkommen auf den jeweiligen Patienten und dessen individuellen Bedürfnisse konzentrieren. »Ich frage die Patienten immer, was sie am meisten belastet«, so Storrie. Denn jeder der Betroffenen empfindet die Verstopfung anders und nimmt die damit einhergehenden Beschwerden anders war. Wichtig ist es deshalb, einfühlsam und detailliert nach den jeweiligen Symptomen, ihrem Auftreten und ihrer Häufigkeit zu fragen. So lässt sich ein Therapieplan entwickeln, der »genau auf die spezifischen Probleme des Patienten und dessen Bedürfnisse abgestimmt ist«. Den Erfolg einer solchen maßgeschneiderten Behandlung hat Storrie immer wieder erlebt. Sie appelliert deshalb für eine individualisierte Therapie, die den Patienten in den Mittelpunkt stellt.

Direkt wirksam für die Betroffenen

Die Linderung ihrer belastenden Symptome ist für die Patienten mit chronischer Verstopfung das Wichtigste. Deshalb haben Medikamente, die gezielt die Symptome bekämpfen, eine so große Bedeutung bei dieser Erkrankung. Therapien mit neuen pharmakologisch hochwirksamen Inhaltsstoffen, sog. Prokinetika, setzen direkt an den Ursachen der Beschwerden an, wie Bredenoord erklärte. Sie stimulieren im Darm die Rezeptoren für den Nervenbotenstoff Serotonin, regen die Darmbewegung direkt an und fördert so die Entleerung des Stuhls aus dem Dickdarm.

Die hohe Wirksamkeit haben zahlreiche größere Studien bewiesen. Sie zeigten, dass sich bei Frauen, denen Abführmittel nicht geholfen haben, Darmfunktionen, verstopfungsbedingte Beschwerden und Lebensqualität deutlich verbessert haben (7-9). Auch die Verträglichkeit wurde von den Patienten als sehr gut eingeschätzt. Daher ist der Einsatz dieser neuen Medikamentenklasse der »logische nächste Schritt, wenn Abführmittel versagt haben«, sagte die Gastroenterologin Dr. Viola Andresen vom Israelitischen Krankenhaus Hamburg.

Wissenschaftliche Literatur

1-Sun, S.X. et al. Impact of chronic constipation on health-related quality of life, work productivity and healthcare resource use: an analysis of the National Health and Wellness Survey. Dig Dis Sci, 2011. 56 (9): p. 2688-2695.

2-Singh, G. et al. Use of healthcare resources and cost of care for adults with constipation. Clin Gastroenterol Hepatol, 2007. 5 (9): p. 1053-1058.

3-Suares, N.C. and Ford, A.C. Prevalence of and Risk Factors for Chronic Idiopathic Constipation in the Community: Systematic Review and Meta-analysis. Am J Gastroenterol, 2011. 106 (9): p. 1582-1591.

4-Johanson, J. F. and Kralstein, J. Chronic constipation: a survey of the patient perspective. Aliment Pharmacol Ther, 2007. 25 (5): p. 599-608.

5-Mueller-Lissner, S.A. et al. Myths and misconceptions about chronic constipation. Am J Gastroenterol, 2005. 100 (1): p. 232-242.

6-Norton, C. Constipation in older patients: effects on quality of life. Br J Nurs, 2006. 15 (4): p. 188-192.

7-Tack, J. et al. Prucalopride (Resolor) in the treatment of severe chronic constipation in patients dissatisfied with lexatives. Gut, 2009. 58 (3): p. 357-365.

8-Quigley, E.M. et al. Clinical trial: the efficacy, impact on quality of life, safety and tolerability of prucalopride in severe chronic constipation. Aliment Pharmacol Ther, 2009. 29 (3): p. 315-328.

9-Camilleri, M. et al. A placebo-controlled trial of prucalopride for severe chronic constipation. N Engl J Med, 2008. 358 (22): p. 2344-2354.

Quelle

Symposium »Perspectives on optimizing patient care in chronic obstipation« auf der 20. United European Gastroenterology Week, 20.-24. Oktober 2012, in Amsterdam/Niederlande.

Weitere Informationen auch auf www.leben-mit-verstopfung.de

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