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Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken

Neue Herausforderungen für Unternehmen und Schulabgänger

Ausbildungspakt Heilbronn-Franken: Angebote für jeden Bewerber

(lifePR) (Heilbronn, )
Die Wirtschaftskrise hat deutliche Spuren auf dem regionalen Ausbildungsmarkt hinterlassen. Ende September 2009 verzeichneten IHK und HWK mit 6 130 neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen ein Minus von 10,1 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Trotz dieses Rückgangs sind sich die Partner des regionalen Ausbildungspaktes sicher: bis zum Ende des Jahres werden alle ausbildungswillige und -fähige Jugendliche versorgt sein. Und nach wie vor bilden die Unternehmen der Region überdurchschnittlich viele junge Menschen aus. Gleichzeitig weisen die Paktpartnerteilnehmer darauf hin, dass sich der Rückgang von Absolventen der Haupt- und Realschulen in den kommenden Jahren verstärken wird. Darauf müssen sich Unternehmen und Jugendliche gleichermaßen einstellen. Wer 2010 die Schule verlässt, tut gut daran, eine duale Ausbildung anzufangen, anstatt eine berufliche Vollzeitschule zu besuchen. Denn ansonsten konkurriert er anschließend mit größter Wahrscheinlichkeit mit dem doppelten Abiturjahrgang in 2012 und wird es deutlich schwerer haben, dann einen Ausbildungsplatz zu finden. Dieses Fazit ziehen die Partner des regionalen Ausbildungspaktes, dem die IHK Heilbronn-Franken, die Handwerkskammer Heilbronn-Franken, der Arbeitgeberverband Heilbronn-Franken e. V. und die Agenturen für Arbeit Heilbronn, Schwäbisch Hall und Tauberbischofsheim angehören.

Die wirtschaftliche Situation der Unternehmen hat unmittelbare Auswirkungen auf den Arbeits- und Ausbildungsmarkt in der Region.

Wirtschaftliche Situation nach wie vor schlecht

Und die Wirtschaftslage bleibt trotz erster Zeichen der Besserung nach wie vor schlecht. Die aktuelle Geschäftslage wird von den regionalen Unternehmen der Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken zufolge inzwischen per saldo zwar etwas weniger skeptisch als im 2. Quartal 2009 eingeschätzt. Rund 14 Prozent (Vorquartal 12 Prozent) der Betriebe sprechen von einem guten Geschäftsverlauf. 34 Prozent (Vorquartal 36 Prozent) der Unternehmen sind mit der Geschäftslage hingegen unzufrieden. Anlass zur Hoffnung geben die Geschäftserwartungen. Sie haben sich kräftig verbessert und lassen erstmals seit etwas mehr als einem Jahr wieder Zuversicht erkennen. 28 Prozent (Vorquartal 14 Prozent) der Betriebe erwarten eine günstigere Geschäftsentwicklung, lediglich 24 Prozent (Vorquartal 40 Prozent) der Unternehmen blicken mit Skepsis auf die kommenden zwölf Monate.

Im Handwerk der Region sind die Gewerke sehr unterschiedlich von der Wirtschaftskrise betroffen. Manche Bereiche, wie z. B. Lebensmittel, Gesundheit und Körperpflege sind gar nicht oder nur indirekt berührt. Dafür gibt es im Bereich Elektro und Metall spürbare Rückgänge, insbesondere im Kfz-Gewerbe und im Maschinenbau. Besonders betroffen sind die Industriezuliefererbetriebe. Nach der aktuellen Konjunkturumfrage im Handwerk im 3. Quartal geben die Betriebe an, dass die Kapazitätsauslastung schwach ist und die Umsätze sinken. Mit Blick auf das Jahr 2010 werden die Umsatzerwartungen aber optimistischer eingeschätzt. Das Ausbaugewerbe kann z. B. durch Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Energieeinsparungen auf Aufträge hoffen.

Wirtschaftskrise schlägt auf Ausbildungsmarkt durch

Doch die Beschäftigungsplanungen fallen nur geringfügig weniger pessimistisch als im Vorquartal aus. Nach wie vor überwiegt bei den IHK-Betrieben deutlich die Zahl der Unternehmen, die Personal abbauen wollen. 7 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) der Betriebe planen in den nächsten zwölf Monaten eine Personalaufstockung, während 37 Prozent (Vorquartal 41 Prozent) der Unternehmen eine Reduzierung der Beschäftigtenzahl in Betracht ziehen. Besonders hart davon betroffen ist der Maschinenbau: 51 Prozent der Unternehmen sprechen von einem schlechten Geschäftsverlauf, 59 Prozent ziehen nach wie vor einen Personalabbau in Betracht. Diese Entwicklung hat natürlich auch Auswirkungen auf die Einstellung von Auszubildenden. So gingen im Bereich der Metall- und Elektroberufe bei der IHK Heilbronn-Franken die neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse um 15,3 Prozent auf 1 341 zurück. 2008 erhielten in diesen Berufen noch 1 583 Jugendliche neue Ausbildungsverträge.

Obwohl auch im Handwerk die Ausbildungszahlen rückläufig sind ist die Lage noch nicht alarmierend. Die kleinen und mittelständischen Unternehmen stabilisieren die regionale Wirtschaft. Die Ausbildungstätigkeit im Handwerk entspricht nach dem Rekordjahr 2008 immer noch dem Niveau von 2007, das heißt die Unternehmen bilden auch in der Krise aus.

Region bildet überdurchschnittlich aus

In diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld verzeichneten IHK und HWK Ende September 2009 mit 6 130 neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen ein Minus von 10,1 Prozent oder 685 Ausbildungsverhältnissen gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Trotz dieses Rückgangs wird in der Region Heilbronn-Franken jedoch überdurchschnittlich ausgebildet. Nach der Region Stuttgart belegt Heilbronn-Franken bei der absoluten Anzahl neu eingetragener Ausbildungsverhältnisse einen starken zweiten Platz. Und dies, obwohl sie bei der Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (315 151, Ende Juni 2007) landesweit nur auf dem fünften Platz rangiert. Dies unterstreicht die große Bedeutung, die die Unternehmen der Region dem Thema Ausbildung beimessen.

Angebot für jeden Bewerber

Trotz des Rückgangs an Ausbildungsverträgen sind sich die Paktpartner zudem sicher, dass Ende des Jahres alle Schulabgänger versorgt sein werden. Denn Ende September waren bei den regionalen Agenturen für Arbeit insgesamt nur 37 unversorgte Bewerber gemeldet, während gleichzeitig noch 269 freie Ausbildungsplätze bei der IHK und HWK gemeldet waren. So wird jedem Bewerber ein Angebot unterbreitet werden können. Die Voraussetzung ist jedoch, dass er in seiner Berufswahl flexibel ist.

Starker Rückgang von Haupt- und Realschülern kommt

Derzeit gibt es einen deutlichen Trend weg von der Haupt- und Realschule hin zu einem höheren Bildungsabschluss, wie dem Abitur oder der Fachhochschulreife. So wird der Rückgang der Schülerzahlen im Bereich der Haupt- und Realschulen die Unternehmen vor neue Herausforderungen stellen. 2012 werden 2 980 Schüler die Hauptschule verlassen, 11,6 Prozent weniger als 2009, die Zahl der Realschulabgänger sinkt im gleichen Zeitraum um 10,4 Prozent auf 4 108. Die Folgen für die regionale Wirtschaft könnten gravierend sein. Denn Haupt- und Realschüler machen zusammen immerhin mehr als 60 Prozent der neuen Auszubildenden eines Jahrgangs in der Region Heilbronn-Franken aus. Bei der IHK Heilbronn-Franken stellen sie gar den Löwenanteil von fast 80 Prozent. Auf diese Entwicklung müssen sich die Unternehmen durch entsprechende Maßnahmen einstellen, da es sonst immer schwieriger werden wird, Ausbildungsplätze auch entsprechend zu besetzen. Die Paktpartner empfehlen deshalb den Unternehmen, bereits heute verstärkt etwa durch eine verstärkte Kooperation mit Haupt- und Realschulen mit dazu beizutragen, dass sie auch künftig geeignete Bewerber bekommen werden.

Gleich in duale Ausbildung

Viele Schulabgänger werden 2010 vor der Frage stehen, ob sie gleich mit einer dualen Ausbildung starten oder weiter zur Schule gehen sollen. Dabei appellieren die Partner des Ausbildungspaktes an die Jugendlichen, zuerst eine Ausbildung zu beginnen. Denn wer nächstes Jahr die allgemeinbildende Schule verlässt und danach eine berufliche Vollzeitschule besucht, konkurriert mit größter Wahrscheinlichkeit später mit dem doppelten Abiturjahrgang 2012 und wird es mit Sicherheit viel schwerer haben, einen Ausbildungsplatz zu finden als er dies in 2010 hat. Die Paktpartner verweisen dabei ebenfalls darauf, dass es heute die Möglichkeiten für die berufsbegleitende Weiterbildung bis hin zum Hochschulabschluss gebe, sodass niemand befürchten müsse, sich durch die Entscheidung für eine duale Ausbildung weitere Chancen zu verbauen.

Demografische Entwicklung macht Fachkräftegewinnung schwieriger

Die derzeitige Wirtschaftskrise hat das Thema Fachkräftemangel in den Hintergrund gedrängt. Doch angesichts der Entwicklung der Schülerzahlen ist es bereits heute abzusehen, dass das Thema die Unternehmen in den kommenden Jahren stark beschäftigen wird. 1997 wurden in der Region noch 11 275 ABC-Schützen eingeschult. 2009 sind es nur noch rund 8 200. Ein Rückgang von 27,3 Prozent. Die Paktpartner sehen das beste Rezept, dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken in einer verstärkten Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen und darin, sich als Unternehmen über geeignete Programme, wie Wirtschaft trifft Schule oder Bildungspartnerschaften dafür stark zu machen, dass Schüler bereits an der Schule mit dem künftigen Arbeitsleben Erfahrungen sammeln können.

Hintergrund Ausbildungspakt

Die IHK Heilbronn-Franken, die Handwerkskammer Heilbronn-Franken, der Arbeitgeberverband Heilbronn-Franken e. V. und die Agenturen für Arbeit Heilbronn, Schwäbisch Hall und Tauberbischofsheim hatten Mitte 2004 erstmals einen regionalen Ausbildungspakt geschlossen und damit als erste Region den bundesweiten Ausbildungspakt regional umgesetzt. Mitte 2007 wurde der Ausbildungspakt erneuert. Er wird bis 2010 gelten. Auch die regionalen Paktpartner sind wieder mit dabei.

BU:

Stellten Ergebnisse des regionalen Ausbildungspaktes vor - Kerstin Lüchtenborg (Abteilungsleiterin Berufliche Bildung der HWK Heilbronn-Franken), Walter Neumann ( Geschäftsführender Schulleiter der beruflichen Schulen im Landkreis Schwäbisch Hall), Renate Rabe (Geschäftsführerin Berufsbildung der IHK Heilbronn-Franken), Heinrich Metzger (Hauptgeschäftsführer der IHK Heilbronn-Franken), Guido Rebstock (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall).
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