Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 52689

Helmholtz Zentrum MünchenDeutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH) Ingolstädter Landstraße 1 85764 Neuherberg, Deutschland http://www.helmholtz-muenchen.de
Ansprechpartner:in Heinz-Jörg Haury +49 89 31872460
Logo der Firma Helmholtz Zentrum MünchenDeutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)
Helmholtz Zentrum MünchenDeutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)

Allergisch auf Straßenverkehr: Neue Untersuchung zeigt Zusammenhänge verkehrsbedingter Schadstoffexposition und dem Auftreten allergischer Erkrankungen bei Kindern auf

(lifePR) (Neuherberg, )
Allergische Erkrankungen treten häufiger auf bei Kindern, die in der Nähe stark befahrener Straßen aufwachsen. Dies ist das Ergebnis einer Studie an mehreren tausend Münchener Kindern, die jetzt im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine* veröffentlicht wurde.

Unter Federführung des Helmholtz Zentrums München untersuchte eine deutsche Forschergruppe in einer Längsschnittbeobachtung über sechs Jahre, ob zwischen dem Auftreten atopischer Erkrankungen und der Belastung durch Luftschadstoffe aus dem Straßenverkehr Zusammenhänge feststellbar sind. Ihrer Analyse legten die Wissenschaftler einerseits die jeweilige Entfernung der elterlichen Wohnung zu verkehrsreichen Straßen zugrunde als auch die für die jeweiligen Wohnadressen der Kinder modellierten Werte der Luftbelastung mit Feinstaub, Dieselruß und Stickstoffdioxid.

Das Forscherteam um Dr. Joachim Heinrich vom Institut für Epidemiologie des Helmholtz Zentrums München verglich damit die Daten von 3061 sechsjährigen Kindern aus München und Umgebung. Deren Entwicklung wird im Rahmen der so genannten GINI- und LISA-Studien seit ihrer Geburt verfolgt. Die Studien stehen unter Federführung von Prof. Dr. H.-Erich Wichmann, Helmholtz Zentrum München, und haben unter anderem zum Ziel verhaltensabhängige und umweltabhängige Risikofaktoren für allergische Erkrankungen zu studieren. In die aktuelle Analyse flossen die Ergebnisse medizinischer Untersuchungen und der regelmäßigen Elternbefragungen ein. Darüber hinaus wurde bei den Kindern im Alter von sechs Jahren das Auftreten spezifischer IgE-Antikörper gegen häufige Allergene im Blutserum getestet. Mit Hilfe von Rechenmodellen konnten die Wissenschaftler individuelle Werte der Exposition der Kinder durch Feinstaub und Stickstoffdioxid abschätzen. Es zeigte sich, dass mit steigender Feinstaub-Exposition eine Zunahme der asthmatischen Bronchitis sowie der Sensibilisierung gegenüber Pollen und anderen häufigen Allergenen stattfand.

Erhöhte Stickoxid-Exposition war mit der Zunahme von Ekzemen verknüpft. Besonders deutlich zeichneten sich die Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von asthmatischer Bronchitis, Heuschnupfen, Ekzemen sowie allergischer Sensibilisierung und dem Wohnumfeld auf: Kinder, die weniger als 50 Meter von einer viel befahrenen Hauptstraße entfernt wohnten, hatten im Vergleich zu abgeschiedener wohnenden Altersgenossen ein um bis zu 50 Prozent höheres Risiko für diese Erkrankungen. Die statistische Analyse der Daten zeigte ein mit steigendem Abstand zur Hauptstraße sinkendes Risiko.

Joachim Heinrich und seine Kollegen werten die Ergebnisse ihrer Untersuchung als deutlichen Beleg für die nachteiligen Effekte von Luftschadstoffen aus dem Straßenverkehr auf die Entstehung von Allergien und atopischen Erkrankungen. In der Vergangenheit lieferten epidemiologische Studien hierzu kein klares Bild, obwohl die Effekte aus Laborexperimenten und Inhalationsuntersuchungen bekannt sind.

Weitere Informationen

* V. Morgenstern et al.: Atopic Diseases, Allergic Sensitation, and Exposure to Traffic-related Air Pollution in Children. Am. J. Respir. Crit. Care Med, 2008 Jun 15;177(12):1331-7, 2008
Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.