Mütterrente benötigt Nachbesserungen
Aktuelle Zahlen der Deutschen Rentenversicherung belegen, dass die Mütterrente Erfolg hat. Denn 2014 stieg die durchschnittliche Altersrente für Frauen um rund zehn Prozent von 562 auf 618 Euro pro Monat. Dennoch sagt Markus Kurth, der rentenpolitische Sprecher der Grünen, gegenüber finanzen.de: "Die Bundesregierung gibt keine Antwort auf die Frage der zunehmenden Altersarmut, von der insbesondere Frauen betroffen sind." Auch der Sozialverband VdK Deutschland e.V. sieht Nachbesserungsbedarf. Die Bilanz zu einem Jahr Mütterrente fällt damit eher durchwachsen aus.
Anrechnung auf Grundsicherung und Finanzierung über Rentenkasse vermiesen Bilanz
Die Mütterrente wird auf die Grundsicherung im Alter angerechnet, weshalb gerade solche Frauen nichts von der Rente haben, die sie am dringendsten benötigen, so Kurth. Der VdK fordert daher einen Freibetrag von 100 Euro bei der Sozialleistung, so dass Frauen mit geringer Rente eine "spürbare Leistungsverbesserung erhalten."
Neben diesem Kritikpunkt sticht die Finanzierung der Mütterrente bei der Bilanz negativ hervor. Obwohl die Kindererziehung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt, werden die Kosten nicht über Steuermittel, sondern über die Rentenkasse gedeckt. Die finanzielle Belastung trifft somit allein Rentenversicherte in Form von höheren Beiträgen und langfristig geringeren Renten. Angesichts dieser Schwachstellen muss die Frage gestellt werden, welchen Preis der Erfolg der Mütterrente fordert.
Mehr Maßnahmen gegen Altersarmut gefordert
Sowohl VdK als auch Kurth fordern verschiedene Maßnahmen gegen die drohende Altersarmut, etwa die Stabilisierung des Rentenniveaus. Weitere Forderungen und mehr zur gesamten Bilanz "365 Tage Mütterrente" finden Sie unter https://www.finanzen.de/news/16484/bilanz-nach-365-tagen-muetterrente-mit-licht-und-schatten. Das Portal finanzen.de informiert Interessenten zudem über passende Altersvorsorgemöglichkeiten, die Altersarmut verhindern.