Trotz ermutigender Zahlen im aktuellen UNAIDS-Bericht - die Zahl der Neuinfektionen ist um über 20 Prozent geringer seit 1997 - bleibt der Kampf gegen Aids die größte medizinische Herausforderung in Subsahara-Afrika. Immer noch kann nur die Hälfte der Infizierten mit Medikamenten versorgt werden. Mittlerweile stehen zwar preiswerte Generika vor allem aus Indien zur Verfügung, diese müssen jedoch importiert werden. Durch eine Produktion im Land selbst werden mehrere Ziele gleichzeitig erreicht: die Entwicklung einheimischer Industrien wird gefördert, Know-how und Qualität wird vor Ort aufgebaut und die lokale Verfügbarkeit von Medikamenten gesteigert. Diese Ziele verfolgen die Europäische Union und action medeor in ihrem gemeinsamen Entwicklungshilfeprojekt.
Der Projektvertrag mit der Europäischen Kommission und action medeor wurde im November vor fünf Jahren unterzeichnet. Das Projekt läuft insgesamt sechs Jahre und umfasst ein Volumen von 6,23 Millionen Euro, davon hat die Europäische Kommission fünf Millionen Euro übernommen, action medeor 500.000 Euro und der Projektpartner, die Tanzania Pharmaceutical Industries (TPI), 730.000 Euro. "Wir sind sehr froh, dass wir die pharmazeutische Anlage aufgebaut haben und ab Januar 2012 die ersten antiretroviralen Medikamente produzieren werden", sagt Bernd Pastors. "Die Menschen mit HIV/Aids sind von dem Erfolg des Projekts abhängig. Das erste Etappenziel ist mit der Inbetriebnahme erreicht. Gleichzeitig bilden wir pharmazeutisches Personal aus, qualitativ hochwertige Medikamente herzustellen, die Fabrik selbständig zu betreiben und schließlich die Logistik für die Medikamente zu übernehmen."