Im Jahresdurchschnitt 2014 sank die Zahl der arbeitslosen Menschen und erreichte das geringste Niveau seit der Erfassung der Arbeitslosenstatistik im Jahr 1991. Mit durchschnittlich 187.500 arbeitslosen Frauen und Männern lag die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt bei 8,8 Prozent. Damit wurde erstmals die Neunprozentmarke unterschritten.
"Im Dezember waren in Sachsen wieder mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Dieser saisonale Anstieg vom November auf den Dezember ist üblich und liegt etwa auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Erfreulich ist der Blick auf das Jahr 2014. In Sachsen waren im Durchschnitt noch nie so wenig Menschen arbeitslos gemeldet wie im vergangenen Jahr. Das haben wir den Unternehmen zu verdanken, die arbeitslosen Menschen Arbeit geboten haben. Aber auch der gezielte Einsatz von Fördermaßnahmen durch die Arbeitsagenturen und Jobcenter haben Menschen für den allgemeinen Arbeitsmarkt fit gemacht. Letztendlich haben auch demografische Effekte diese Entwicklung unterstützt. 2014 war für den Arbeitsmarkt ein erfolgreiches Jahr", sagte Dr. Klaus Schuberth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im Dezember: 178.520
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (171.948): +6.572 oder 3,8 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (192.652): -14.132 oder -7,3 Prozent
Arbeitslosenquote im Dezember: 8,4 Prozent
Arbeitslosenzahl im Jahresdurchschnitt 2014: 187.494
Arbeitslosenzahl im Vergleich zu 2013 (200.628): -13.134 oder -6,5 Prozent
Arbeitslosenquote im Jahr 2014: 8,8 Prozent
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit ist im Monatsverlauf in einem üblichen Umfang gestiegen. Im Dezember waren in Sachsen 178.520 Menschen arbeitslos gemeldet, 6.572 mehr als im November. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 14.132 Menschen weniger arbeitslos.
Im Dezember wurden 26,4 Prozent aller Arbeitslosen (47.130) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 73,6 Prozent (131.390) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind sowohl in den Arbeitsagenturen als auch in den Jobcentern mehr Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr jedoch deutlich weniger.
Die Arbeitslosenquote belief sich im Dezember auf 8,4 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Quote um 0,3 Prozentpunkte und im Vergleich zum Vorjahr sank sie um 0,7 Prozentpunkte. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung lag die Arbeitslosenquote bei 2,2 und im Bereich der Grundsicherung bei 6,2 Prozent.
Im Jahresdurchschnitt 2014 waren 187.494 Menschen arbeitslos gemeldet, 13.134 weniger als im Jahr 2013. Die Arbeitslosenquote im Jahr 2014 lag mit 8,8 Prozent erstmals unter der Neunprozentmarke und das dritte Mal in Folge im einstelligen Bereich.
Beschäftigung
Im Oktober 2014 waren in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1,533 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 21.753 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an und liegt bei aktuell 1,4 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Verarbeitenden Gewerbe (plus 5.800). Auch in der Zeitarbeit (plus 5.007), im Bereich der Immobilien und freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 4.054), in der wirtschaftlichen Dienstleistung (plus 2.561) sowie im Gesundheitswesen (plus 1.952) sind mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr. Einen kräftigen Beschäftigungsaufbau gab es weiterhin im Gastgewerbe, in der Logistikbranche (Verkehr und Lagerei) sowie im Bereich Heime und Sozialwesen. Auch dort lag der Beschäftigungsaufbau im vierstelligen Bereich.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst weiter und erreicht den höchsten Stand in einem Oktober seit dem Jahr 2000. Damals waren in Sachsen rund 1,54 Millionen Menschen in versicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen beschäftigt.
Arbeitskräftenachfrage
Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 23.054 freie Stellen gemeldet. Damit liegt die Arbeitskräftenachfragte um 733 Stellen unter dem Niveau des Vormonats und um 4.706 Stellen über dem des Vorjahres.
Allein im Dezember haben sächsische Betriebe insgesamt 7.422 freie Stellen gemeldet. Der Rückgang im Vergleich zum Vormonat um 704 Stellen ist für einen Dezember üblich. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Nachfrage um 971 gemeldete Stellen.
Die meisten freien Stellen meldeten im Dezember die Unternehmen aus der Zeitarbeit (2.246). Einen hohen Bedarf haben daneben Betriebe aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (871), dem Verarbeitenden Gewerbe (819), dem Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (744) und dem Gastgewerbe (396).
Seit Jahresbeginn haben sächsische Unternehmen insgesamt 103.593 freie Stellen gemeldet, 7.168 oder 7,4 Prozent mehr als im gesamten Jahr 2013. Damit lag im Jahr 2014 die Einstellungsbereitschaft der sächsischen Wirtschaft über dem Niveau der vergangenen zwei Jahre und ist wieder sechsstellig.
In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit sind über 750.000 Stellen veröffentlicht und können mit der Smartphone-App der Bundesagentur für Arbeit abgerufen werden.
Unterbeschäftigung
Im Dezember 2014 haben nach ersten Hochrechnungen rund 54.359 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus anderen Gründen (zum Beispiel Krankheit) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Damit liegt die Zahl der Menschen, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen, um rund 4.300 unter dem Niveau des Vormonats und 6.000 unter dem des Vorjahres.
Die Unterbeschäftigung - die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen - belief sich insgesamt auf 232.879 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Dezember 2013 um rund 20.200.
Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 76,7 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Dezember bei 10,8 Prozent.
Herausforderungen der Zukunft
"Jetzt heißt es weiter nach vorne schauen und den künftigen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt richtig entgegentreten. Es gibt noch viele Menschen, die bisher zu wenig vom positiven Arbeitsmarkt profitieren konnten. Deshalb müssen zum Beispiel Langzeitarbeitslose und Arbeitslose mit Behinderung besser in Arbeit unterstützt werden. Aber auch Jugendliche brauchen individuelle Unterstützung, damit sie reibungslos - ohne Abbruch - einen Beruf erlernen können. Demografische Effekte führen auch in diesem Jahr zu einem Rückgang der arbeitsfähigen Bevölkerung. Sachsens Unternehmer sagen mir, dass deshalb auch künftig die Bedarfe nach gut ausgebildeten und motivierten Fachkräften steigen. Zusammengefasst geht es im Jahr 2015 um alle Facetten der Fachkräftesicherung. Das nutzen wir, um Menschen und Arbeit zusammenzubringen", sagte Schuberth.