"Landschaft ist heute ein rares und sensibles Gut, mit dem wir im Sinne der nachfolgenden Generationen verantwortungsvoll umgehen müssen", betonte der Präsident der Architektenkammer NRW, Hartmut Miksch, anlässlich der Ausstellungseröffnung. In einem dicht besiedelten und bebauten Land wie Deutschland komme der gezielten Planung und Gestaltung von Naturräumen, Landschaften und Nutzflächen nicht nur ökologische und ökonomische, sondern zunehmend auch eine soziale Funktion zu. Entsprechend befasst sich die Ausstellung "NATUR-TEKTUR", die 13 Themenfelder der Landschaftsarchitektur analysiert und darstellt, in mehreren thematischen Blöcken mit der Gestaltung von städtischen Gemeinschaftsparks- und -anlagen, dem Erholungswert von Natur, der Gestaltung von Freizeit- und Spielflächen sowie der Verbindung von Natur und Kultur.
Ein zentrales Aufgabenfeld stellt für die Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten der Umgang mit durch menschliche Eingriffe beschädigten Naturräumen dar. "Weltweit verlieren die Räume der Industrielandschaft ihre Funktion und stehen zur Disposition", erläuterte Ernst Herbstreit, Landschaftsarchitekt im Vorstand der Architektenkammer NRW. Mit landschaftsarchitektonischen Konzepten könnten diese Flächen aufgewertet werden. "NRW hat sich schon früh den Herausforderungen der Umstrukturierung gestellt, zum Beispiel mit dem Landschaftspark Duisburg-Nord, dem Garten der Erinnerung im Duisburger Innenhafen oder bei zahlreichen Haldenprojekten entlang der Emscher." Diese und weitere Beispiele werden in der Ausstellung "NATUR-TEKTUR" konzeptionell und mit großen, attraktiven Fotografien vorgestellt.
"nature-tecture" wurde kuratiert von Prof. Elizabeth Sikiaridi und Prof. Frans Vogelaar. "Durch die globalen Herausforderungen des postindustriellen Zeitalters und der dringenden Aufgaben in der Zeit wachsender ökologischer Probleme und des aufkommenden Klimawandels ist weltweit ein wachsendes Interesse an Landschaftsarchitektur zu erkennen", glaubt Prof. Sikiaridi. "Da sich Nordrhein-Westfalen vergleichsweise früh und in innovativer Weise den Herausforderungen der Umstrukturierung gestellt hat, besitzt das Land einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit postindustrieller Landschaft. Aufgabe der internationalen Wanderausstellung 'nature-tecture' ist, dieses Know-how zu kommunizieren." Die Ausstellung wurde im Jahr 2010 von der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen erstmals präsentiert und war seitdem u. a. in Düsseldorf, Istanbul, Brüssel sowie an verschiedenen Orten in Korea zu sehen.