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Koreas Walfang kurz vor der Wiederaufnahme

(lifePR) (Rom, Italien, )
Heute endete die interimistische Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Rom. Zentraler Punkt der Verhandlungen war die Ausarbeitung eines angestrebten Kompromisses, der Japan freiwillig zur Reduktion oder vollkommenen Einstellung seines wissenschaftlichen Walfangprogramms in der Antarktis bewegen und im Gegenzug den "traditionellen Walfang" in Küstengewässern ermöglichen soll. Korea begrüßte den Vorschlag und stellte klar, dass es großes Interesse an der Wiederaufnahme des Walfangs in Küstengewässern habe. Bekäme Japan eine Fangquote zugesprochen, werde es sich ebenso um eine solche bemühen.

Die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS warnt die Mitgliedsstaaten der IWC seit längerem davor, dass der sogenannte Kompromissvorschlag die Situation für Wale noch verschlimmern und neue Staaten dazu einladen wird, Walfangaktivitäten wieder aufzunehmen. Während die Regierungen auf eine Lösung des Walfangkonfliktes mit Japan bedacht sind, werden die andauernden, völlig außer Kontrolle geratenen, kommerziellen Walfangaktivitäten Norwegens und Island außer Acht gelassen - mit fatalen Folgen, was die stetige Erhöhung der selbst auferlegten Fangquoten deutlich zeigt.

Das Treffen fand unter Ausschluss der Medien und einige Sitzungen auch unter Ausschluss von Beobachtern statt, was den IWC-Mitgliedsstaaten heftige Kritik von Seiten der Walschützer entgegenbrachte.

"Diese Geheimniskrämerei spricht deutlich für den Fakt, dass viele der Delegierten offensichtlich beschämt darüber sind, für etwas einzutreten, das von der eigenen Bevölkerung verachtet und strikt abgelehnt wird", erklärt Sue Fisher, Leiterin der Anti-Walfangkampagne der WDCS.

Intensiv wurde auch die Zunahme des Handels mit Walprodukten seitens der Walfangstaaten trotz bestehendem Handelsverbot durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen diskutiert. Zahlreiche NGOs unterzeichneten einen Appell der WDCS an die IWC-Mitgliedsstaaten, in dem diese aufgefordert werden, die Verhandlungen mit Walfangstaaten einzustellen, solange diese das Handelsverbot mit Walprodukten nicht anerkennen und einhalten. Die Zunahme des Handels mit Walprodukten sei eine Untergrabung internationaler Beschlüsse und führe zu einem Anstieg illegaler Walfangaktivitäten und einer weiteren Destabilisierung der IWC selbst.

Nicolas Entrup, Sprecher der WDCS, zieht Bilanz: "Regierungen sind es ihren Bürgern schuldig, ihre Position und Aktivitäten transparent zu kommunizieren. Und eines ist sicher: Die breite Mehrheit der Öffentlichkeit weltweit möchte ein Ende des kommerziellen Walfangs und eine bessere Zukunft für die weltweiten Walbestände sehen."

Hintergrundinformationen für die Presse

Intersessional Meeting der IWC in Rom

Die interimistische Tagung der IWC schloss mit der Annahme einer Reihe von Forderungen an die "Small Working Group" innerhalb der Weiterentwicklung eines entsprechenden Deals. Dabei sollen nun insbesondere Lösungen für die wesentlichen, während dieser Tagung aufgebrachten Fragen entwickelt werden. Der Bericht der SWG wird im Anschluss auf der Jahrestagung der IWC im Juni 2009 auf Madeira noch einmal diskutiert. Der Vorsitzende der IWC erhofft sich weiterhin eine auf Einstimmigkeit gründende Annahme dieses Vorschlages. Die Tagung auf Madeira ist das 61., jährliche Zusammentreten der IWC und wird im Pestana Casino Park Hotel, Rua Imperatriz D. Amélia, 9004-513 Funchal auf Madeira stattfinden. Die Tagung beginnt am 31. Mai mit der Versammlung des Wissenschaftsausschusses und endet mit den Plenar-Sitzungen der Kommission vom 22. bis 26. Juni 2009.

Koreanischer Walfang

In Korea begann eine ernsthafte Bejagung erst vor ungefähr einem Jahrhundert, als russische Fischer ein Camp am Hafen von Ulsan aufschlugen - ein Symbol wiedererlangter Lebenskraft unter der Besatzung durch die Japaner.

Nach dem Russisch-Japanischen Krieg (1904 - 1905) besetzte Japan Korea und begann, die lokale Walfang-Industrie an sich zu reißen - während dieser Zeit wurde der Aktionsradius der russischen Walfangaktivitäten erheblich erweitert.

Um 1912 unterhielt Korea eine Flotte, deren Schiffseigner größtenteils aus dem Ausland kamen. Der Großteil der Crew bestand aus Norwegern, die die Wale auf Provision erlegten. Der größte Teil des Walfleisches wurde nach Japan verkauft.

Nachdem Korea im Anschluss an die japanische Niederlage im II. Weltkrieg seine Unabhängigkeit wieder erlangt hatte, nahm das Land die Walfangaktivitäten komplett in die eigene Hand.

Dem ersten Nachkriegsfang fiel ein Orca zum Opfer - harpuniert am 16. April 1945 von einem umgebauten, hölzernen Fischerboot aus. In den 1960ern und -70ern wurden die hölzernen Walfangboote dann von modernen Stahlschiffen abgelöst und die Fangzahlen stiegen erheblich an.

Korea akzeptierte zwar das Walfangmoratorium von 1986, versuchte jedoch anfänglich, das Schlupfloch des "wissenschaftlichen Walfangs" für sich auszunutzen und tötete im selben Jahr 69 Wale im Japanischen Meer.

Walfleisch ist in Südkorea immer noch erhältlich - es stammt aus Beifängen der Fischerei-Aktivitäten. Betroffen davon sind jährlich etwa 125, vorwiegend Nördliche Zwergwale des besonders stark gefährdeten J-Bestandes. Dieser würde alleine auf Grund der hohen Beifangrate mittelfristig aussterben, bestätigen Wissenschaftler.

Aktueller Handel mit Walprodukten

Norwegen, Island und Japan haben einen Vorbehalt gegenüber der Listung einiger Walarten in Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) und sehen sich somit nicht an das bestehende internationale Handelsverbot mit Walprodukten gebunden.

Seit Beginn der Verhandlungen über die "Zukunft der IWC" stiegen die Exportmengen von Walprodukten an.

2008: Island exportiert nahezu 82 Tonnen Finnwalfleisch nach Japan, ca. 900 kg Zwergwalfleisch an die Färöer Inseln, sowie 90 kg Walöl nach Norwegen. Norwegen exportierte fünf Tonnen Zwergwalfleisch nach Japan.

2009: die in Norwegen für Lebensmittelsicherheit zuständige Behörde (Mattilsynet) beschlagnahmt 4.320 kg Walfleisch. Ein Teil davon war für den Export an die Färöer Inseln bestimmt.
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